Hallo! Ich will ein GUI programmieren und wuesste gerne was dafuer besser geeignet ist. Ich habe gesehen, dass qt bei KDE und gtk bei Gnome verwendet wird. Da ich ein KDE-Anhänger bin sollte ich also zu qt greifen. Ausserdem habe ich gesehen, dass qt auch fuer MAC und Win kompilierbar ist. Gibt es irgendetwas das gegen qt bzw. fuer gtk sprechen wuerde? PS: Ich will keinen Flamewar verursachen. mfg Martin Neuditschko
Am Son, 21 Jul 2002 schrieb Martin Neuditschko:
Ich will ein GUI programmieren und wuesste gerne was dafuer besser geeignet ist. Ich habe gesehen, dass qt bei KDE und gtk bei Gnome verwendet wird. Da ich ein KDE-Anhänger bin sollte ich also zu qt greifen. Ausserdem habe ich gesehen, dass qt auch fuer MAC und Win kompilierbar ist.
Aber da gibt es keine freien Versionen von qt, oder? GTK für Win gibt es auch, für Mac OS X kann ich es mir zumindest gut vorstellen.
Gibt es irgendetwas das gegen qt bzw. fuer gtk sprechen wuerde?
Im wesentlichen die Sprache, qt ist in C++, gtk in C, aber trotzdem objektorientiert. Was liegt Dir besser? QT lässt sich sehr einfach erlernen und ist gut dokumentiert, das Programmieren damit macht Spaß! GTK habe ich selbst noch nicht gemacht. Ansonsten: Du weißt über die Lizenzen (und die historische Entwicklung) von QT Bescheid, wenn das Dein ideologisches Empfinden nicht stört, würde ich QT verwenden, da nach mehreren Berichten gerade zum Einstieg einfacher. Gruß Christoph
PS: Ich will keinen Flamewar verursachen.
Ist hier auf der Liste eher ein entspanntes Thema! Habe zumindest noch keinen QT vs. GTK-WAR gesehen. -- Christoph Maurer - 52072 Aachen - Tux#194235 mailto:christoph-maurer@gmx.de - http://www.christophmaurer.de Auf der Homepage u.a.: Installation von SuSE 7.0 auf Notebook Acer Travelmate 508 T, Elektrotechnik an der RWTH Aachen
On Sun, Jul 21, 2002 at 06:10:14 +0200, Christoph Maurer wrote:
Am Son, 21 Jul 2002 schrieb Martin Neuditschko:
Ich will ein GUI programmieren und wuesste gerne was dafuer besser geeignet ist. Ich habe gesehen, dass qt bei KDE und gtk bei Gnome verwendet wird. Da ich ein KDE-Anhänger bin sollte ich also zu qt greifen. Ausserdem habe ich gesehen, dass qt auch fuer MAC und Win kompilierbar ist.
Aber da gibt es keine freien Versionen von qt, oder?
Naja, halb / halb wuerde ich sagen. man kann die qt-x11-free-Sources direkt downloaden aber da ist wahrscheinlich nicht alles drinnen.
Gibt es irgendetwas das gegen qt bzw. fuer gtk sprechen wuerde?
Im wesentlichen die Sprache, qt ist in C++, gtk in C, aber trotzdem objektorientiert. Was liegt Dir besser?
QT lässt sich sehr einfach erlernen und ist gut dokumentiert, das Programmieren damit macht Spaß! GTK habe ich selbst noch nicht gemacht.
Die GTK-Doku ist auch nicht schlecht und das GUI das ich programmieren will habe ich mit GTK-2.0.5 schon fertig, da ich aber gehört habe dass GTK halt zu Gnome gehört und ich Gnome (und Gimp) nicht wirklich mag und da anscheinend nichts gegen qt spricht werde ich das GUI halt neu machen. Danke für die Info! mfg Martin Neuditschko
Am Son, 21 Jul 2002 schrieb Martin Neuditschko:
On Sun, Jul 21, 2002 at 06:10:14 +0200, Christoph Maurer wrote:
Am Son, 21 Jul 2002 schrieb Martin Neuditschko:
Ich will ein GUI programmieren und wuesste gerne was dafuer besser geeignet ist. Ich habe gesehen, dass qt bei KDE und gtk bei Gnome verwendet wird. Da ich ein KDE-Anhänger bin sollte ich also zu qt greifen. Ausserdem habe ich gesehen, dass qt auch fuer MAC und Win kompilierbar ist.
Aber da gibt es keine freien Versionen von qt, oder?
Naja, halb / halb wuerde ich sagen. man kann die qt-x11-free-Sources direkt downloaden aber da ist wahrscheinlich nicht alles drinnen.
Gibt es irgendetwas das gegen qt bzw. fuer gtk sprechen wuerde?
Im wesentlichen die Sprache, qt ist in C++, gtk in C, aber trotzdem objektorientiert. Was liegt Dir besser?
QT lässt sich sehr einfach erlernen und ist gut dokumentiert, das Programmieren damit macht Spaß! GTK habe ich selbst noch nicht gemacht.
Die GTK-Doku ist auch nicht schlecht und das GUI das ich programmieren will habe ich mit GTK-2.0.5 schon fertig, da ich aber gehört habe dass GTK halt zu Gnome gehört und ich Gnome (und Gimp) nicht wirklich mag und da anscheinend nichts gegen qt spricht werde ich das GUI halt neu machen.
Wie Du meinst. Nur um sicherzugehen, es ist Dir schon klar, daß Du auch unter einem QT-System (KDE-Desktop) einzelne GTK-Programme nutzen kannst? Wenn das Programm alle Anforderungen erfüllt, würde ich es nicht neu machen, bloß weil das verwendete Toolkit auch von einem Desktop Environment verwendet wird, daß ich nicht mag. Was anderes ist es, wenn Dir das Look'n'Feel Deines Programmes aufgrund des verwendeten Toolkits nicht zusagt oder wenn Du eine starke Integration in den Desktop planst, aber dann solltest Du kein QT-, sondern ein KDE-Programm schreiben (was seine Reize hat, KFileDialog ist IMHO wesentlich nettet als sein QT-Pendant etc.) Gruß Christoph -- Christoph Maurer - 52072 Aachen - Tux#194235 mailto:christoph-maurer@gmx.de - http://www.christophmaurer.de Auf der Homepage u.a.: Installation von SuSE 7.0 auf Notebook Acer Travelmate 508 T, Elektrotechnik an der RWTH Aachen
Am Sonntag, 21. Juli 2002 18:42 schrieb Martin Neuditschko:
On Sun, Jul 21, 2002 at 06:10:14 +0200, Christoph Maurer wrote:
Am Son, 21 Jul 2002 schrieb Martin Neuditschko:
dass qt auch fuer MAC und Win kompilierbar ist.
Aber da gibt es keine freien Versionen von qt, oder?
Naja, halb / halb wuerde ich sagen. man kann die qt-x11-free-Sources direkt downloaden aber da ist wahrscheinlich nicht alles drinnen.
Die Freie Version von QT hat den kompletten Umfang (vom Support abgesehen). Was Christoph angemerkt hat, ist, dass es keine freien QT-Versionen für Mac und Win gibt, sondern nur für Unix-like Systeme.
Die GTK-Doku ist auch nicht schlecht und das GUI das ich programmieren will habe ich mit GTK-2.0.5 schon fertig, da ich aber gehört habe dass GTK halt zu Gnome gehört und ich Gnome (und Gimp) nicht wirklich mag und da anscheinend nichts gegen qt spricht werde ich das GUI halt neu machen.
Spricht ja nichts dagegen, mehrere GUIs für ein Programm zu haben und es ist sicher auch nicht verkehrt, sich mehrere Möglichkeiten anzusehen (ich hätte auch gern mal wieder für sowas Zeit). -- Machs gut | http://www.iiv.de/schwinde/buerger/tremmel/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de
Am Son, 2002-07-21 um 18.42 schrieb Martin Neuditschko:
On Sun, Jul 21, 2002 at 06:10:14 +0200, Christoph Maurer wrote:
Am Son, 21 Jul 2002 schrieb Martin Neuditschko:
Ich will ein GUI programmieren und wuesste gerne was dafuer besser geeignet ist. Ich habe gesehen, dass qt bei KDE und gtk bei Gnome verwendet wird. Da ich ein KDE-Anhänger bin sollte ich also zu qt greifen. Ausserdem habe ich gesehen, dass qt auch fuer MAC und Win kompilierbar ist.
Aber da gibt es keine freien Versionen von qt, oder?
Naja, halb / halb wuerde ich sagen. man kann die qt-x11-free-Sources direkt downloaden aber da ist wahrscheinlich nicht alles drinnen.
Gibt es irgendetwas das gegen qt bzw. fuer gtk sprechen wuerde?
Im wesentlichen die Sprache, qt ist in C++, gtk in C, aber trotzdem objektorientiert. Was liegt Dir besser? Du willst Dein Programm im Netz verteilen?
* Die diversen g++-Varianten sind alle inkompatibel zu einander. * Die von Christoph angedeuteten Lizenzgeschichten sind ebenfalls nicht ohne. Du bist Dir darüber im Klaren welche Konsequenzen beides hat?
QT lässt sich sehr einfach erlernen und ist gut dokumentiert, das Programmieren damit macht Spaß! GTK habe ich selbst noch nicht gemacht.
Die GTK-Doku ist auch nicht schlecht und das GUI das ich programmieren will habe ich mit GTK-2.0.5 schon fertig, da ich aber gehört habe dass GTK halt zu Gnome gehört
Gnome setzt auf GTK auf, d.h. Gtk wird von Gnome verwendet, Gtk gehört aber nicht zu Gnome.
und ich Gnome (und Gimp) nicht wirklich mag und da anscheinend nichts gegen qt spricht werde ich das GUI halt neu machen.
Du magst Gnome nicht, du magst Gimp nicht? Was hat das mit Deinem Programm zu tun? Beide verwenden Gtk, damit enden auch schon die Gemeinsamkeiten .. Dein Auto fährt auch mit dem gleichen Benzin und den gleichen Reifen, wie Tausend andere auch. Ein sachliches Argument ist das nicht. Ralf
On Sun, 21 Jul 2002 at 19:38 (+0200), Ralf Corsepius wrote:
* Die von Christoph angedeuteten Lizenzgeschichten sind ebenfalls nicht ohne.
Wäre es nicht vielleicht an der Zeit, die historische Debatte um die QT-Lizenz zu den Akten zu legen? QT wird seit ettlichen Versionen unter der GNU GPL verteilt. Wenn Du freie Software entwickeln willst, gibt es kein Problem damit. Wenn Du Deine Software unter einer proprietären Lizenz verbreiten möchtest, hast Du ein Problem. Dann -- aber nur dann -- bist Du mit der GNU LGPL-Lizenz (unter der Gtk+) steht, besser bedient. Die GNU Readline-Bibliothek steht ebenfalls unter der GPL und nicht unter der LGPL. Deshalb behauptet auch keiner, man solle sie nicht benutzen. Wenn Du Dein Programm in C entwickeln möchtest, nimm Gtk+. Wenn Du es in C++ entwickeln möchtest, nimm QT. Ansonsten: Nimm das Toolkit, das Dir besser gefällt. Gruß, Bernhard -- _________ http://www.bwalle.de _________________________________________________ Computer der Zukunft werden nicht mehr als 1,5 Tonnen wiegen. -- Die Zeitschrift »Populäre Mechanik« (1949)
Am Sonntag, 21. Juli 2002 20:15 schrieb Bernhard Walle:
On Sun, 21 Jul 2002 at 19:38 (+0200), Ralf Corsepius wrote:
* Die von Christoph angedeuteten Lizenzgeschichten sind ebenfalls nicht ohne.
Wäre es nicht vielleicht an der Zeit, die historische Debatte um die QT-Lizenz zu den Akten zu legen? QT wird seit ettlichen Versionen unter der GNU GPL verteilt. Wenn Du freie Software entwickeln willst,
Würd mal zeit werden: http://kdemyths.urbanlizard.com/viewMyth.php?mythID=10
gibt es kein Problem damit. Wenn Du Deine Software unter einer proprietären Lizenz verbreiten möchtest, hast Du ein Problem. Dann --
Wer Geld verdienen will, muß halt erst mal Geld investieren, das find ich nur Fair von Trolltech.
aber nur dann -- bist Du mit der GNU LGPL-Lizenz (unter der Gtk+) steht, besser bedient.
Wobei man sich durchaus Gedanken machen sollte, wie fair es ist, kostenlose, freie Software für proprietäre Programme einzusetzen, ohne die Programmierer für Ihre Arbeit (und die eigene Arbeitserleichterung) zu entlohnen. Eine freiwillige Spende würde sich schon gehören in einem solchen Fall.
Die GNU Readline-Bibliothek steht ebenfalls unter der GPL und nicht unter der LGPL. Deshalb behauptet auch keiner, man solle sie nicht benutzen.
Und Mozilla, wie auch OOo stehen ebenfalls unter einer Doppellizenz, ohne dass sich jemand aufregt. Ghostscript,das wohl jeder hier auf der Kiste hat (wird ja zum drucken, faxen, PS/PDF-betrachten von diversen Programmen genutzt), hat hier auch noch nie zu Diskussionen geführt, obwohl die Freigabe überaus problematisch ist (neue Versionen dürfen nicht in die Distrie, ...).
Wenn Du Dein Programm in C entwickeln möchtest, nimm Gtk+. Wenn Du es in C++ entwickeln möchtest, nimm QT. Ansonsten: Nimm das Toolkit, das Dir besser gefällt.
Frage ist halt auch immer das Einsatzgebiet. Solls auch für den Mac zur Verfügung stehen, ist QT besser, soll auch unter Windows ein gewohntes Erscheinungsbild vorliegen, ist QT besser (gtk wirkt da doch etwas aufgesetzt), wer ne KDE-Integration will, ist mit QT auch besser bedient. Wer in C programmiert, über ne Gnome-Integration nachdenkt, eventuell eine nicht GPL-konforme Lizenz verwenden will, auch über proprietären Vertrieb nachdenkt, ohne Kohle hinblättern zu wollen, fährt mit GTK besser. Ansonsten ist es natürlich immer auch ne Frage, welches Konzept einem besser liegt und mit was man schneller zum Ziel kommt. -- Machs gut | http://www.iiv.de/schwinde/buerger/tremmel/ Manfred | http://www.knightsoft-net.de
Am Son, 2002-07-21 um 20.15 schrieb Bernhard Walle:
On Sun, 21 Jul 2002 at 19:38 (+0200), Ralf Corsepius wrote:
* Die von Christoph angedeuteten Lizenzgeschichten sind ebenfalls nicht ohne.
Wäre es nicht vielleicht an der Zeit, die historische Debatte um die QT-Lizenz zu den Akten zu legen? Nein - Der Punkt heisst: Dual-Licensing - Ich bin nicht bereit Qt zu benutzen, solange Troll-Tech sich vorbehält mein geistiges Eigentum (Patches u.ä.) zu ausschliesslich ihrem Vorteil zu nutzen.
GPL ist für mich akzeptabel, da sie allen Parteien die gleichen Rechte einräumt - Dual-Licensing aber nicht - Ich empfinde es als moralisch verwerflich und als den Versuch sich auf Kosten anderer Vorteile zu verschaffen - Nein Danke, diese Spielchen mache ich nicht mit!
QT wird seit ettlichen Versionen unter der GNU GPL verteilt. Gtk2 kommt unter der LGPL.
Wenn Du freie Software entwickeln willst, gibt es kein Problem damit. Wenn Du Deine Software unter einer proprietären Lizenz verbreiten möchtest, hast Du ein Problem. Wer sagt das? Ich will unter der LGPL - Damit stehen beide Optionen offen.
Dann -- aber nur dann -- bist Du mit der GNU LGPL-Lizenz (unter der Gtk+) steht, besser bedient. Du sagst es - Genau deshalb verwende ich GTK und nicht Qt.
Die GNU Readline-Bibliothek steht ebenfalls unter der GPL und nicht unter der LGPL. Deshalb behauptet auch keiner, man solle sie nicht benutzen. Doch - Die readline-Lib ist lizenztechnisch ein ganz erhebliches Problem.
Wenn Du Dein Programm in C entwickeln möchtest, nimm Gtk+. Wenn Du es in C++ entwickeln möchtest, nimm QT. Ansonsten: Nimm das Toolkit, das Dir besser gefällt. Nein. Ich programmiere Gtk in C++ (Gemischt-sprachig überhaupt kein Problem.)
Ralf
On Sun, 21 Jul 2002 at 21:13 (+0200), Ralf Corsepius wrote:
Am Son, 2002-07-21 um 20.15 schrieb Bernhard Walle:
On Sun, 21 Jul 2002 at 19:38 (+0200), Ralf Corsepius wrote:
* Die von Christoph angedeuteten Lizenzgeschichten sind ebenfalls nicht ohne.
Wäre es nicht vielleicht an der Zeit, die historische Debatte um die QT-Lizenz zu den Akten zu legen? Nein - Der Punkt heisst: Dual-Licensing - Ich bin nicht bereit Qt zu benutzen, solange Troll-Tech sich vorbehält mein geistiges Eigentum (Patches u.ä.) zu ausschliesslich ihrem Vorteil zu nutzen.
1. Um QT zu benutzen, brauchst Du kein geistiges Eigentum Trolltech zur Verfügung zu stellen. Wer spricht denn von Patches? 2. Wieso kommen Patches ausschließlich Trolltech zugute? Neue Versionen werden doch sowohl unter der GPL als auch unter der QPL verteilt; ein Patch nutzt also immer auch der Linux-Community.
GPL ist für mich akzeptabel, da sie allen Parteien die gleichen Rechte einräumt - Dual-Licensing aber nicht - Ich empfinde es als moralisch verwerflich und als den Versuch sich auf Kosten anderer Vorteile zu verschaffen - Nein Danke, diese Spielchen mache ich nicht mit!
Du bist unfair. Du willst proprietäre Software entwickeln und verkaufen. Du behältst Dir also das Recht vor, für Dein geistiges Eigentum Geld zu verlangen. Trolltech darf das nicht; die sollen gefälligst ihre Arbeit umstonst machen und alles unter der LGPL freigeben. Was bei QT moralisch verwerflich ist, stört bei Mozilla oder OpenOffice.org keinen mehr. Auch über Readline sagt keiner was. Auch Ghostscript verwendet jeder -- obwohl neue Versionen unter der AFPL erscheinen und nicht in Linux-Distributionen integriert werden können; erst ältere Versionen werden unter der GNU GPL freigegeben. Meiner Meinung wird das alles von GNOME-Anhängern vorgeschoben, um was gegen KDE in der Hand zu haben. Wollten die GNOME-Entwickler nicht mal OpenOffice.org als ihr Office integrieren? Auch OpenOffice.org wird unter einer Duallizenz entwickelt.
Die GNU Readline-Bibliothek steht ebenfalls unter der GPL und nicht unter der LGPL. Deshalb behauptet auch keiner, man solle sie nicht benutzen. Doch - Die readline-Lib ist lizenztechnisch ein ganz erhebliches Problem.
Du würdest also jemandem abraten, die Readline-Bibliothek zu benutzen? Du würdest Mozilla nicht benutzen? Du würdest OpenOffice.org aus Lizenzgründen nicht benutzen?
Wenn Du Dein Programm in C entwickeln möchtest, nimm Gtk+. Wenn Du es in C++ entwickeln möchtest, nimm QT. Ansonsten: Nimm das Toolkit, das Dir besser gefällt. Nein. Ich programmiere Gtk in C++ (Gemischt-sprachig überhaupt kein Problem.)
Verwendest Du die C++-Bindings von Gtk+ (Gtk-- IIRC) oder schreibst Du gemisch C und C++ (wie auch immer das geht; ich kenne nur C und nicht C++; ich habe da mal was von extern C {.... } gelesen)? Gruß, Bernhard -- Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen. -- Aristoteles (384 - 322 v. Chr.)
Am Son, 2002-07-21 um 21.34 schrieb Bernhard Walle:
On Sun, 21 Jul 2002 at 21:13 (+0200), Ralf Corsepius wrote:
Am Son, 2002-07-21 um 20.15 schrieb Bernhard Walle:
On Sun, 21 Jul 2002 at 19:38 (+0200), Ralf Corsepius wrote:
* Die von Christoph angedeuteten Lizenzgeschichten sind ebenfalls nicht ohne.
Wäre es nicht vielleicht an der Zeit, die historische Debatte um die QT-Lizenz zu den Akten zu legen? Nein - Der Punkt heisst: Dual-Licensing - Ich bin nicht bereit Qt zu benutzen, solange Troll-Tech sich vorbehält mein geistiges Eigentum (Patches u.ä.) zu ausschliesslich ihrem Vorteil zu nutzen.
1. Um QT zu benutzen, brauchst Du kein geistiges Eigentum Trolltech zur Verfügung zu stellen. Richtig - solange ich mein Werk unter die GPL stelle, solange alle Teile, auf die mein Werk aufsetzt in der Lizenz kompatibel zur GPL sind und solange ich keine substanziellen Veränderungen an TrollTech's Code vornehme..
2. Wieso kommen Patches ausschließlich Trolltech zugute? Dual-Licensing.
Ich muss mein Werk aufgrund der GPL von Qt unter die GPL stellen, wenn ich aber Code (Patches/Erweiterungen/Bugfixes) in Qt zurückfliessen lassen will, muss ich Troll-Tech die proprietäre Nutzung einräumen. D.h. ich selbst darf meinen _eigenen_ Code nur unter der GPL nutzen, Troll-Tech aber darf meinen _eigenen_ Code andersweitig nutzen.
Neue Versionen werden doch sowohl unter der GPL als auch unter der QPL verteilt; ein Patch nutzt also immer auch der Linux-Community. Richtig - Nur darf Troll-Tech meinen Code auch ausserhalb der GPL nutzen!
GPL ist für mich akzeptabel, da sie allen Parteien die gleichen Rechte einräumt - Dual-Licensing aber nicht - Ich empfinde es als moralisch verwerflich und als den Versuch sich auf Kosten anderer Vorteile zu verschaffen - Nein Danke, diese Spielchen mache ich nicht mit!
Du bist unfair. Du willst proprietäre Software entwickeln und verkaufen. Du behältst Dir also das Recht vor, für Dein geistiges Eigentum Geld zu verlangen. Trolltech darf das nicht; die sollen gefälligst ihre Arbeit umstonst machen und alles unter der LGPL freigeben.
Nein, das ist nicht der Punkt: Trage ich zu einem Werk bei, dass ich ausschliesslich unter GPL nutzen darf, bin ich nur gewillt, substanzielle Beiträge ebenfalls nur unter die GPL zu stellen und bin nicht gewillt jemandem weitere Rechte daran einzuräumen. TrollTech's Dual-Licensing verlangt aber das Gegenteil.
Was bei QT moralisch verwerflich ist, stört bei Mozilla oder OpenOffice.org keinen mehr. Sagte ich, dass ich gewillt bin zu Mozilla oder OpenOffice beizutragen?
Als Entwickler bin ich es nicht - Und wenn, dann nur unter den Lizenzbedingungen unter denen Sie mir die Nutzung erlauben. Darf ich GPL, erlaube ich ihnen ebenfalls _nur_ GPL. Das werden sie nicht, also werde ich sie nicht aktiv unterstützen.
Auch über Readline sagt keiner was. Auch Ghostscript verwendet jeder -- obwohl neue Versionen unter der AFPL erscheinen und nicht in Linux-Distributionen integriert werden können; erst ältere Versionen werden unter der GNU GPL freigegeben. Das müssten die Copyright-Inhaber von readline schon selbst verfolgen, wenn sie sich daran stören und da ein Problem bestehen sollte - An anderen Stellen haben sie es verfolgt!
BTW: Die FSF ist gnadenlos, wenn es um Verfolgung von Copyrightverletzungen an GPL'ed SW geht, deren Copyrighteigentümer sie ist.
Meiner Meinung wird das alles von GNOME-Anhängern vorgeschoben, um was gegen KDE in der Hand zu haben. Nein, es geht dabei um den Punkt "Werke nutzen vs. Werke ableiten".
Wollten die GNOME-Entwickler nicht mal OpenOffice.org als ihr Office integrieren? Ja, sie nutzen die Applikation ...
Auch OpenOffice.org wird unter einer Duallizenz entwickelt. Und?
Die GNU Readline-Bibliothek steht ebenfalls unter der GPL und nicht unter der LGPL. Deshalb behauptet auch keiner, man solle sie nicht benutzen. Doch - Die readline-Lib ist lizenztechnisch ein ganz erhebliches Problem.
Du würdest also jemandem abraten, die Readline-Bibliothek zu benutzen? Das kommt darauf an. Wenn man readline verwendet, muss das eigene Werk unter die GPL stehen und alle Teile, auf die ein Werk aufsetzt, müssen GPL-kompatibel sein.
Ist eine dieser Randbedingungen nicht gegeben - Finger weg von readline! In ähnlicher Situation, aber sehr viel weiter verbreitet als readline: libintl. Der gängige Work-Around besteht darin, readline/libintl als Konfigurationsoption zu verwenden.
Du würdest Mozilla nicht benutzen? Du würdest OpenOffice.org aus Lizenzgründen nicht benutzen? Nutzen - Du sagst es. Substanziell dazu beitragen würde ich nicht.
Wenn Du Dein Programm in C entwickeln möchtest, nimm Gtk+. Wenn Du es in C++ entwickeln möchtest, nimm QT. Ansonsten: Nimm das Toolkit, das Dir besser gefällt. Nein. Ich programmiere Gtk in C++ (Gemischt-sprachig überhaupt kein Problem.)
Verwendest Du die C++-Bindings von Gtk+ (Gtk-- IIRC) Nein.
oder schreibst Du gemisch C und C++ Jein, ich verwende die C-API in C++-Code.
(wie auch immer das geht; ich kenne nur C und nicht C++; ich habe da mal was von extern C {.... } gelesen)? Etwas vereinfacht, läuft es darauf im Kern hinaus.
Ralf
Ralf Corsepius
In ähnlicher Situation, aber sehr viel weiter verbreitet als readline: libintl.
Das gilt aber *nur* für die standalone libintl, die steht tatsächlich unter GPL. Die in der Glibc enthaltene libintl steht wie die Glibc unter LGPL, stellt also kein Problem dar. Philipp -- Philipp Thomas work: pthomas@suse.de Entwicklung, SuSE Linux AG private: philippt@t-online.de
Hallo, [bitte F'up beachten] On Mon, 22 Jul 2002, Ralf Corsepius wrote:
Am Son, 2002-07-21 um 21.34 schrieb Bernhard Walle:
Verwendest Du die C++-Bindings von Gtk+ (Gtk-- IIRC) Nein. oder schreibst Du gemisch C und C++ Jein, ich verwende die C-API in C++-Code.
(wie auch immer das geht; ich kenne nur C und nicht C++; ich habe da mal was von extern C {.... } gelesen)? Etwas vereinfacht, läuft es darauf im Kern hinaus.
Wobei man unter Linux darum ja eh kaum herumkommt. Spaetestens wenn
man irgendwelche syscalls verwenden will... ;)
Ob man selbst oder jemand anderes dann noch nen C++-Wrapper
drumrumbastelt ist eher irrelevant.
Die meisten libc-Header haben aber sowieso ein '#ifdef __cplusplus',
so dass man nicht mal mehr das 'extern "C"' angeben muss, z.B. bei
unistd.h oder fcntl.h (man achte auf das '__BEGIN_DECLS' bzw. zu was
das Macro expandiert ;)
In der Praxis kann man C++ und C fast beliebig mischen, ich hab schon
quasi alle Zwischenstufen gesehen: reines C, OO-C (gtk z.B.),
nicht-OO-C++, OO-C in C++, C++ mit C, reines OO-C++... Ich selbst
verwende z.B. gerne 'printf' statt 'std::cout' in meinen C++ Sachen,
die Ausgabe ist oft einfacher zu formatieren[1] und oft schneller.
-dnh
[1] z.B.:
,----[ /tmp/test/io-test.cc ]
| #include <iostream>
| #include <cstdio>
| #include <string>
| #include
Am Sonntag, 21. Juli 2002 21:34 schrieb Bernhard Walle: [viel unterschiedliche Meinung] zum Glück kann's jeder so machen, wie er will und für einen Betrieb finde ich Dual Licensing nicht schlimm, eher positiv. Ich mag den "Look" von Qt und KDE und habe noch nie etwas für Trolltech gearbeitet, nur von Ihnen erhalten. Aber das interessiert mich schon: Hast Du schonmal einen Bug im Code von Trolltech wirklich lokalisiert und hättest ihn nur noch zurückschicken müssen? Ich spare mir das und warte auf den nächsten Maintenance-Release. Gruß, jochen -- jochen issing mailto:jochen@nrpl.de
Am Die, 2002-07-23 um 09.18 schrieb jochen issing:
Am Sonntag, 21. Juli 2002 21:34 schrieb Bernhard Walle: [viel unterschiedliche Meinung]
zum Glück kann's jeder so machen, wie er will und für einen Betrieb finde ich Dual Licensing nicht schlimm, eher positiv. Was ist daran positiv? Bei Qt hast Du die Wahl zwischen GPL und QPL.
Verwendest Du die GPL'ed Version, fällt dein Programm automatisch unter die GPL und Du musst Dich mit den generellen Problemen der GPL auseinandersetzen. D.h. z.B.m Verwendest Du zusätzlich noch Teile, die unter nicht GPL-kompatiblen Lizenzen stehen (z.B. Libs aus anderen Quellen), kannst Du Dein Programm weder verkaufen noch verteilen. Verwendest Du die QPL'ed Version, wird die Verwendung von anderen unter der GPL stehenden, unter Linux gängigen Libs (z.B. readline, libintl) problematisch. Wenn Du nun reine OpenSource schreibst, wäre gegen die GPL einzuwenden. Wenn Du reine $$$$-Ware schreibst, würde sich die QPL-Variante anbieten. Wenn Du nicht vorhast, Deine SW zu verteilen, spielt das alles keine Rolle und Du kannst mischen, was Dir beliebt. Doch die Realität sieht anderes aus. Dort gibt es Grauzonen und Vorgaben die die Sache recht schwierig gestalten können. Beispiele: 1. Auftragsentwicklung eines GUI um eine Closed-Source $$$-Bibliothek für RH, SuSE, Solaris, IRIX und WIN32. Zusätzliche Lizenzgebühren dürfen keine anfallen, der Source-Code kann und wird auf absehbare Zeit nicht freigegeben werden, da er einen in USA patentierten Algorithmus beinhaltet. 2. Entwickle ein GUI um für eine firmenspezifische SW, die weltweit in 200 Filialen eingesetzt wird. Ist das noch hausinterne Nutzung? Hier wird es rechtlich schwierig (Sind XXX Inc/USA und XXX Ltd/TW noch Teil der XXX GmbH/D?) 3. Schon das Schreiben eines Widget kann ein "abgeleitetes Werk" darstellen. Gerade in C++-Code wird die Copyright-Situation dann schwierig.
Ich mag den "Look" von Qt und KDE Der "Look" ist bei allen modernen GUI-Tools über weite Bereiche einstellbar - Im Detail gibt es Unterschiede, doch im Grossen und Ganzen ist es vom "Look'n'Feel" her egal, ob Gtk/Gnome, Qt/KDE oder was weiss ich zum Einsatz kommt.
und habe noch nie etwas für Trolltech gearbeitet, nur von Ihnen erhalten.
Aber das interessiert mich schon: Hast Du schonmal einen Bug im Code von Trolltech wirklich lokalisiert und hättest ihn nur noch zurückschicken müssen? Da ich weder Qt noch KDE verwende ... mit Trolltech nicht
Aber mir Bugs in Paketen, die unter Dual-Licensing stehen, kämpfe ich nahezu tagtäglich. Die negativen Erfahrungen, die mit den Reaktionen der zugehörenden Firmen gemacht habe, sind mir Grund genug, Dual-Licensing generell zu vermeiden. IMHO, misbrauchen diese Firmen den OpenSource-Gedanken zu egoistischen Zwecken. Ich bezeichne es als "OutSourcing to the Net"
Ich spare mir das und warte auf den nächsten Maintenance-Release. Dir ist bewusst, dass die Synergie-Effekte aus "Feedback" ein ganz entscheidender und wesentlicher Bestandteil von OpenSource sind?
Ralf
Am Dienstag, 23. Juli 2002 11:07 schrieb Ralf Corsepius:
Am Die, 2002-07-23 um 09.18 schrieb jochen issing:
Am Sonntag, 21. Juli 2002 21:34 schrieb Bernhard Walle: [...] Was ist daran positiv? Bei Qt hast Du die Wahl zwischen GPL und QPL.
und kommerziell!
Verwendest Du die GPL'ed Version, fällt dein Programm automatisch unter die GPL und Du musst Dich mit den generellen Problemen der GPL auseinandersetzen. D.h. z.B.m Verwendest Du zusätzlich noch Teile, die unter nicht GPL-kompatiblen Lizenzen stehen (z.B. Libs aus anderen Quellen), kannst Du Dein Programm weder verkaufen noch verteilen.
verkaufen: da musst du sowieso qt kaufen. Wie willst Du eigentlich GPL-Code verkaufen? Ich dachte da kann man nur Distributionskosten veranschlagen? Und den Quellcode musst Du dann auch mit ausliefern... [...]
Wenn Du nun reine OpenSource schreibst, wäre gegen die GPL einzuwenden. Wenn Du reine $$$$-Ware schreibst, würde sich die QPL-Variante anbieten. Wenn Du nicht vorhast, Deine SW zu verteilen, spielt das alles keine Rolle und Du kannst mischen, was Dir beliebt.
$$$ -> Qt-Lizenz kaufen! Dann kannst Du sie auch "verteilen". [...]
Beispiele: 1. Auftragsentwicklung eines GUI um eine Closed-Source $$$-Bibliothek für RH, SuSE, Solaris, IRIX und WIN32. Zusätzliche Lizenzgebühren dürfen keine anfallen, der Source-Code kann und wird auf absehbare Zeit nicht freigegeben werden, da er einen in USA patentierten Algorithmus beinhaltet.
Das schliesst aber automatisch qt aus: Wenn $$$, dann auch qt kaufen und dann kannst Du machen, was Du willst. Das ist eher eine Frage des Geldes.
2. Entwickle ein GUI um für eine firmenspezifische SW, die weltweit in 200 Filialen eingesetzt wird. Ist das noch hausinterne Nutzung? Hier wird es rechtlich schwierig (Sind XXX Inc/USA und XXX Ltd/TW noch Teil der XXX GmbH/D?)
so bald Du in einer Firma mit Qt arbeitest (ohne GPL-License) -> kaufen. Dann kannst Du damit machen, was Du willst.
3. Schon das Schreiben eines Widget kann ein "abgeleitetes Werk" darstellen. Gerade in C++-Code wird die Copyright-Situation dann schwierig.
Das fällt unter die Benutzung der Lib: Wie gesagt: Wenn Du per GPL lizensierst, dann kannst Du die Lib einfach verwenden, wenn Du kommerziell damit arbeitest, kaufen und auch wieder verwenden. [...]
Der "Look" ist bei allen modernen GUI-Tools über weite Bereiche einstellbar - Im Detail gibt es Unterschiede, doch im Grossen und Ganzen ist es vom "Look'n'Feel" her egal, ob Gtk/Gnome, Qt/KDE oder was weiss ich zum Einsatz kommt.
Ist schon klar, aber ich bilde mir ein sofort einen gtk-scrollbar zu erkennen. Soll jetzt aber nicht Kritikpunkt sein... [...]
Aber mir Bugs in Paketen, die unter Dual-Licensing stehen, kämpfe ich nahezu tagtäglich. Die negativen Erfahrungen, die mit den Reaktionen der zugehörenden Firmen gemacht habe, sind mir Grund genug, Dual-Licensing generell zu vermeiden.
Habe keine schlechten Erfahrungen mit Trolltech gemacht. [...]
Dir ist bewusst, dass die Synergie-Effekte aus "Feedback" ein ganz entscheidender und wesentlicher Bestandteil von OpenSource sind?
Die sind auch bei "ClosedSource" Projekten gegeben, aber klar, bei OpenSource spielen sie eine wesentliche Rolle. Ich habe auch schon Bugreports an Trolltech geschickt. Wenn ich Software verwende und Bugs entdecke, dann gehört das für mich zum guten Umgang, den Bug mitzuteilen. Verstehe mich nicht falsch, mir sind "reine" OpenSource"-Projekte auch lieber, aber für mich sind auch Qt und gtk zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Gerade was Licensing angeht. Wenn ich ein kommerzielles Programm entwickeln wollte, bei dem der Erfolg nicht wirklich gesichert ist, dann würde ich den Teufel tun und mir eine Qt-Lizenz kaufen. Gruß, jochen -- jochen issing mailto:jochen@nrpl.de
Am Die, 2002-07-23 um 17.51 schrieb jochen issing:
Am Dienstag, 23. Juli 2002 11:07 schrieb Ralf Corsepius:
Am Die, 2002-07-23 um 09.18 schrieb jochen issing:
Am Sonntag, 21. Juli 2002 21:34 schrieb Bernhard Walle: [...] Was ist daran positiv? Bei Qt hast Du die Wahl zwischen GPL und QPL.
und kommerziell!
Verwendest Du die GPL'ed Version, fällt dein Programm automatisch unter die GPL und Du musst Dich mit den generellen Problemen der GPL auseinandersetzen. D.h. z.B.m Verwendest Du zusätzlich noch Teile, die unter nicht GPL-kompatiblen Lizenzen stehen (z.B. Libs aus anderen Quellen), kannst Du Dein Programm weder verkaufen noch verteilen.
verkaufen: da musst du sowieso qt kaufen. Wie willst Du eigentlich GPL-Code verkaufen? Garnicht. Aber mit LGPL geht es (teilweise).
Ich dachte da kann man nur Distributionskosten veranschlagen? Und den Quellcode musst Du dann auch mit ausliefern... Bei der GPL ja.
[...]
Wenn Du nun reine OpenSource schreibst, wäre gegen die GPL einzuwenden. Wenn Du reine $$$$-Ware schreibst, würde sich die QPL-Variante anbieten. Wenn Du nicht vorhast, Deine SW zu verteilen, spielt das alles keine Rolle und Du kannst mischen, was Dir beliebt.
$$$ -> Qt-Lizenz kaufen! Dann kannst Du sie auch "verteilen". Mit verteilen meinte ich hier "zur Nutzung überlassen", ob nun gegen €/$/Pizza oder auch umsonst, im Vergleich zu "In-Haus-Nutzung".
[...]
Beispiele: 1. Auftragsentwicklung eines GUI um eine Closed-Source $$$-Bibliothek für RH, SuSE, Solaris, IRIX und WIN32. Zusätzliche Lizenzgebühren dürfen keine anfallen, der Source-Code kann und wird auf absehbare Zeit nicht freigegeben werden, da er einen in USA patentierten Algorithmus beinhaltet.
Das schliesst aber automatisch qt aus: Wenn $$$, dann auch qt kaufen und dann kannst Du machen, was Du willst. Das ist eher eine Frage des Geldes. Mit Gtk2 geht es, mit Motif geht es (ausser für Win) ebenfalls.
Zur Klarstellung: Ich will hier niemanden davon abhalten Qt/KDE zu verwenden, es geht mir nur darum, dass sich die ursprüngliche Frage "gtk vs. qt" nicht allgemeingültig beantworten lässt.
3. Schon das Schreiben eines Widget kann ein "abgeleitetes Werk" darstellen. Gerade in C++-Code wird die Copyright-Situation dann schwierig.
Das fällt unter die Benutzung der Lib: Ein weit verbreiteter Irrtum, hier unterscheiden sich C und C++ erheblich, vgl. z.B.
http://gcc.gnu.org/onlinedocs/libstdc++/17_intro/license.html Teile der libstdc++-v2 (gcc < 3.0) tragen die "Special exception" nicht!
[...]
Aber mir Bugs in Paketen, die unter Dual-Licensing stehen, kämpfe ich nahezu tagtäglich. Die negativen Erfahrungen, die mit den Reaktionen der zugehörenden Firmen gemacht habe, sind mir Grund genug, Dual-Licensing generell zu vermeiden.
Habe keine schlechten Erfahrungen mit Trolltech gemacht. <*g*> Du weisst, warum ich meine Beiträge zu SoGtk eingestellt habe? *g*>
Ralf
Am Mittwoch, 24. Juli 2002 14:27 schrieb Ralf Corsepius: [...]
Mit Gtk2 geht es, mit Motif geht es (ausser für Win) ebenfalls.
Das habe ich mit Frage des Geldes gemeint ;-)
Zur Klarstellung: Ich will hier niemanden davon abhalten Qt/KDE zu verwenden, es geht mir nur darum, dass sich die ursprüngliche Frage "gtk vs. qt" nicht allgemeingültig beantworten lässt.
ACK [...]
Das fällt unter die Benutzung der Lib:
Ein weit verbreiteter Irrtum, hier unterscheiden sich C und C++ erheblich, vgl. z.B.
http://gcc.gnu.org/onlinedocs/libstdc++/17_intro/license.html
Teile der libstdc++-v2 (gcc < 3.0) tragen die "Special exception" nicht!
Das sind aber doch nur Teile, die inline Funktionen oder Templates enthalten, und das kann man ja bei Trolltech wirklich umgehen... Aber gut, dass ich JETZT bescheid weiss, danke :-) [...]
Habe keine schlechten Erfahrungen mit Trolltech gemacht.
<*g*> Du weisst, warum ich meine Beiträge zu SoGtk eingestellt habe? *g*>
Nö, aber jetzt interessiert's mich schon. Erzähl doch mal. Ich werde mir schonmal Chips holen gehen... ;-) Gruß, jochen -- jochen issing mailto:jochen@nrpl.de
Am Sonntag, 21. Juli 2002 17:14 schrieb Martin Neuditschko:
Ich will ein GUI programmieren und wuesste gerne was dafuer besser geeignet ist. Ich habe gesehen, dass qt bei KDE und gtk bei Gnome verwendet wird. Da ich ein KDE-Anhänger bin sollte ich also zu qt greifen. Ausserdem habe ich gesehen, dass qt auch fuer MAC und Win kompilierbar ist. Gibt es irgendetwas das gegen qt bzw. fuer gtk sprechen wuerde?
Wenn nicht irgendeine exotische Platform gibt die von GTK/GTK+ besser unterstützt wird und Du nichts dagegen hast 2 Toolkits zu fahren (GTK ist immer irgenwo mit dabei und lässt sich (noch) schwer vermeiden) dann nimm QT. Das neue QT soll an Einfachheit und Modularität bzw. 'Transparenz' fast nicht zu überbieten sein. GUI und Applikation sind wunderbar getrennt und lassen sich trotzdem wie Lego aneinanderstecken. Ein Kollege von mir hat sich (als Linux Newbie) zeitgleich .Net und das neue QT angesehen und gemeint, das QT das bietet, was er als Erleichterung in Sachen GUI von M$ Visual Studio .net erwartet hat. Und der ist ziemlich Borland/Delphi 'verwöhnt'. Was GUI Programmierung anbelangt, so ist das aktuelle QT wohl mit die Speerspitze. Wenn es nicht zwingend was schnelles natives sein soll, könnte eventl. aber auch Java/Swing der interessante dritte im Bunde sein. Falls das was Du machen willst in Java machbar ist (logisch). Und Java ist auch für Mac und Win 'kompilierbar' :-) . Phillip
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