Am Don, 2002-04-11 um 09.06 schrieb Marten Feldtmann:
Das wird mehrere Gruende haben (wir sind auch ein Software-Haus):
1) Softwareerstellung ist teuer und muss verkauft werden. Ich sehe z.Z. nur einen sehr begrenzten Markt fuer Client-Software unter Linux - und damit lohnt es sich nicht, Software fuer Linux zu schreiben. Das kann man mit OS/2 damals vergleichen.
Ist im Prinzip schon richtig. Man darf dabei aber zwei Dinge nicht übersehen: 1. das sich Linux in allen Bereichen immer weiter verbreitet, und das nicht nir im Serverbereich oder bei "Freaks". 2. das mit steigendem Angebot von Linuxanwendungen auch die Zahl der möglichen Anwender steigt.
2) Portierbare Software muss vorher entsprechend designed werden, damit sie portierbar ist - das wird nicht billiger.
Klar.
3) Die Kunden wollen nicht unbedingt "Portierungen", sondern native Anwendungen (Problem OS/2 mit Portierung von Windows-Anwendungen), die die Vorteile des jeweiligen Betriebssystemes ausnutzen.
Auch klar, steckt in Punkt zwei mit drin.
4) Die Bereitschaft fuer Software Geld zu bezahlen moechte ich in der Linux-Gemeinde als nicht sehr hoch einschaetzen.
Also das würde ich nicht so laut sagen. Wenn ich mich in meinem (Windows)Bekanntenkreis so umsehe, dann bin ich immer wieder erstaunt, was die alles für Software haben. Komischer weise zu 99% alles "kopierklaut". Sehe ich mich bei Linuxanwendern um, so geht das gegen 0%! Ich werde mir so bald verfügbar, erstmal StartOffice60 kaufen:-> Abgesehen davon werden Programme wie Warenwirtschaftsysteme, Lagerhaltung usw. meistens von Profis eingesetzt, und die Zahlen normaler weise auch Geld dafür.
Diese ganzen Ueberlegungen moechte ich nur fuer den Client-Markt gelten lassen - im Servermarkt kann das alles ganz anders aussehen.
Da herrschen auch etwas andere Gesetze. -- mfg Peter Küchler, Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main