From: "Erhard Schwenk"
Die gibt es, sie ist aber sehr aufwändig.
Das ist, mit Verlaub, absoluter Quatsch. Im Gegenteil.
Alle Erhard, ne, da hast du Unrecht. Im kommerziellen Bereich geht meistens Design vor technischen Standards. Das heisst im Klartext: Meine Sites müssen auf jedem Browser GLEICH aussehen. Tun sie das nicht, werde ich Verzweigen müssen auf verschiedenen Code. Geht es gar nicht oder macht zuviel Arbeit, werde ich den Browser aussperren. Ich arbeite bei einer Designagentur, und der Kunde hat uns als Dienstleister ausgesucht, damit ein Kasten auf dem Bildschirm einen Rahmen von EXAKT 3 Pixeln hat, under der Text in diesem Kasten überall EXAKT gleich aussieht. Wenn er bloß einen Kasten mit Rahmen und Text drin will, geht er natürlich nicht zu mir. Bei uns geht hat das Aussehen Priorität. Sites nach dieser Struktur machen natürlich mehr Arbeit, wegen doppelt- und dreifach Coding. Da die Seiten nicht bloß nach Browsern differieren, sondern auch nach OS, und teilweise sogar Sachen mit dem gleichen Browsern unter Windows ohne Servicepack aussehen als mit Servicepack, gibt es schonmal bis zu sieben Varianten. Das ist natürlich etwas ganz anderes, als wenn man eine Site hochzieht wie www.apache.org, da geht es 95% um Inhalt, da gelten völlig andere Regeln, da wird man das so nicht machen. Wo wir ein ausgeklügeltes Staylesheet reinhängen, schreiben die Jungs einfach <BIG> und das langt. ;-)
Man müsste per Javascript bzw. mit CGI- Programmen vorher selektieren, welche Seiten bei welcher Browserversion ausgegeben werden.
Noch mehr Unsinn.
Dann guck doch mal, wieviele Sites im Intro manuell oder automatisch verzweigen, nach "index2_ie.html" und dergleichen...
CGI-Programmierung hat damit erstmal gar nix zu tun. CGI ist eine rein Serverseitig ablaufende Schnittstelle, im Prinzip wird einfach anstatt eine Datei zu öffnen ein Programm aufgerufen und dessen stdout zurück an den Browser geschickt.
Jepp. Allerdings verhalten sich die Browser unterschiedlich bei der Übergabe des Query-Strings, wenn er unerlaubte Zeichen enthält (Was zwar nicht sein sollte, aber eben passiert). Beispiel: test.cgi?wert=hallo du Netscape übergibt "hallo", Explorer übergibt "hallo du".
Zunächst mal solltest Du und viele andere begreifen, was HTML ist. HTML ist eine Geräteunabhängige Seitenbeschreibungssprache. Eine HTML-Seite kann niemals überall gleich aussehen, schon weil Benutzer unterschiedliche Bildschirmauflösungen und Farbtiefen benutzen oder unterschiedliche Browsereinstellungen. Gute HTML-Seiten sehen nicht überall gleich, wohl aber überall gut aus.
Das ist ja alles richtig, aber du guckst nur aus einer bestimmten Richtung. Auf meiner Site sieht das genauso aus. Ich habe eine Info, die will ich rüberbringen, nämlich meine Software zum Download anbieten. Es gibt aber auch massig einen ganz anderen Bedarf. Jemand sagt: "Ich will meine Firma im Web präsentieren. Ich habe ein bis auf den letzten Pixel ausgefeiltes Corporate Design, und genau so exakt soll es im Web stehen." Dann ist das eigentlich ein Fall für eine reine Flash-Seite. Nur: Kommerzielle Sites haben häufig ein reines Firmenpublikum, und die Surfer kommen aus Firmen und haben keine aktuellen oder überhaupt keine Plugins, und die Angestellten können/dürfen/wollen nicht selbst Software installieren. Der nächste Ansatz wäre dann, die Seiten komplett als Bilder als Imagemaps reinzuhängen. Dazu gibt es keine Bandbreite, also zu den Akten mit der Idee. Teilweise wird das in Teilen einer Site gemacht, weil eben unbedingt die Corporate Fonts verwandt werden müssen, für Headlines und dergleichen. Was bleibt uns da anderes übrig, als HTML zu vergewaltigen, weil es das, was wir brauchen, nicht gibt?
Kein normaler Mensch installiert sich ständig den neuesten Browser oder die neuesten Plugins.
Widerspruch! Bereits vor dem offiziellen erscheinen von Windows XP ist Internet Explorer 6 auf meiner privaten Site auf Platz 2 der Statistik. Und weil ich mit mozilla und Flash 5 Probleme hatte, weiß ich aus eigener Erfahrung, daß sehr viele Sites explizit Flash 4 nicht mehr akzeptieren.
Browserabhängige Webseiten kranken zum überwiegenden Teil daran, daß möglichst schrill, bunt und animiert versucht wurde, nichts zu sagen. Solche Seiten schaut sich kein Mensch freiwillig an.
Das sind verschiedene Dinge. Browserabhängige Websites nutzen browserabhängige Features. Bei manchen Leuten sind das animierte Hintergrundbilder, die La Paloma pfeifen. Bei anderen ist es schlichtweg inakzeptabel, daß ein Bild 2 Pixel zu weit links steht, also wird doppelt gecodet, und solche Sites sehen in der Regel verdammt gut aus.
Also ich mache das jetzt schon einige Jahre und hatte diesbezüglich noch nie Ärger. Ich kenne auch immer noch keine Seite im Netz, für deren Inhalt Flash oder Javascript wirklich nötig wäre. Fürs Design vielleicht, aber nicht für den Inhalt, und dann muß man halt das Design überdenken.
Nope. Eben nicht bei Sites, auf denen Design vor Inhalt geht. Da überdenkt man eben die Technik = HTML verbiegen. Gruß, Ratti