Konrad Neitzel
mir ist das eben extrem aufgefallen bei einem Posting:
Warum direkt gewisse Config-Dateien schreiben? Auf vielen Dingen hat SuSE die "Hand" und Änderungen gehen sehr schnell "verloren" ...
Man kann vieles direkt in Yast einstellen und bei solchen Dingen sollte man wenn möglich doch auch die Yast Methode eingehen.
Bei irgend einer älteren Version (ich glaube es war SuSE 6.4) hatte mir SuSEconfig bei der Sendmail-Konfiguration ein offenes Relay gebaut. Aus diesem Erlebnis habe ich die Konsequenz gezogen, daß kein SuSE- Tool mehr den MTA konfigurieren darf. Darüber hinaus scheint es einige Sachen zu geben, die Yast schlicht nicht kann. Ich wüßte nicht, wie ich mit Yast Postfix so konfigurieren könnte, daß er sich als Client per SMTP-Auth bei gewissen Servern authentifiziert. Das muß ich AFAIK von Hand in die main.cf schreiben. Es wäre bedauerlich, wenn SuSEconfig das ganze bei einem Durchlauf nach irgend einem mit Yast eingespielten Fissel-Update zerstört.
Gerade in einer Zielgruppe "Anfänger" - und die sehe ich bei dieser Mailliste! Ansonsten kommt recht schnell die Suche im Heuhaufen, weil die User - aufgrund von Tipps - ihr System verschandeln!
Genau das ist das Problem mit diesem Yast. Auf der einen Seite ist es sicherlich ganz nett, daß auch ein blutiger Anfänger innerhalb von 30 Minuten ein weitgehend lauffähiges Linux-System hat. Nur Tools wie Yast sind nicht unbedingt einfacher als die Konfiguration von Hand. Der Anfänger, der sich darauf verläßt, bekommt genau null Ahnung von der Einrichtung von Linux und der sonstigen Software. Dafür lernt er Yast. Das ist genau der Grund, weshalb die meisten Windows- Nutzer keine Ahnung von ihrem System haben: Sie haben für alles ein Tool und brauchen sich nicht mit dem System zu beschäftigen. Der Weg sollte deshalb sein, von solchen Sachen wie Yast möglichst bald wegzukommen. Was das System verschandeln angeht: Das kann Yast auch (s.o.), und das gehört halt dazu, wenn man mit etwas wie Linux anfängt. Bei den heutigen Festplattengrößen sollte i.ü. jeder Anfänger ein paar GB für ein Spielsystem übrig haben, auf dem er gefahrlos experimentieren und Linux lernen kann. Grüße, Jens