Editor Problem mit Unicode Zeichen // Editor gesucht

Hallo, ich muss Textdokumente schreiben, die starken Gebrauch des Unicode Zeichens combining acute tone mark (U+0341) machen -- über kyrillischen Zeichen. Daher muss das Zeichen mit wenig Aufwand eingegeben werden können. (Es handelt sich um HTML-Dokumente). Mein erster Ansatz war vim, hier kann ich die Zeichentabelle mit dem Befehl :imap ändern und z.B. auf die Control-Sequenz C-J den Befehl C-Vu0341 legen. Das Einfügen geht damit gut, aber die Anzeige in vim ist unmöglich. Man sieht prakisch nichts. Nur manchmal werden weiße Quadrate über den Zeichen mit Akzent angezeigt. Das liegt an den kyrillischen Zeichen, bei ASCII-Zeichen zeigt vim einen entsprechenden Akzent an. Mein nächster Ansatz ist kwrite, hier kann ich ein Unicode Zeichen über die Kommandozeile eingeben, mittels char 833. Das müßte ich erstens wie in vim auf eine Control-Sequenz legen können, habe aber nicht herausfinden können, wie -- und ob -- das geht. Die Anzeige besteht aus Rechtecken über den Zeichen. Auch hier liegt das an den kyrillischen Buchstaben, bei ASCII-Zeichen wird ein Akzent angezeigt. Immerhin ist die Anzeige stabiler und verläßlicher als bei vim. LibreOffice kann mit den Akzenten über kyrillischen Zeichen in der Anzeige gut umgehen, aber es ist eben kein Editor... Und mit LibreOffice HTML zu sichern ist eine (große) Katastrophe. Das kann ich nicht gebrauchen. Zudem fehlt mir auch hier eine einfache Eingabe des Akzents. Wer kann mit hier einen guten Editor empfehlen (der auch noch Syntax- Highlighting für HTML / XML beherrscht), mit einer passablen (wenn auch nicht perfekten) Anzeige des Zeichens combining acute tone mark (U+0341) und einer einfachen Eingabe über eine Control-Sequenz o.ä.? Ich bin gerne bereit, auch einiges zu probieren, habe aber aktuell keinen Ansatz, wo ich etwas Brauchbares finden könnte. Ich bin für jede Hilfe dankbar! Meine Umgebung ist openSUSE 13.1 mit KDE. Vielen Dank im Voraus, Karl -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org

Hallo Karl, Am Sun, 27 Sep 2015, Karl Weber schrieb:
Im Prinzip geht das auch im vim ganz einfach. Der vim verwendet grundsätzlich die auf der Konsole verwendete Schrift. Wenn diese kein kyrillisch anzeigt, kann der vim es genauso wenig. Oder den gvim verwenden und mit :set guifont=* einen entsprechenden Font verwenden. Beste Grüße Heinz -- Buchsatz für Autoren. Vom Manuskript zum Buch www.pahlke-online.de Bücher abseits des Mainstreams www.buchentdeckungen.de Barrierefreies Webdesign www.Pahlke-KunstWebDesign.de -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org

Hallo Heinz, Am Sonntag, 27. September 2015, 16:55:44 schrieb Heinz W. Pahlke:
Leider muss ich Dir widersprechen: es hat nichts mit dem Zeichensatz zu tun, sondern nur mit der Anwendung! Zu beachten ist, dass U+0341 kein eigenes Zeichen, sondern nur in Verbindung mit den vorherigen Zeichen zusammen zu sehen ist. D.h. aus einen a gefolgt von einem U+0341 wird ein á (ein a mit einem Strich mittig darüber). Hier zum Vergleich ein russisches e gefolgt von einem U+0341: е́ Bei mit wird in K-Mail ein e mit einem Rechteck darüber angezeigt, das in die Zeile darüber ragt. Keine Ahnung, wie das woanders rüber kommt. Der ultimate Beweis, dass es nicht am Zeichensatz liegt, ist, dass Anwendungen wie LibreOffice und Firefox diese Zeichen korrekt darstellen, für alle möglichen (unter anderem dieselben) Zeichensätze. Das sind aber auch schon die einzigen Anwendungen, die ich kenne. Konqueror kann es nicht, und die beschriebenen Editoren auch nicht. (Ich habe explizit dieselben Zeichensätze in Konqueror und Firefox genutzt.) gvim hilft hier nicht. Der einzige Unterschied zu vim scheint zu sein, dass ich in der Konsole nur monospaced Zeichensätze auswählen kann, in gvim auch andere. Funktionieren tut es mit beiden nicht. Mit kwrite und kate habe ich jetzt ein / zwei Zeichensätze gefunden, bei denen der Editor die Zeichen korrekt darstellt, z.B. DejaVu Sans Condensed. Ich wiederhole noch einmal, es ist (im wesentlichen) ein Problem des Editors. Wenn ich mit dieselbe html-Datei mit Firefox ansehe, ist alles gut. Leider ist Firefox auch kein Editor. Wenn mit jemand sagen kann, wie ich mit einer einfachen Tastatureingabe (Control-Sequenz o.ä.) den Effekt der Eingabe "char 833" in der Komandozeile erzeugen kann, könnte ich mit kwrite und/oder kate in Verbindung mit DejaVu Sans Condensed leben. Viele Grüße Karl -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org

Hi Karl! On So, 27 Sep 2015, Karl Weber wrote:
Doch hat es. Hier ist ein Screenshot mit dem Font Monospace 10 Das funktioniert hier übrigens sowohl mit der Konsole als auch mit dem Gvim. In der Konsole muss natürlich auch ein entsprechender Font ausgewählt werden.
Das geht nur beim GTK-Build und selbst da nimmt man lieber Monospaced Fonts. Die sehen ordentlich aus. Mit freundlichen Grüßen Christian -- Ein Prozeß, der von der Amöbe zum Menschen geführt hat, schien den Philosophen augenscheinlichen Fortschritt zu bedeuten - aber ob die Amöbe dieser Auffassung zustimmen würde, ist nicht bekannt. -- Bertrand A. W. Russell

Hallo Christian! Am Dienstag, 29. September 2015, 17:40:14 schrieb Christian Brabandt:
Ich bleibe bei meinem Widerspruch. In Deinem Bild hast Du ein "europäisches" a, Hex-Code 61. Damit geht es bei mir auch. Es geht mit allen ASCII Vokalen. Es geht nicht mehr mit russischen Vokalen. Das sind andere Unicode-Zeichen, vgl. [1]. Ich habe zusätzlich eine russiche Tastaturbelegung eingerichtet und kann zwischen us, de und ru hin- und herschalten. Die russiche Tastaturbelegung produziert -- korrekterweise -- UTF-8 Codes des kyrillischen Codeblocks. Zum Vergleich habe ich mal zwei a in eine Datei (mit Namen x) eingefügt, das erste mit der de-Belegung, das zweite mit der ru-Belegung. Hier das Ergebnis: kw@linux-wfj2:~> od -x x 0000000 d061 0ab0 0000004 Das sollte sein: 61, der Hex-Code von ASCII-a, UTF-8 d0b0, CYRILLIC SMALL LETTER A, und schließlich ein Linefeed. Vgl. z.B. [2]. Kannst Du das vielleicht mit d0b0 probieren? Also dahinter noch ein U+0341 einfügen. Dann solltest Du den Schlamassel sehen. Hier eine Testdatei: kw@linux-wfj2:~> od -x y 0000000 cd61 d081 cdb0 2081 000a 0000011 Das kleine Bild aus vi mit monospaced 12 hängt an, wobei ich vorher noch ein paar Leerzeilen vorne angefügt habe, sonst sieht man das Rechteck nämlich gar nicht. Problem: Wenn ich den Cursor in vi (z.B. nach oben) bewege, verschwindet das Rechteck, aber das kann ich nicht photographieren. Wenn ich ein Bild machen will, wird das Rechteck wieder angezweigt :( Habe die Datei y (mit den Leerzeichen) auch angefügt. Ich wiederhole noch mal: Firefox und LibreOffice machen alles richtig. (Hoffentlich sind die Datei-Anhänge kein Problem, sind in Summe weniger als 500 Bytes!) Viele Grüße Karl [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Unicodeblock_Kyrillisch [2] http://www.utf8-chartable.de/unicode-utf8-table.pl?start=1024

Hi Karl! On Di, 29 Sep 2015, Karl Weber wrote:
Geht hier, siehe angehängten Screenshot, einmal konsole (Terminal Emulator Terminator) vim, einmal gtk gvim jeweils mit Schrift Monotype 12, Vim 7.4.861. Zur Sicherheit, du verwendest schon UTF8 Kodierung? War das Gvim oder Vim in deinem Screenshot und welche Version? Hm, geht hier aber auch ohne jegliche Einstellungen nur mittels gvim -u NONE -N y.asc Geht auch in urxvt mit Font: DejaVu Sans Mono:pixelsize=12 Hm, für xterm weiß ich jetzt nicht, welchen Font ich benutzen soll, dort sieht es auch falsch aus. Geht übrigens auch aus Windows mit Putty und Font Consolas. Also ich wüßte jetzt nicht, welche Einstellung das verursachen kann. Meiner Meinung nach ist das immer noch ein Schriftarten Problem. Viele Grüße, Christian -- Man muß sicher auf festem Boden gehen können, ehe man mit dem Seiltanzen beginnt. -- Henri Matisse

Hallo Christian! Am Dienstag, 29. September 2015, 21:39:56 schrieb Christian Brabandt:
vim von der Konsole mit vim y aufgerufen. kw@linux-wfj2:~> vim --version VIM - Vi IMproved 7.4 (2013 Aug 10) Inklusive der Korrekturen: 1-52 YaST sagt, es ist vim 7.4.052-4.1 Achtung, ich bin heute unterwegs, mit openSUSE 13.1 32 Bit. Zu Hause habe ich die 64 Bit Version, sollte aber ansonsten gleich sein. Die 32 Bit und die 64 Bit Versionen sehen auch gleich falsch aus. Wie verwende ich UTF-8? Oder anders herum, ich denke, das ist als Default eingestellt und geht automatisch und gar nicht anders??? vim -u NONE -N y sieht gleich aus. Habe in vim :set encoding=utf-8 gesetzt, kein Unterschied. Im xtern-Profil ist als Standard- Zeichensatzkodierung UTF-8 eingestellt. kwrite geht, wie gesagt, auch nicht, sieht gleich aus. Auch hier ist UTF-8 eingestellt. Ich kann nur gvim installieren, woran sehe ich, dass es gtk gvim ist? Habe das übrigens gerade auf der 32 Bit Version getan und sehe einen Unterschied, vgl. Bild. Das zweite a und das e sind kyrillische Vokale. Wenn nur die komischen Kreise nicht wären. -- Immerhin, auf der 64 Bit Version hat das nicht funktioniert. Komisch. Zeichensatz in gvim: monospace 10. Kann aber sein, dass dort unter den Systemeinstellungen ein anderes gtk-Design eingestellt habe. Hatte Probleme mit dem neuen Eclipse. -- Wenn mein gvim überhaupt gtk gvim ist. Viele Grüße Karl

Hi Karl! On Di, 29 Sep 2015, Karl Weber wrote:
Terminalemulator oder Default Konsole? Welche? Was für eine Schrift benutzt du dort?
In xterm? Probier mal ein Terminalemulator mit ordentlicher Schrift. gnome-terminal oder kde terminal. Und benutze dort eine anständige Schrift ;)
:version Ausgabe lesen.
Oh, das Problem kommt mir bekannt vor. Ich glaube es gab dazu kürzlich ein Update. Ah ja, man benötigt Patch 7.4.855 und ein aktuelles Pango. https://github.com/vim/vim/issues/393 Viele Grüße, Christian -- Letzte Worte eines Tankwarts: "Sie dürfen hier nicht rauchen." -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org

Hallo Christian! Am Dienstag, 29. September 2015, 23:01:08 schrieb Christian Brabandt: [...]
Also, es ist die KDE Konsole, nicht xterm. Mein Fehler! Habe auf 64 Bit am Sonntag so ziemlich alle (monospaced) Schriften durchprobiert. Ging mit keiner. Andere wurden durch die KDE Konsole nicht angeboten.
[...]
Also, KDE Konsole, wie oben geschieben. Habe aber gerade gnome-terminal installiert und siehe da, es geht perfekt, out of the box! :) :) :) Sobald ich wieder zu Hause bin, werde ich das mit der 64 Bit Version probieren. Vielleicht geht es dort auch!
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil -- immer :) Ist GTK2.
Wenn es mit dem gnome-terminal und vim geht, bin ich zufrieden. Ansonsten muss ich diesbezüglich vermutlich noch mal nachfragen. Schließlich habe ich die für openSUSE 13.1 aktuelle Version.... Bis dahin schon mal vielen Dank! Ich melde mich im Laufe der Woche nochmal bezüglich der 64 Bit Version. Viele Grüße Karl -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org

Karl Weber schrieb:
Ich habe zwar nicht mitgelesen, aber als HTML-Editor und für unicode benutze ich "kate" in 13.2 enthalten. Ob das von Dir benutzte Zeichen drin ist? Man kann kate einrichten. Frank -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org

Hallo, Am Dienstag, 29. September 2015, 23:34:12 schrieb Karl Weber:
Ich habe das jetzt mit der 64Bit Version auch probiert und es geht dort analog auch. Zusammenfassend scheint mir das ein generelles Problem von KDE zu sein! Diverse Gtk-Anwendungen, die ich probiert habe, zeigen Kombinationen eines Zeichens, gefolgt von dem Unicode Zeichen combining acute tone mark (U+0341) als dieses Zeichen mit einem entsprechenden Strich darüber an, bei fast allen (vielleicht sogar allen) Zeichensätzen. Erfolgreich getestet mit: Gnome- Terminal, BlueFish, Firefox, eclipse, Libre-Office (ist letzteres auch eine Gtk-Anwendung?). Alle KDE-Anwendungen können das nicht. Als Beispiel die Fensterleiste von Firefox anbei. Firefox selbst stellt die Kombinationen mit U+0341 im Browserfenster korrekt dar. In der Fensterleiste (die KDE kontrolliert) geht das schief. Dito in allen KDE-Editoren, auf der KDE-Konsole und in Konqueror. Falls ich das irgendwo korrigieren kann, sollte das demnach ziemlich tief in KDE passieren müssen, oder? (Ein Grund zum Umstieg auf Gnome? ;) ) Viele Grüße Karl
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Christian Brabandt
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Frank
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Heinz W. Pahlke
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Karl Weber