Hallo ratti, * ratti schrieb am 16.Jun.2001:
From: "Thorsten Haude"
HTML bietet keine Vorteile, hat aber Nachteile.
"Keine" Vorteile ist so sicherlich nicht richtig.
Ich nehme an, Thorsten meint impliziet für Mails.
HTML _ermöglicht_ die grafische Gestaltung zur Verbesserung von Lesbarkeit und Auffassung des Inhalts.
Nur recht bedingt.
Es macht den Inhalt nicht besser. Es kann aber seine Lesbarkeit verbessern. (Oder total vers**en...)
Bei html weiß man nie, wie es beim User ankommt. Der eine hat MSIE, der nächste Netscape oder Konqueror und ein anderer benutzt lynx.
Nicht umsonst gibt es aber für gedruckte Texte sehr weitgehende typographische Regeln für die die Lesbarkeit. Reines ASCII, wohlmöglich noch mit einem unproportionalem Font ist einfach schlechter. Konstruktionen wie *wichtig* statt echtem Fett-Schnitt machen es noch schlimmer. Schau in dein
Eine wichtige typographische Regel besagt, keine Fettschrift im Fließtext zu verwenden. Hervorhebungen geschehen durch Kursivschrift. Proportionalschrift macht durchaus Sinn, aber nur dann wenn die Zeilen ausgeglischen sind, so wie bei TeX. Ich weiß nicht, ob die Browser die Zeilen ausgleichen, ich befürchte ehr nicht. Mit ausgleichen meine ich hier, daß nicht eine enge Zeile auf eine weite folgt, oder umgekehrt.
Bücherregal. Du wirst kein Buch finden, daß z.B. in Courier gedruckt ist.
Ich kenne jetzt Courier nicht so genau. Ich bin kein Typograph. Aber Bücher in einer Fixschrift gibt es schon. Es gibt sogar Bücher in Handschrift. Dazu mußt Du Dich nur mal in Universitätsbibliotheken umsehen. Allerdings gebe ich Dir Recht, wenn Du meinst, daß *Bücher* in Fixschrift schlecht zu lesen sind. Aber hier geht es nicht um Bücher, sondern um Mails. Ich empfinde Schreiben im Blocksatz als fürchterlich. Ein Buch ist halt kein Schreiben.
Und sobald es komplexer wird: Fußnoten, Kursiva, Kapitälchen, unterschiedliche Schriften etc.
Alles nette Sachen für Bücher, aber nichts für ein Anschreiben, mit dem eine E-Mail am Besten zu vergleichen ist.
Ich stimme allen Vorrednern zu, daß HTML in einer Mailingliste nichts zu suchen hat. Die technische Basis ist bei den Teilnehmern so unterschiedlich, daß vieles schlimmer als besser würde. Begrenzungen wie Dateigröße und Netztraffic sollten aber m.E. heutzutage keine Rolle mehr spielen. Wer
Nicht jeder hat eine Flatrate, ISDN oder einen Zugang in der Firma. Es gibt auch Leute, ich zum Beispiel, die ein Modem haben und die Telphonrechnung selber bezahlen müssen.
druckt ein gutes Buch auf schlechtem Papier? (Der Umkehrschluß gilt eben nicht: Gutes Papier macht ein schlechte Buch nicht besser und HTML keine schlechte Mail.)
Was ist ein gutes Buch? Telephonbücher sind sicherlich wichtig, aber immer auf relativ schlechtem Papier gedruckt. Das Papier der SuSE-Handbücher ist sicherlich nicht schlecht, aber die Bücher sind z.B geklebt und nicht gebunden. Das ist auch ein Substandard. Aber das ist für seinen Zweck in Ordnung so. Welches Buch wird denn auf Quallitätsmäßig sehr hochwertigem Papier gedruckt? Büttenpapier ist bei Bücher ehr selten.
Zu guter Lesbarkeit gehört z.B., daß ein Zeilenabstand nach einem Absatz kleiner ist als eine komplette Leerzeile. der <p>-Tag in HTML wird das auf einem guten Browser machen. Zu einer Auzählung gehört einfach, daß sie nicht so aussieht:
Wie Du schreibst, hängt es von Browser des Empfänger ab. Der Schreiber hat darauf keinen Einfluß. In Deinen Augen mag lynx ein schlechter Browser sein, aber er ermöglicht es, html-Seiten auf der Konsole anzusehen. Auch das hat Vorteile.
1. dies ist jetz ein Beispiel 2. Dies hier auch
sondern so:
1. dies ist jetz ein Beispiel 2. Dies hier auch
...und weil du einen anderen Font benutzt als ich, sieht es bei dir wahrscheinlich furchtbar aus. Für sowas braucht man Aufzählungsbefehle und Tabellen.
Aber es geht auch mit reinem ASCII recht ordentlich. Klar möchte ich keine Bücher, die so aussehen. Aber ich schreibe hier keine Bücher, sondern E-Mails. Mehr oder weniger kurze Mitteilungen. Eine Fixschrift hat denn Vorteil, daß man ASCII Graphiken lesen kann. ^^^^^^^^^ Ich habe in der obigen Zeile mal Graphiken unterstrichen. Wenn Du eine Proportionalschrift hast, so ist dies verschoben. Bei Fixschriften kommt es richtig. Gut, mit html kann man unterstreichen, aber man kann auf ähnlicher Weise mit ASCII noch eine Menge mehr machen. Sicherlich geht mit einem vernünftigen Satzsystem, wie etwa TeX, noch viel mehr. Aber dann komme ich nicht umhin, mir Gedanken über die einzelne Seite zu machen, die über den Inhalt hinausgehen. Das ist für ein Buch angebracht, nicht aber für eine E-Mail.
Wie gesagt, HTML hat _noch_ nichts in Mailinglisten verloren. Deswegen muß man aber das Format nicht bashen. Es bietet mehr. Ob dann jeder damit umgehen kann... naja. :-) (Siehe dazu: "Design"-Button bei metager.de)
Ja, HTML bringt eine ganze Menge, aber auch nicht das, was Du beschreibst. Denn HTML ist keine Layoutsprache. Alles da, wo es angebracht ist. Die Buchdruckkunst, und ich empfinde sie wirklich als Kunst, hat nichts in einem Brief verloren. Dort gelten andere Regeln.
Und wer das jetzt nicht so nachvollziehen kann, dem empfehle ich mal folgendes: Nimm die manpage von dem Programm, mit dem du gerade Ärger hast. Lade sie in ein Gestaltungsprogramm deiner Wahl und layoute eine Stunde dran rum. Mach alle Überschriften fett, alle Options kursiv, korrigiere die Zeilenabstände im Vergleich zu den Absatzabständen. Und ich verspreche dir, daß du anschliessend sehr, sehr, sehr viel besser mit der Doku zurechtkommst.
Die Manpages sind recht ordentlich gesetzt. Das ist kein ASCII, sondern groff. Eine Vorläufersprache auch für html. Bernd -- Welches Buch ist zu empfehlen? Schon mal bei SuSE vorbeigesehen? http://www.suse.de/de/produkte/buecher/index.html oder die Empfehlungen der SuSE-Entwickler auf dem eigenen Rechner? file:///usr/shar/doc/sdb/de/html/literatur.html |Zufallssignatur 5