Am Dienstag, 23. Juli 2002 11:07 schrieb Ralf Corsepius:
Am Die, 2002-07-23 um 09.18 schrieb jochen issing:
Am Sonntag, 21. Juli 2002 21:34 schrieb Bernhard Walle: [...] Was ist daran positiv? Bei Qt hast Du die Wahl zwischen GPL und QPL.
und kommerziell!
Verwendest Du die GPL'ed Version, fällt dein Programm automatisch unter die GPL und Du musst Dich mit den generellen Problemen der GPL auseinandersetzen. D.h. z.B.m Verwendest Du zusätzlich noch Teile, die unter nicht GPL-kompatiblen Lizenzen stehen (z.B. Libs aus anderen Quellen), kannst Du Dein Programm weder verkaufen noch verteilen.
verkaufen: da musst du sowieso qt kaufen. Wie willst Du eigentlich GPL-Code verkaufen? Ich dachte da kann man nur Distributionskosten veranschlagen? Und den Quellcode musst Du dann auch mit ausliefern... [...]
Wenn Du nun reine OpenSource schreibst, wäre gegen die GPL einzuwenden. Wenn Du reine $$$$-Ware schreibst, würde sich die QPL-Variante anbieten. Wenn Du nicht vorhast, Deine SW zu verteilen, spielt das alles keine Rolle und Du kannst mischen, was Dir beliebt.
$$$ -> Qt-Lizenz kaufen! Dann kannst Du sie auch "verteilen". [...]
Beispiele: 1. Auftragsentwicklung eines GUI um eine Closed-Source $$$-Bibliothek für RH, SuSE, Solaris, IRIX und WIN32. Zusätzliche Lizenzgebühren dürfen keine anfallen, der Source-Code kann und wird auf absehbare Zeit nicht freigegeben werden, da er einen in USA patentierten Algorithmus beinhaltet.
Das schliesst aber automatisch qt aus: Wenn $$$, dann auch qt kaufen und dann kannst Du machen, was Du willst. Das ist eher eine Frage des Geldes.
2. Entwickle ein GUI um für eine firmenspezifische SW, die weltweit in 200 Filialen eingesetzt wird. Ist das noch hausinterne Nutzung? Hier wird es rechtlich schwierig (Sind XXX Inc/USA und XXX Ltd/TW noch Teil der XXX GmbH/D?)
so bald Du in einer Firma mit Qt arbeitest (ohne GPL-License) -> kaufen. Dann kannst Du damit machen, was Du willst.
3. Schon das Schreiben eines Widget kann ein "abgeleitetes Werk" darstellen. Gerade in C++-Code wird die Copyright-Situation dann schwierig.
Das fällt unter die Benutzung der Lib: Wie gesagt: Wenn Du per GPL lizensierst, dann kannst Du die Lib einfach verwenden, wenn Du kommerziell damit arbeitest, kaufen und auch wieder verwenden. [...]
Der "Look" ist bei allen modernen GUI-Tools über weite Bereiche einstellbar - Im Detail gibt es Unterschiede, doch im Grossen und Ganzen ist es vom "Look'n'Feel" her egal, ob Gtk/Gnome, Qt/KDE oder was weiss ich zum Einsatz kommt.
Ist schon klar, aber ich bilde mir ein sofort einen gtk-scrollbar zu erkennen. Soll jetzt aber nicht Kritikpunkt sein... [...]
Aber mir Bugs in Paketen, die unter Dual-Licensing stehen, kämpfe ich nahezu tagtäglich. Die negativen Erfahrungen, die mit den Reaktionen der zugehörenden Firmen gemacht habe, sind mir Grund genug, Dual-Licensing generell zu vermeiden.
Habe keine schlechten Erfahrungen mit Trolltech gemacht. [...]
Dir ist bewusst, dass die Synergie-Effekte aus "Feedback" ein ganz entscheidender und wesentlicher Bestandteil von OpenSource sind?
Die sind auch bei "ClosedSource" Projekten gegeben, aber klar, bei OpenSource spielen sie eine wesentliche Rolle. Ich habe auch schon Bugreports an Trolltech geschickt. Wenn ich Software verwende und Bugs entdecke, dann gehört das für mich zum guten Umgang, den Bug mitzuteilen. Verstehe mich nicht falsch, mir sind "reine" OpenSource"-Projekte auch lieber, aber für mich sind auch Qt und gtk zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Gerade was Licensing angeht. Wenn ich ein kommerzielles Programm entwickeln wollte, bei dem der Erfolg nicht wirklich gesichert ist, dann würde ich den Teufel tun und mir eine Qt-Lizenz kaufen. Gruß, jochen -- jochen issing mailto:jochen@nrpl.de