Am Montag, 29. April 2002 15:28 schrieb Mauritius Hiller:
ich möchte zwei Linuxrechner vernetzen, zunächst, später mehrere. Also erstmal versuchen den anderen zu erreichen, dann einen Server definieren.
Kann ich eigentlich auch einen Server anlegen, auf dem die ganzen User-Home-Bereiche liegen, so dass auf den clients nur eine Installation und die Rechnerkonfiguration ist, und ich mich mit jedem User von jedem Client anmelden kann?
Klar. Ich weiß nicht welche SuSE Linux Version Du hast, ich hab' 7.2 Pro. Da ist ein eigenes Netzwerk Handbuch dabei, da steht alles drin. Ansonsten gibt's halt das Linux Network Administrators Guide Second Edition (aka NAG SE). Ist halt english, aber sozusagen die Linux Netwerk Bibel (den Link haben ja schon andere gepostet). Hier das wichtigste zu den configs auf 7.2 Pro Kurzfassung: Ab 2 Netwerkkarten macht YaST 2 ziemliche Schwierigkeiten - auf und gerade wenn Du mit einer TDSL benutzt. rcpppoed (quasi das DSL "Modul") kocht nämlich sein eigenes Netzwerksüppchen. Deshalb würde ich die HW mit YaST einrichten, und alles andere von Hand. Wenn Du "nur" 2 Rechner vernetzen willst, willst Du wahrscheinlich auf DHCP erstma verzichten. Und zum mounten von Verzeichnissen und ähnl. brauchst Du auch kein FTP/HTTP sondern NFS - das ist sozusagen das "einfachste" an brauchbarer Vernetzung unter Linux und deckt gleichzeitig deine Wunsch nach Deiner erwünschten "Thin Client" Strategie. Achte erstmal darauf das Du beiden Rechnern einen vernünftigen Namen gibts (yast2 - netzwerk experten - hostname). Der Hostname "linux" (SuSE default!) ist - nunja - geringfügig subobtimal :-)) . Dann spielen drei Dateien eine wichtige Rolle: /etc/hosts hier werden u.a. den einzellnen IPnummern Hostnamen zugeordnet - und zwar auf jedem Rechner! Damit jeder weis wo der andere zu finden ist. /etc/rc.config Hier wird u.a. in der betreffenden Sektion den Netzdevices im Host die IPs zugeordnet (Wichtiger Hinweis für Newbies: Nicht Rechner haben IPs sondern Devices (geräte) - sprich: z.B. Netzwerkkarten) Jeder SuSE Rechner hat vom Start weg schon eine interne IP im virtuellen Loopback device (loopback network: 127.0.0.0, loopback device:127.0.0.1) /etc/networks hier werden den Netzwerken Ihre IPs zugewiesen (Netzwerke haben auch IPs!!!!!) Das sind meistens (immer??) die Nuller Nummern (siehe Beispiel Loopback) Also schreibst Du Dir am besten erstmal auf (ein gangbares Beispiel): Mein Netwerk Name/Domain : zuhause.intra (die toplevel domain .intra nimmt man zum üben und angeben :-) ) IP des Netzwerks(!!!!): 10.10.10.0 Rechner 1 HostName: fritz IP: 10.10.10.1 Netzmaske: 255.255.255.0 (volle URL in Deinem Netz: fritz.zuhause.intra ) Rechner 2 HostName: liese IP: 10.10.10.2 Netzmaske: 255.255.255.0 (volle URL in Deinem Netz: liese.zuhause.intra ) Damit und mit den drei ausführlich kommentierten configs in der /etc solltest Du eine funtionierende TCP/IP Verbindung zwischen den beiden Rechnern hinkriegen. Verzeichnisse Netzwerkübergreifend mounten macht man mit NFS. (Freigeben für Zugriffe in /etc/exports, ferne Verz. mounten mit mount (mount - nfs fernerHost:/fernes/Verzeichnis /mein/ziel/verzeichnis) Ach ja: Nicht vergessen: Nach dem editieren der configs die jeweiligen Dienste neu starten: Netzwerk: rcnetwork restart NFS Server: rcnfsserver restart Viel Erfolg.