Am Dienstag, 11. Mai 2004 22:47 schrieb Thomas Hertweck:
Dass manche Email dann etwas frustig klingt, ist ja wohl in solchen Faellen durchaus nachvollziehbar...
Ich kann ehrlich gesagt sogar den Betreff des Threads nachvollziehen, wenn ich mir die Entwicklung des Qualitätsstandards bei SuSE so über die letzten paar Editionen ansehe. Wie sagt die SuSE Website (Privatkunden): "Wann haben Sie sich zuletzt über ihr Betriebssystem geärgert? ... Simply change." Das reizt schon zu ein paar sarkastischen Bemerkungen. Auch mich. Wäre die SuSE 7.2, bei der ich beruflich und privat komplett zu Linux gewechselt bin, von ähnlicher Qualität gewesen wie die 9.1 - ich wäre wohl heute noch Windows oder inzwischen Mac User. Aber nun mal zum sachlichen Teil: SuSE 9.1 bringt ja unter der Haube eine riesige Menge an Neuerungen (Kernel 2.6, KDE3.2, Behandlung von Wechselmedien etc), die keine Firma in der kurzen Zeit sauber hinkriegen könnte. Behaupte ich. Die gute Frage ist natürlich: Warum bieten sie dann solche halbgaren Sachen an, die eigentlich nur Frust erzeugen können? Ich vermute mal, daß es auf uns eben nicht so ankommt. Daß die eigentliche Zielgruppe für SuSE inzwischen die Firmen und Behörden, sprich die Großkunden sind. Die Käufer der SuSE Pro sind eher als Betatester eingeplant. Ob die Rechnung für SuSE aufgeht, wird die Zukunft zeigen. Vollmundige Werbung anstelle handwerklich sauberer Produkte ist zwar inzwischen allgemeiner Brauch, aber doch auf die Dauer nicht gut fürs Image. Ob man künftig einfach immer grundsätzlich einige Monate wartet bis man sich eine neues Release antut oder lieber zu Debian wechselt, wo nicht der kommerzielle Zwang herrscht (aber vielleicht ein anderer?), ist dann Geschmackssache. Ich für meinen Teil bin noch unentschieden. Friedrich -- Friedrich Dimmling, Berlin, Germany