Hallo Christian Am Donnerstag, 11. April 2002 00:38 schrieb Christian Marker:
Am Donnerstag, 11. April 2002 00:05 schrieb Thorsten Körner:
Hallo Christian
Am Mittwoch, 10. April 2002 23:01 schrieb Christian Marker:
[schnipp]
Warum bieten Hardware-Hersteller nur immer Software für Windows an? Ich habe hier einen HP-Scanner und Drucker rumstehen. Mit beiden Geräten wurden jeweils kleine Programme mitgeliefert: Ein Scannerprogramm zum Einstellen der Auflösung, der Bereichauswahl, Direktimport in Outlook, etc. Beim Druckerprogi kann man in der Toolbox den Tintenfüllstand kontrollieren, die Druckerdüsen reinigen lassen, usw. Aber wieso gibt's sowas nicht für Linux? Wenn ich da schon mit einem provisorischen Treiber drucken muss, der zehnmal so lang für eine DIN A4 Seite braucht wie unter Windows und doppelt so viel Tinte draufklebt, dann muss ich ja wohl erst Recht wissen, wie viel Farbe noch in der Patrone ist. Das kann doch nicht so schwer sein, so ein kleines Tool auch für Linux bereitzustellen - wieso wird das dann nicht von HP mitgeliefert (ich glaube nicht, dass es bei Canon oder Epson anders ist). Aber vielleicht habe ich auch nur zu hohe Erwartungen.
Dafür gibt es bereits Tools, wie Turboprint. Aber auch mit CUPS kann man viel machen. Ich kenne mich mit HP nicht aus, aber Du kannst auch unter Linux schnell, gut und (Tinten-)sparsam drucken. Ich vermute da eher einen Konfigurationsfehler bei Dir. Allerdings habe ich jeweils immer CANON-Printer verwendet und da nichts genaues über HP sagen. Aber Tinte sparen konntest Du sogar schon mit dem alten apsfilter-System (Das gar nicht so schlecht war)
Werd mich bei Gelegenheit mal nach den Tools umgucken. Im SuSE-Handbuch stand dazu mal unter "Druckereinrichtung" nichts. Aber da fängt's ja schon an: Unter Windows krieg ich ein auf mein Gerät zugeschnittenes Programm, mit dem ich meinen Drucker mit zwei Mausklicks konfigurieren kann. Unter Linux gibt's das nicht. Da muss ich erstmal überhaupt
* wissen, dass es sowas gibt * wissen, woher ich es bekomme * runterladen * feststellen, dass das RedHat-RPM unter SuSE nicht funzt * den Sourcecode runterziehen * eine Hand voll Programmbibliotheken nachinstallieren * nochmal versuchen * C lernen * nochmal versuchen * feststellen, dass das Tool doch nicht genau das ist, was man sich wünscht, aber immerhin besser als nicht ist.
*SCNR*
Du vergisst da ein paar Kleinigkeiten: 1.) Ist der Desktop-Bereich für Linux noch zu neu und zu "abenteuerlich" für die Hersteller. 2.) Sind viele Hersteller immer noch ein bischen mißtrauisch gegenüber OpenSource (Linux ist ja schließlich "Communism") 3.) wenn Du Dich ein wenig intensiver mit der Materie beschäftigt hast, dass Du dann schon wesentlich besser Installationen baust, bei denen Du eben nicht mehr tausend Libs nachträglich saugen musst. 4.) Das Du mit der Zeit lernen wirst, notwendige Schritte im voraus zu planen, weil Du Dir natürlich schon im Vorfeld bessere Infos besorgt hast, und nicht mehr überrascht bist, dass RedHat RedHat und SuSE eben SuSE ist. 5.) Du es schätzen lernen wirst, dass Du keinen teuren Support zahlen musst, sondern in Mailinglisten wie dieser, Hilfe findest und auf Mails wie dieser geduldige Antworten bekommst, solange Du Dein Problem ausreichend präzise beschreibst und nicht nur meckerst. 6.) Wirst Du irgendwann merken, dass die meisten Linux-User den Easy-Klick-Modus gern abgelegt haben, weil sie selbst entscheiden wollen und sich wie ich auch gern mal zwei, drei, vier Tage und Nächte um die Ohren hauen, um ein Problem zu lösen, das wir eigens zu diesem Zwecke erst erschaffen, oder zumindest vorsätzlich provoziert haben.
Vielleicht hat HP ja Millionen an Entwicklungseuros für einen streng geheimen Tintenfüllstandalgorithmus gebastelt und will unter keinen Umständen den Source preisgeben. Gibt's denn keine Möglichkeit, nur Binarys für Linux auszuliefern? Ich kenn mich mit den lizensrechtlichen Regelungen nicht so aus: Muss bei jedem Linux-Prog der Code beiliegen?
Nein muss er nicht und NVidia praktiziert es z.B. so, dass sie 3D-beschleunigte Treiber für Linux anbieten, aber selbstredend den SourceCode nicht mitliefern.
Also dann können die Firmen ja keine Angst haben, dass sie über die Linux-Portierung von der Konkurrenz ausspioniert werden (hab ich mal in 'nem Artikel einer Linuxzeitschrift vor knapp eineinhalb Jahren gelesen)
Das trifft auf die OpenSource-Treiber für die NVidia-Karten auch zu. NVidia hatte (und hat) davor Angst, das die NV-Treiber irgendwann mal 3D perfekt können und dann auch für andere Hersteller von Nutzen sein können. Deshalb hat NVidia das unterbunden und stellt seitdem eigene Treiber für Linux bereit.
Wie oben schon erwähnt: Was hält Softwarefirmen davon ab, Programme unter Linux anzubieten? Das kann ihnen doch eigentlich nur recht sein: Immerhin kriegen sie dafür Geld! Oder glaube die, dass Linuxbenutzer alles kostenlos hinterhergeschmissen haben wollen und lieber Gras fressen, als ein paar Mark für "richtige" Software zu bezahlen (damit soll NICHT gemeint sein, dass OpenSource Projekte oder andere Software für Linux _keine_ "richtige" oder sogar minderwertige Software ist!!!).
Wenn Du das nicht meinst, dann solltest Du Deine Formulierungen vieleicht genauer betrachten.
Hab ich gemacht und festgestellt, dass die Äußerung vielleicht mißverstanden wird. Deshalb hab ich es ja auch nochmal extra betont.
Und wenn dann mal was auf Linux umgesetzt wird, dann sieht's oft hoffnungslos...hmmm...seltsam aus: Der Acrobat-Reader unter Linux sieht aus wie zu Omas Zeiten. Sieht aus wie Motif oder so (kenn mich mit GUI-Sets jenseits von QT und GTK nicht so aus ;)). Ist das so kompliziert, eine ansprechende grafische Oberfläche zu gestalten? Beim Mozilla (verwendet der eigentlich auch ein spezielles Widgetset?), bzw. Netscape geht's doch auch! Ähnlich ist es beim JBuilder: Da bekomme ich unter Linux eine altbackene Oberfläche mit einem Monstermauszeiger und verpixelten Schriftarten präsentiert. Okay, ein Programm muss nicht gut aussehen, um zu funktionieren... ... ...
Es gibt die verschiedensten Widgetsets unter Linux, aber kein Software-Hersteller kann voher wissen, welch Du davon installiert hast. Motiv ist z.B. auch wenns sehr alt aussieht, auf fast allen Linuxrechnern installiert. Adobe wird keine eigenen Widgets entwerfen, nur um den Acroreader unter Linux schöner zu machen, also ist es doch ein brauchbarer Weg den sie gegangen sind. Nicht schön, aber es funktioniert. Und Adobe ist nunmal kein wirklicher Linux- oder gar OpenSource-Freund, also sind die mit dem Acroreader ohnehin schon über ihren eigenen Schatten gesprungen, die werden nicht auch noch Lizenzgebühren für Qt oder so zahlen wollen, oder GTK+ verwenden das GIMP-ToolKit aus dem verhassten Photoshop-Feind GIMP. Mozilla hat ein eigenes Widgetset.
Wenn ich mir irgendein Programm x zum Compilieren aus dem Netz ziehe, wird ja auch implizit vorausgesetzt, dass ich alle benötigten Bibliotheken, etc. installiert habe - bzw. wenn nicht, dass ich mir sie eben nachinstallieren muss.
Das ist etwas anders, als im Falle von Acroread, weil OpenSource-Programme oftmals eng an das Konzept von Desktop-Environments, wie GNOME oder KDE, bzw an Projekte wie Windowmaker angelehnt sind. So ist z.B. der Web-Editor Quanta+ eng an KDE gebunden. Wenn Du es installieren willst, aber kein KDE auf Deinem Rechner hast, dann wirst Du einen Berg Dependeny-Errors erhalten. Damit ist aber Quasi die Nutzung von Quanta+ auf den Kreis der KDE-Nutzer beschränkt. Das würde für Kommerzielle Software noch schlechtere Vorraussetzungen bedeuten. So nun ist aber genug für heute. CU Thorsten -- Thorsten Körner || thorstenkoerner@123tkshop.org Dannenkoppel 51 || thorstenkoerner@thorsti.org 22391 Hamburg || GNU-GPG Key: 2D2C4868C007C4FA http://www.123tkShop.org || reg. Linux-User:#187283