*** Marc Mc Guinness (mc_guinness@gmx.de) schrieb in suse-linux heute:
On Sunday 17 June 2001 15:48, Henning Hucke wrote:
*** Bernhard Walle (Bernhard.Walle@gmx.de) schrieb in suse-linux heute:
So undifferenziert, wie es dort steht, möchte ich es nicht gelten lassen. Ich würde mir zum Beispiel heftigst wünschen, dass Web-Designer auch mal zu Kunden sagen "Ich werde *diesen* Schwachsinn _nicht_ für Sie realisieren", wenn Kunden allzu heftigen Lötzinn verlangen. Vieleicht begreifen es Firmenverantwortliche _dann_ endlich mal, dass das Web ein anderes "Medium" ist, als Zeitunge, Brouchuren oder ähnliches.
Wünschen kann man es sich, aber begreifen werden die Firmenverantwortlichen das eh nicht. Dann wird zur Konkurrenz gewechselt und die erledigt das dann. Somit war es nicht nur ein finanzieller Verlust für den ablehnenden Webdesigner, sondern auch aus marketingtechnischen Gründen rufschädigend, weil Firmenverantwortliche anderen F.verantwortlichen von dem Webdesigner abraten. Der Ärmste wird so schnell nicht mehr froh, wenn er das mehrmals tut.
Wieviele Designer und Marketing-Menschen haben denn überhaupt schonmal versucht, klartext mit Firmenkunden zu reden!? Ich mag es so platt, die Du es schreibst, für Neukunden stehen lassen aber für Altkunden ist ein Wechsel mit soviel Aufwandt verbunden, dass Sie kritische Bemerkungen eher akzeptieren und überdenken, als zu wechseln. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass Kunden, die bei der ersten kritischen Bemerkung wechseln, langfristig sowieso meist mehr Ärger machen, als zu nützen. Außerdem sagt niemand, dass Flash, DHTML, Browserweichen und ähnliches generell sinnlos sind. Es geht darum, dass man immer auch eine Version liefern sollte, die ohne diese Schmankerln auskommt. Wenn es unbedingt Flash sehen möchte oder sich die Javascript-Sicherheitslöcher schenkt oder sie geschlossen hat, der solldas verwenden können. Aber es _kotzt_ auch mich an, dass ich keine sinnvollen Inhalte sehe, wenn ich mal mit einem Lynx auf eine Seite gehe.
Ich persönlich habe noch vor ein paar Monaten als Webdesigner gearbeitet und weiß ziemlich genau, wie das abläuft. Die Auftraggeber verlangen etwas, was total aus der Luft gegriffen ist und sich mit dem WWW überhaupt nicht realisieren läßt. Man muß schon Abstriche machen, aber Verständnis haben die dafür wenig.
Warum!? Weil es die meisten Agenturen irgendwie hinzimmern, anstatt auch nur mal den Versuch zu unternehmen, selbstsicher auf die entstehenden Schwierigkeiten hinzuweisen. Wenn man kleinlaut darauf hinweist, dass die Möglichkeit besteht, dass eventuell viele User die entstehende Site nicht besuchen werden, hat man _natürlich_ _und zu recht_ schon verloren...
Wenn man dann verschiedene Versionen einer Webpage erstellt, damit auch ältere Browser die Seite darstellen können, bedeutet das Mehraufwand, also höhere Kosten für den Auftraggeber, der natürlich nicht bereit ist die höheren Kosten für etwas zu tragen, was überhaupt nicht seinen ursprünglichen Vorstellungen einer Homepage entspricht.
Jooo! Ein Bekannter hat mal gesagt "You get what you pay for". Wenn die Situation denn dann die beschriebene ist, auch _nachdem_ man die Konse- quenzen klar gemacht hat, soll der Kunde sie so bekommen, wie er sie möchte. Aber vieleicht kan man Ihn später mal darauf hinweisen, dass viele User seine Site nur wenige male besuchen, wenn man Zugriff auf entspre- chende Statistiken hat.
Ich persönlich habe meine eigene Homepage möglichst schlicht gebaut: ohne Javakram, dafür mit PHP und wenige Grafiken. Aber damit kann man keinen F.verantwortlichen mehr überzeugen, der als Vergleich die javaeffekt- und flashstrotzenden Seiten vorbringt.
Marc, ich fordere hier niemanden zum Suizid (sp?) auf. Ich fordere dazu auf, den Kunden selbstbewußt und deutlich klar zu machen, dass er Lötzinn verlangt, wenn das der Fall ist, und das mit der Frage zu untermauern, warum der zu einer Agentur als spezialisten kommt, wenn er dann doch nicht auf die Ratschläge der Spezialisten hört. Ich habe inzwischen einige Sites gesehen, die einfach durch vernünftiges Design selbst das Browsen in einem Lynx erträglich machen. Insbesondere der Einsatz von PHP und einer Datenbank erlaubt es, zum Beispiel auf einfache Weise eine Version mit Frames und eine ohne Frames _alternativ_ anzubieten. Und selbst Navigation _braucht_ kein Javascript, beschweige- denn Java oder Flash.
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MfG Henning Hucke -- Don't change the reason, just change the excuses! -- Joe Cointment