David Haller
Achso: Immer wieder interessant, wie die HD zu roedeln beginnt, wenn man ne QT/KDE/GTK/GNOME-App startet, und die jew. libs noch nicht in den Speicher geknueppelt waren... Da bekommt man mal mit, was das fuer Speicherfresser sind... (X+WindowMaker startet hier mind. doppelt so schnell wie X+KDE1, X+KDE2 war mir bisher immer zu bloed und lahm und instabil).
Hmm - ich habe mit KDE 2.2.2 bisher keine Probleme gehabt. Komisch.
Ich gebe David Recht: Da sind einige Libs hinter, aber das ist in
meinen Augen etwas positives. Klar - die Ladezeiten sind manchmal etwas
unter aller "Sau", aber ich sehe z.B., was ich dafür kriege!
Das ist das gleiche, als wenn ich sage: Ich nehme lieber Netscape oder
so, denn da ist alles in einem Thread! Was soll ich denn fetchmail,
sendmail, irgendwas konfigurieren? Und wie viele Prozesse kriege ich
denn da? Ohh jee :-))
Mit KDE ist dies nur eine "Ebene höher". Hier gibt es ganz viele nette
Helferlein. Diese nennen sich dann aber nicht sed, awk, fetchmail, wie
auch immer, sondern diese heissen dann kioslaves und so. Sie liegen
meist nur in Form von Libs vor, aber alle Applikationen können darauf
zugreifen.
Wenn ich jetzt erzähle, wie toll das für einen Entwickler ist, dann
höre ich mir sofort von vielen an: "Ich bin kein Entwickler! Was hat
mich das zu interessieren?"
Aber diese Leute nutzen die Arbeit von anderen Entwicklern und die
wollen:
- stabile Applikationen
- schnell verfügbare Applikationen (die schnell weiter entwickelt
werden)
Je besser eine Software getestet wird, desto grösser ist die
Wahrscheinlichkeit, dass keine Fehler mehr drin sind (Nur ein Punkt von
vielen - gutes Codedesign, Code-Revisions und so sind noh wichtiger,
aber die sind bei Open Source oft ehh gegeben, egal ob ich auf Libs zu
greife wie bei KDE oder fast ganz ohne Libs arbeite wie beim Kernel!).
Ein Entwickler, der noch das ganze POP3 Protokoll implementieren muss,
macht vielleicht Fehler. Wenn er fetchmail nutzt, dann macht dieser
Entwickler da keine Fehler mehr!. Genauso bei den Applikationen.
Dinge wie einheitliche Oberfläche und einheitliches Drucksystem und all
sowas ist wichtig.
Dies war bisher auch immer der grosse Vorteil bei Microsoft. Ein
Entwickler hat für relativ wenig Geld (Damals ca. 3000 DM für Visual
Studio Enterprise Ed!) extrem viel bekommen. Wer sich in der MSDN Lib
das Plattform SDK angesehen hat, hat gesehen, auf wie viele fertige
Funktionen man zugreifen konnte. Sowas vereinfacht einem das Leben!
Und sowas bietet KDE alles zusammen. Gnome auch. Klar - vieles ginge
auch anders. So wäre z.B. eine einheitliche Lib für Drucksysteme
denkbar, so wie es die SDL für Grafiken gibt. Aber KDE bietet halt noch
den geschlossenen Desktop. Braucht man nicht - man kann auch vieles
selbst stricken, aber so ist es auch für den User bequemer.
Und wenn es abstürzt, dann ist es Zeit für einen Bugreport! Bei KDE
2.2.2 hat sich aber extrem viel getan und ich habe diese ganzen
Probleme nicht mehr, wie sie bei 2.0 oder 2.1 "üblich" waren.
Und wenn ich sehe, dass SuSE jetzt mit der 8.0 KDE3 an den Mann bringen
will, dann denke ich mir, dass dies die Leute eher dazu bringt zu
sagen: Scheiss KDE. Noch nicht mal eingedeutscht (oder gibt es da jetzt
endlich die i18n Module?). Und stürzt hier und da noch ab. (Ist auch
erst eine Beta für Entwickler. Steht bei KDE deutlich da! Entwicklern
soll es helfen, ihre Apps auf KDE3 zu portieren!). Aber bei SuSEs
Webseite und bei deren Announce stand nur:
"Mit KDE 3 bringt SuSE wieder die neueste Version dieser
Benutzeroberfläche der Extraklasse." (Message-ID: