Hallo, Am Freitag, 12. Dezember 2008 schrieb Anton Roeder:
Christian Meseberg schrieb:
http, https, ftp, cups
entschuldigung, ich meinte Dienste, die über den Proxy laufen sollen. cups läuft intern.
Ach so, dann geht's ja ;-) Ich würde (als User) für all diese Dinge einen Browser verwenden. Das bisschen ftp was ist benutze (mal ne Datei runterladen) können Browser. Ich würde mal vermuten, dass das für den durchschnittlichen Bibliotheksbenutzer auch gilt. nur braucht auch ein Browser einen Weg, das ftp Protokoll nach aussen zu bringen - also muß es durch den Proxy oder die Forewall...
Ich würde jeweils eine Anwendung für einen Zweck zur Verfügung stellen. Das reduziert den Wartungsaufwand und die Zahl der möglichen Fehler.
eine gewisse Vielfalt wäre ja auch nicht schlecht ....
Ideologisch stimme ich Dir da voll zu. Im Betrieb von produktiven Arbeitssystemen für eine möglichst große Anzahl von Nutzern sehe ich das aber anders. Es gibt dabei zwei Hauptprobleme, denke ich.
Erstens muss man mit Vielfalt umgehen können. Eine Verknüpfung auf dem Desktop Deiner Wahl, die "Internet" heißt und einen und nur einen Browser öffnet, ermöglicht es wahrscheinlich den meisten Leuten, das System auch tatsächlich zur Recherche zu verwenden. Drei verschiedene Verknüpfungen mit eher obskuren Namen sind allerdings für viele Benutzer glaube ich nicht einfach zu bedienen. Stell Dir mal vor, ein Computerneuling möchte in der Bibliothek am Computer nach einem Buch suchen. Er kann leidlich Englisch und fragt sich dann, warum er zwar den Zugang zum Opernverzeichnis, zu Eroberern und zu einer Datenbank mit Monsterfilmen (soviel sagt ihm die *ozilla-Assoziation gerade noch) findet, aber keinen Buchkatalog, geschweige denn "das Internet". Was spricht dagegen, für einen der Browser eine zusätzliche Verknüpfung mit der Bezeichnung "Internet" zu erstellen? Technisch gesehen ist das natürlich quatsch, aber die wenigsten Menschen denken über die Nutzung des Internet in technischen Konzepten nach. Viele Leute "machen das Internet auf" und das ist völlig in Ordnung, es sei denn, die Bibliothek kann es sich leisten, jemanden neben die Rechner zu stellen, der zunächst mal grundlegende Konzepte bei der Computernutzung erklärt. Na ja, vielleicht sollte sie eine Abteilung haben, die genau das tut...
Wenn jemand fragt, "wo ist denn hier Word?", ist eine eindeutige Antwort (Verknüpfung auf oowriter ;-)) im gegebenen Umfeld die effektivste Lösung. Da würde ich jetzt (ideologisch gesehen) schon sagen, dass es doch zum Bildungsauftrag einer solchen Einrichtung gehört, die gdankliche starre Verknüpfung zwischen dem Markennamen einer bestimmten Firma und der Funktion zu durchbrechen und den Leuten eine freiheitlich-demokratische Denkweise nahezulegen...
Das ist gar nicht so sarkastisch gemeint, wie es glaube ich klingt. Ich hab selbst viel mit Benutzern zu tun, die alle mindestens Abitur haben (Studierende) und auch da stelle ich immer wieder fest, dass das Verständnis sehr von Metaphern geprägt und auf die täglichen Anwendungen zugeschnitten ist. Das bisschen, was aus dem Studium der Kognitionswissenschaft zum Thema Usability hängen geblieben ist, bestätigt mir diesen subjektiven Eindruck. Aber deshalb müssen Bibliotheksbenutzer doch nicht zwangsweise auf dem Niveau von Lebensmittel-Discounter-Computerkäufer und Blödmarkt-Kunden bleiben.
Zweitens hast Du, wie schon gesagt, viel mehr Aufwand, wenn Du mehrere Möglichkeiten zur Verfügung stellst. Du musst dann für drei Browser Sicherheitslecks verfolgen, Updates installieren und -- wahrscheinlich am aufwändigsten -- User-Support bieten. Die ersten Forderungen davon erledigt das openSuse-Update doch ziemlich automatisch. Für das letztere ist der Aufwand natürlich schon da ;-)
Vielfalt ist super, wenn man auch die Verantwortung für die Auswahl aus der Vielfalt tragen kann. Das ist aber von Durchschnittsnutzern an Fremden Systemen zu viel verlangt, denke ich. Na ja, also so viel geht da doch nicht kaputt... und man kann ja durchaus dafür sorgen, dass ein User keine bleibenden Schäden anrichten kann.
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Viele Grüße, Anton
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