On Sat, 11 Oct 2003, Manfred Tremmel wrote: | Am Freitag, 10. Oktober 2003 14:56 schrieb Werner Modenbach: | > Mich ärgert halt immer, wenn Dinge schlecht gemacht sind und dann die | > Anwender als dumm dargestellt werden, weil sie sich ganz natürlich | > einfach so verhalten, wie sie die Vorgänge erwarten. | | Was ist natürlich, die Verhaltensweise, die über Jahre per Windows und | Schrotthardware anerzogen wurde? Meiner Erfahrung nach haben Leute ohne | Windows-Erfahrung, die also unvorbelastet zu Linux kommen, keinerlei | Probleme mit solchen Mechanismen, es sind fast ausschlieslich die | Umsteiger. Echt interessante Diskussion. Meine Erkenntnis war schon vor Jahren: Als es noch DOS gab, waren die Benutzer mehr oder weniger gezwungen, sich mit der Funktion des "Betriebssystems" auseinander zu setzen und hatten daher auch noch eine gewisse Ahnung von dem, was sie taten. Da gab es zwar die verschiedensten Problemchen mit Inkompatibilitäten (einer hatte eine CGA Karte, der andere eine EGA, VGA oder gar noch eine Hercules (MGA)), aber eines war klar: Die Leute haben die Geräte noch verstanden. Seit es aber diese kaputten Fenster am Bildschirm gibt (man braucht sich ja nur das vertrottelte Logo anzusehen...) scheinen die Leut' ja zu glauben EDV Gurus zu sein, wenn sie die Maus richtig rum halten können. Alles was nicht anzuklicken geht, kennt niemand mehr und ist für ihn quasi "unbedienbar". Schrecklich! Das Problem sitzt heute eigentlich VOR dem Bildschirm... Um zu untermauern daß Linux eigentlich sehr BENUTZERFREUNDLICH und LOGISCH ist, hier ein Beispiel aus meinem Kundenkreis: Ein Ehepaar, beide Professoren, er für Restaurierung, sie für Kunst, alter über 55 Jahre (beide). Beide kannten nie etwas anderes als Windoof 3.x/9x und fluchten permanent, weil sie dauernt crashten. Irgendwann (ca. 3 Jahre her) habe ich ihnen einen Linux-Server als Internet-Gateway/Print-/Fileserver aufgestellt. Zwei Jahre später (-> Uptime beachten!) wurde ihnen bewußt, daß der Server eigentlich noch immer lief. Als sie dann mal neue PC's wollten, habe ich ihnen Linux vorgeschlagen. Er verwendet seitdem Scanner, DigiCam, Farbdrucker, usw., sie schreibt hauptsächlich. All das wurde in 1 Woche mit Linux realisiert, und die Leute waren dabei gezwungen, sofort produktiv zu arbeiten, schließlich mußten Sie damit ihre Arbeitsunterlagen erstellen! Kurz gesagt: Alles funktionierte einwandfrei, die Umstellung war minimal (Umgewöhnen von Word -> StarOffice), und es gibt eigentlich absolut keine Klagen. Bezüglich Wechselmedien: Einmal einen kleinen Zettel geschrieben auf dem 1./2./3. ... draufsteht, und es gab nie Probleme mit "wie kopiere ich einen Brief auf eine Tiskedde??!". Und nach ein paar Tagen ging's auch ohne dieses Zettelchen. Also: Wenn das gut 55-jährige schaffen, wird's wohl auch unser USB-User schaffen, denke ich. mfg Ing. Rainer Hantsch