Sebastian erklärte: [wenn ich schon die WEBOBERFLÄCHE nutze, gelle, Helga, kann ich wenigstrens das ein oder andere improvisieren...;-)]
Sehe ich nicht ganz so. Wenn ich mal betrachte, wo unter MS-Systemen die "Automatisierung" und "Verassistentierung" hingeführt hat - nämlich in den meisten Teilen zur kompromißlosen Entmündigung der Benutzer/Admins, und wenn man dann auch noch sieht, daß Änderungen, die man mühselig per Hand hinzugefügt hat - sei es in Text-Konfigurationsdateien oder einer Registry; sei es, weil man meint, man müsse das so machen, um sich als Mann fühlen zu können, oder sei es, weil lokale Besonderheiten von automatisierenden Dialogen eben penetrant ignoriert werden - dann beschleicht mich das Gefühl, daß grafische Oberflächen eo ipso nicht die reine Wahrheit sind, jedenfalls nicht für den Admin mit Adminaufgaben.
Ich will mich nicht gegen GUIs an sich aussprechen; gut konfiguriert sind sie für die meisten Benutzer eine Erleichterung oder überhaupt erst _die_ Möglichkeit, den Rechner zu nutzen.
Aber wenn ich als Admin sehe, was - eingeschränkt - yast1, yast2 oder sonst irgendwelche graphischen Hilfsmittel unter anderen Betriebssystemen mir für Arbeit abnehmen und welche sie mir ermöglichen, dann muß ich mich ganz eindeutig aus der Zielgruppe der jeweiligen Anbieter streichen.
Dabei will ich nicht pauschal gegen grafische Konfigurationsprogramme stänkern, aber der Trend ist auch bei SuSE zu sehen; wie weit das noch in diese Richtung weitergeht, kann jetzt wohl noch keiner sagen. Aber wenn ich die vergangene Entwicklung bis heute betrachte, dann gefällt mir das nur bis zu einem gewissen Punkt. Und der ist leider vorbei ...
Ich habe gerade in diesen Tagen wieder vor der Entscheidung gestanden - Update (glibc, siehe anderer Thread) oder sauberer Neuinstall von SuSE 8.
Ich hätte die 8er gerne genommen, schon alleine wegen insserv und einigen anderen grundsätzlichen Annehmlichkeiten von der SuSE. Aber die Anforderungen und Vorbedingungen einer Installation sind einfach nichts für mich, sorry.
Soweit meine Meinung dazu - wenn ihr genug Zielpublikum habt, dann ist das gut, dann scheint das, was ihr macht, ja auch richtig zu sein. Nur für mich leider nicht mehr. :-(
Ich befürchte nur, daß es mehr und mehr Leuten auf dieser Liste - dabei sicher eher den "Älteren" - ähnlich geht.
Gruß,
Sebastian
Moin Sebastian, ich kann nachvollziehen, worauf Du hinaus willst. Leider habe ich aus Bequemlichkeit usw verpaßt, mich rechtzeitig mit Linux zu befassen und fange erst langsam, aber doch recht engagiert (hoffe ich...) damit an. Mein klein´ Heimnetz beheimatet mittlerweile einen Router auf Linux-Basis (je nach booten fli4l von Disk oder 7.2 von HD), einen PC und ein Schleppi mit 8.0 bzw 7.3 sowie einen PC mit W2k und ein Schleppi mit 98... Ein Uraltrechner mit 6.4 ist auch noch da, allerdings momentan nicht im Netz, weil mir meine letzte ISA-GraKa abgeraucht ist. Änlich wie Dir ging es mir beim Umstieg von DOS (Win 3.11 als OPTION zum schönen bunten Arbeiten fand ich ja ganz toll) auf Win 95. Plötzlich wollte mir das bunte Etwas alles abnehmen, was sich vorher "problemlos" per Hand hinfummeln ließ. Das wurde dann von Win zu Win immer schlimmer und immer mühseliger, per Füße zu konfigurieren. Eigentlich sind mir übrigens die (wenigen) Linux-Configs, die ich Ahnungsloser schon kenne, wesentlich lieber, als mich durch diese elenden Registryschlüssel zu quälen. Wie gesagt, ich lerne noch. Aber auch ich habe, als "mein" OS immer bunter und assistentenfreudiger wurde, so lange wi möglich an der konsole festgehalten. Wahrscheinlich geht es vielen von Euch Linux-Stammusern genauso. Für mich als feigen Neuling mit gewissen Zeitproblemen jedoch ist das SuSE_konzept gar nicht so verkehrt, ich habe es scön bunt - denn inzwischen habe ich mich zu meiner "Schande" doch sehr an die Mausunterstützung gewöhnt - da, wo ich es will, aber ich kann, was ich gern lernen möchte, trotzdem noch alles über die Konsole machen. Das übrigens hat mi auch an yast1 sehr gut gefallen, das Konzept erinnerte mich selbst immer ein wenig an den NortonCommander fürs Dateiverwalten (daher liebe ich auch den MC als Dateimanager), ein wenig Konsole, ein wenig Unterstützung. ICH wüßte nämlich nicht, wie und wo eine Netzwerkkarte per Hand einzurichten (wo macht mensch das denn?). Trotzdem geht es noch ohne kreischbunte Graphik ab. Solange es bei Linux nach die Möglichkeit gibt, alles genauso gut oder besser (Feinabstimmung) mit Textconfigs zu regeln, ist mir das jedenfalls multo sympathico... Jedenfalls hoffe ich, das noch zu lernen, wenn es nicht mehr mit SuSE geht (wie schon oft gesagt, das baut auch Kontaktängste ab, der völlig vom Rechnerunwesen unbeleckte Freund meiner kleinen Schwester hielt den 2er KDE letztens für eine Desktopvaiante von Win...), dann muß ich halt nach etwas anderem suchen, aber verurteilt es nicht zu sehr, es ist schon nicht so verkehrt...finde ich als Neuzugang. Um einmal etwas pathtisch zu klingen, ich hoffe, hier mit der Liste noch viel zu entdecken und habe Spaß daran, nicht zuletzt, weil auch ab und an auf absolut "dämliche" Fragen sehr freundlich und hilfsbereit eingegangen wird. Aus eigenen Schulungen weiß ich, wie nervend es sein kann, wenn ständig Fragen auflaufen, wie denn eine Diskette zu formatieren sei usw... Grüße, Stefan -- GMX - Die Kommunikationsplattform im Internet. http://www.gmx.net