Hallo zusammen. Nachdem ich vor einiger Zeit einen Festplattencrash hatte, habe ich mir fest vorgenommen, mich mit der Zeit um ein vernünftiges Backup zu kümmern. Hab zwar keine Daten verloren, da ich regelmäßig meine Dateien sichere, aber allein das Neuaufsetzen des Systems (Installation, Konfiguration) samt der von mir benutzten Software war extrem zeitraubend. Daher habe ich mal gegoogelt, was es denn so alles gibt. Wenn ich das alles richtig zusammentrage, gibt es 3 gängige Möglichkeiten: tar, dd und Backupsoftware. dd Ist es richtig, das ich hierfür 2 Festplatten bräuchte? Ich mein, bei allen Beispielen die ich gelesen hab, wird ein Image einer ganzen Platte auf eine Andere geschrieben. Ich hab aber nur 1 Platte. Ich nehme nicht an, das mir eine Netzverbindung auf einen anderen Rechner und dort Festplattenplatz (nicht die gesamte und vor allem auch nicht dieselbe) ausreicht? tar Okay, mit tar kann ich ganze Verzeichnisse schön zusammenpacken und irgendwo ablegen. Auch schon gemacht, mit skripten über cronjobs ne tolle Sache. Aber laut meiner google-Recherche kann man angeblich so auch das ganze System sichern, also ein Image erstellen, das ich auf meinen Rechner wieder aufspielen könnte, wenn die Festplatte nochmal abraucht und gewechselt werden muß. Stimmt das oder is das ne Ente? Backupsoftware Möchte mich nur wenns nicht anders geht an irgendwelche Software außerhalb der gängigen Linuxbefehle wenden. Mir wärs lieber das mit dd, tar oder vielleicht etwas anderem was ich noch nicht kenne, aber auf jedem Linux zur Verfügung habe, zu lösen. Dennoch, wenn einer hier gute Erfahrung mit gescheiter freier Software gemacht hat, gerne Hints an mich. Hoffe auf ein paar Tips (auch sehr gerne Links auf HowTo`s) von Backup-Profis:) Bernd
On 15 Jan 2003 at 8:08, Bernd Tannenbaum wrote:
Hallo zusammen.
Nachdem ich vor einiger Zeit einen Festplattencrash hatte, habe ich mir fest vorgenommen, mich mit der Zeit um ein vernünftiges Backup zu kümmern. Hab zwar keine Daten verloren, da ich regelmäßig meine Dateien sichere, aber allein das Neuaufsetzen des Systems (Installation, Konfiguration) samt der von mir benutzten Software war extrem zeitraubend. Daher habe ich mal gegoogelt, was es denn so alles gibt. Wenn ich das alles richtig zusammentrage, gibt es 3 gängige Möglichkeiten: tar, dd und Backupsoftware.
Da fehlt mindestens noch cpio oder besser afio (was ich hier einsetze). Vorteil: Jedes File wird einzeln gesichert (und evtl gepackt). Beim Zurücksichern vom Band kann ein defektes File nicht die ganze Sicherung zerstören.
dd
Kannst Du vergessen. Du kannst nicht ein einzelnes File zurücksichern und somit ist das Teil IMHO unbrauchbar für den Zweck eines regelmäßigen Backups. Du kannst den Backup nicht auf eine andere Platte mit anderer Geometrie zurücksichern, du kannst keine Delta- Sicherung machen, ...
tar
Geht, aber: Bei tar werden die Files sozusagen zusammenkopiert und in ein (!) Archivfile gepackt. Ist hier ein Bit gekippt, ist das ganze Archiv im Ar...
Okay, mit tar kann ich ganze Verzeichnisse schön zusammenpacken und irgendwo ablegen. Auch schon gemacht, mit skripten über cronjobs ne tolle Sache. Aber laut meiner google-Recherche kann man angeblich so auch das ganze System sichern, also ein Image erstellen, das ich auf meinen Rechner wieder aufspielen könnte, wenn die Festplatte nochmal abraucht und gewechselt werden muß. Stimmt das oder is das ne Ente?
Geht, ja. (Ist zwar kein Image in dem Sinne des Wortes, aber ein Restore mittels tar stellt ggf. Dein komplettes System wieder her)
Backupsoftware
IMHO für den Heimanwender nicht unbedingt nötig. Aber geht natürlich auch. Falls Du nicht auf ein Band sicherst, sondern auf eine separate Platte, sind IMO tar, afio (und evtl sogar cp) das Tool Deiner Wahl. Für die Sicherung auf Band würde ich afio und nicht tar nehmen. Und wichtig: Keine Hardwarekompression am Band anschalten, sondern lieber vom Programm komprimieren lassen. Andreas (der kommerzielle Backupsoftware nicht benutzt)
Hallo alle zusammen, erstmal danke für die Fülle von Antworten. Ich antworte mal hier nur auf die eine, damit der Thread nicht zerreißt, hab aber alle gelesen. Einige wenige Fragen bleiben mir, hoffe Ihr könnt mir dabei auch weiterhelfen. Andreas Kyek wrote:
On 15 Jan 2003 at 8:08, Bernd Tannenbaum wrote:
Hallo zusammen.
Nachdem ich vor einiger Zeit einen Festplattencrash hatte, habe ich
mir
fest vorgenommen, mich mit der Zeit um ein vernünftiges Backup zu kümmern [...]
Da fehlt mindestens noch cpio oder besser afio (was ich hier einsetze). Vorteil: Jedes File wird einzeln gesichert (und evtl gepackt). Beim Zurücksichern vom Band kann ein defektes File nicht die ganze Sicherung zerstören.
Ok, hab mir afio mal installiert und auch angesehen - scheint klasse zu sein, zumindest nach den manpages und dem dort gezeigten Funktionsumfang.
dd
Kannst Du vergessen. Du kannst nicht ein einzelnes File zurücksichern und somit ist das Teil IMHO unbrauchbar für den Zweck eines regelmäßigen Backups. Du kannst den Backup nicht auf eine andere Platte mit anderer Geometrie zurücksichern, du kannst keine Delta- Sicherung machen, ...
Also, dd kann ich vergessen. Ich habe keine 2. Platte zur Verfügung und auch kein Bandlaufwerk. Daher klammere ich dd hiermit mal aus. CDRW wäre natürlich auch prima, wie Heinz vorschlug, hab ich leider nicht am Arbeitsplatz zur Verfügung. Muß alles auf mir zugewiesenen Festplattenplatz eines gemounteten Windoof-Rechners sichern.
tar
Geht, ja. (Ist zwar kein Image in dem Sinne des Wortes, aber ein Restore mittels tar stellt ggf. Dein komplettes System wieder her)
Hier scheinen die Meinungen ja auseinander zu gehen. Es gibt wohl Befürworter und Kritiker von tar, mir scheint auf den ersten Blick afio komfortabler. Aber im Prinzip werden beide Befehle meine Daten sichern können. Zusätzlich wurde mir noch rsync genannt. Halte ich auch für eine witzige Idee, das nutze ich schon um meine Webserver abzugleichen, aber für ein backup wäre ich von allein nicht drauf gekommen.
Backupsoftware
IMHO für den Heimanwender nicht unbedingt nötig. Aber geht natürlich auch.
Sehe ich genauso. Wenn ich wirklich alles mit tar, afio oder rsync machen kann, bleibe ich lieber dabei. Einfügung aus anderer Mail: ----------------------------- Andreas feile schrieb: 1) Du sicherst Dein System, indem Du es dateiweise irgendwo hin kopierst. Dazu mußt Du von woanders gebootet haben, zB vom SuSE Rettungssystem. Den Kram läßt Du dann liegen, und spielst ihn zurück, falls Dein Hobel mal vollständig absäuft. 2) Regelmäßig sicherst Du Deine Nutzdaten, zB /home. Das kannst Du auch im laufenden Betrieb machen. Ich empfehle hierfür den Blick auf rsync zu richten. ----------------------------- Okay, habe ich nicht ganz verstanden, daher hier die Nachfrage: Zu Punkt 2, ich sichere meine Nutzdaten aus meinem Homeverzeichnis regelmäßig - mach ich schon, das ist okay. Zu Punkt 1, Sicherung meines Systems ist was mir noch fehlt, damit ich bei einem crash nicht die gesamte Installation mit allen hinzugekommenen Programmen noch einmal durchführen muß. Ich boote also vom Rettungssystem. Aber was sichere ich dann genau - den kompletten Verzeichnisbaum? Ich meine da gibts doch so Verzeichnisse wie /proc mit denen geht das doch sicher gar nicht. Was muß ich denn alles sichern, um mein System zurückerhalten zu können. Muß nicht der LILO auch dabei sein, wenn ja wie? Ein kleines HowTo für eine vollständige Sicherung meiner Kiste (also samt Betriebssystem) wäre absolut prima. Vielleicht gibts das ja auch schon passend im Netz und ich habs nur nicht gefunden? Thx für alle Hilfe, Bernd
Bernd Tannenbaum, Mittwoch, 15. Januar 2003 11:27:
Zu Punkt 2, ich sichere meine Nutzdaten aus meinem Homeverzeichnis regelmäßig - mach ich schon, das ist okay.
Das ist schon mal ein guter Ausgangspunkt ;)
Zu Punkt 1, Sicherung meines Systems ist was mir noch fehlt, damit ich bei einem crash nicht die gesamte Installation mit allen hinzugekommenen Programmen noch einmal durchführen muß. Ich boote also vom Rettungssystem. Aber was sichere ich dann genau - den kompletten Verzeichnisbaum?
Also, Du sicherst per rsync oder tar (die genauen Optionen mußt Du Dir aus der man-Page zusammensammeln, hängt von Deinen Gegebenheiten ab) einfach / mit allen Unterverzeichnissen. Ich selbst habe zB /home auf einer anderen Partition, daher kann ich rsync sagen, es soll Dateisystemgrenzen nicht überschreiten, und schließe damit die Sicherung von /home aus. Denn das sichere ich ja auf anderem Wege. Aber natürlich mußt Du selbst überlegen, was Du tust. Denn wenn Du zB /boot auf einer eigenen Partition hast, dann würde das ja auch ausgeschlossen werden. Den so kopierten Verzeichnisbaum kannst Du später einfach zurückschieben (auch vom Live-System aus), wenn Dir Dein Kram mal abgesoffen sein sollte.
Ich meine da gibts doch so Verzeichnisse wie /proc mit denen geht das doch sicher gar nicht.
Geht.
Was muß ich denn alles sichern, um mein System zurückerhalten zu können. Muß nicht der LILO auch dabei sein, wenn ja wie?
Du mußt halt lilo laufen lassen. Zu diesem Zweck startest Du von der ersten SuSE-CD und wählst "Installiertes System starten". Wo genau dieser Punkt ist weiß ich grad nicht, aber man findet ihn schon. Dann startest Du also Dein von der Sicherung wieder hergestelltes System, rufst "lilo" auf, und schon hast Du Deinen Bootloader wieder. Wenn Du Zwischenzeitlich die Partitionierung Deiner HD verändert hast, dann mußt Du natürlich vor dem Start (am besten noch vom Live-System aus, von dem Du Deinen Baum zurückgeholt hast) noch Deine fstab anpassen.
Ein kleines HowTo für eine vollständige Sicherung meiner Kiste (also samt Betriebssystem) wäre absolut prima. Vielleicht gibts das ja auch schon passend im Netz und ich habs nur nicht gefunden?
Also ich selbst hab vor nicht allzu langer Zeit folgendes gemacht: 1. Live-System gestartet 2. Root-Partition des zu sichernden Systems nach /mnt/old gemountet, andere Festplatte nach /mnt/new gemountet. 3. cd /mnt/old && tar -cpf - . --numeric-owner | ( cd /mnt/new && tar xpvf - ) 4. Sodann habe ich ein neues Dateisystem auf der / angelegt, und mit obigem Befehl (Pfade natürlich angepaßt) den Krempel wieder zurückgeholt. Mein Hobel läuft nach wie vor einwandfrei. Einzig eine Zeile mußte ich in der fstab anpassen: /dev/hda8 / reiserfs defaults 0 0 wurde zu /dev/hda8 / ext3 defaults 1 1 Aber das versteht sich ja von selbst... Gruß. Andy PS: heutzutage würde ich bei reiser bleiben... -- Andreas Feile www.feile.net
Bernd Tannenbaum, Mittwoch, 15. Januar 2003 11:27:
Ein kleines HowTo für eine vollständige Sicherung meiner Kiste (also samt Betriebssystem) wäre absolut prima. Vielleicht gibts das ja auch schon passend im Netz und ich habs nur nicht gefunden?
Vielleicht interessiert Dich noch http://sdb.suse.de/de/sdb/html/maddin_kopieren.html -- Andreas Feile www.feile.net
Hi, Bernd Tannenbaum wrote:
Aber was sichere ich dann genau - den kompletten Verzeichnisbaum? Ich meine da gibts doch so Verzeichnisse wie /proc mit denen geht das doch sicher gar nicht. Was muß ich denn alles sichern, um mein System zurückerhalten zu können. Muß nicht der LILO auch dabei sein, wenn ja wie?
Also wenn Du z.B. mit afio ein Vollbackup hast und der worse_case tritt ein, kaufst Du Dir eine neue Kiste, partitionierst[1] wie gehabt spielst irgendein Minimal System drauf + afio und sicherst aus / zurück. Anschließend rufst Du lilo auf. /proc kannst Du ausschließen. Wenn Du devfs nutzt solltes Du auch /dev ausklammern. Manche Dinge in /var, wie beispielsweise einen proxy cache, sind sicher auch nicht lebenswichtig. Wenn Du afio schon installiert hast, schau Dir die Beispielscripte unter /usr/share/doc/packages/afio/examples an, die sind IMHO recht brauchbar und übersichtlich. Mit ein paar Anpassungen, sollten die sich so ändern lassen, dass Sie Deinen Vorstellungen entsprechen.
Ein kleines HowTo für eine vollständige Sicherung meiner Kiste (also samt Betriebssystem) wäre absolut prima. Vielleicht gibts das ja auch schon passend im Netz und ich habs nur nicht gefunden?
Wenn es Dir wirklich um einfaches restore im worst case geht, wirf vielleicht mal einen Blick auf mondo http://www.microwerks.net/~hugo/. Das nutzt untenrum afio, erstellt Dir eine bootbare CD (oder floppy images) und Du kannst die Haupsicherung auch auf Band haben. Bei einem desaster recovery, bootest Du von der CD und alles wird gut :) (untestet). [1] fdisk -l | a2ps, irgentwo liegen zu haben schadet nie. -- - maik
* Andreas Kyek schrieb am 15.Jan.2003:
On 15 Jan 2003 at 8:08, Bernd Tannenbaum wrote:
dd
Kannst Du vergessen. Du kannst nicht ein einzelnes File zurücksichern und somit ist das Teil IMHO unbrauchbar für den Zweck eines regelmäßigen Backups.
Was ist Backup? Backup bedeutet, daß man komplett rückspielt.
Du kannst den Backup nicht auf eine andere Platte mit anderer Geometrie zurücksichern, du kannst keine Delta- Sicherung machen, ...
tar
Geht, aber: Bei tar werden die Files sozusagen zusammenkopiert und in ein (!) Archivfile gepackt. Ist hier ein Bit gekippt, ist das ganze Archiv im Ar...
Nur wenn man zusätzlich komprimiert. Wenn man keine Komprimierung angibst, ist tar eine gute Sicherung.
Okay, mit tar kann ich ganze Verzeichnisse schön zusammenpacken und irgendwo ablegen. Auch schon gemacht, mit skripten über cronjobs ne tolle Sache. Aber laut meiner google-Recherche kann man angeblich so auch das ganze System sichern, also ein Image erstellen, das ich auf meinen Rechner wieder aufspielen könnte, wenn die Festplatte nochmal abraucht und gewechselt werden muß. Stimmt das oder is das ne Ente?
Geht, ja. (Ist zwar kein Image in dem Sinne des Wortes, aber ein Restore mittels tar stellt ggf. Dein komplettes System wieder her)
dd ist doch ein Image, oder habe ich da was flsach verstanden?
Backupsoftware
IMHO für den Heimanwender nicht unbedingt nötig. Aber geht natürlich auch.
Falls Du nicht auf ein Band sicherst, sondern auf eine separate Platte, sind IMO tar, afio (und evtl sogar cp) das Tool Deiner Wahl.
Für die Sicherung auf Band würde ich afio und nicht tar nehmen. Und wichtig: Keine Hardwarekompression am Band anschalten, sondern lieber vom Programm komprimieren lassen.
Nein, besser gar nicht komprimieren. Bernd -- Bitte die Etikette beachten: http://www.suse-etikette.de.vu/etikette.html Bitte Realnamen angeben, kein Vollquoting, kein Html, PGP oder Visitenkarten benutzen. Signatur mit "-- " abtrennen, bei Antworten "Re: " voranstellen, sonst nichts. |Zufallssignatur 4
On 15 Jan 2003 at 12:26, Bernd Brodesser wrote:
* Andreas Kyek schrieb am 15.Jan.2003:
On 15 Jan 2003 at 8:08, Bernd Tannenbaum wrote:
dd
Kannst Du vergessen. Du kannst nicht ein einzelnes File zurücksichern und somit ist das Teil IMHO unbrauchbar für den Zweck eines regelmäßigen Backups.
Was ist Backup? Backup bedeutet, daß man komplett rückspielt.
Blödsinn! (Entschuldigung) Backup bedeutet erst einmal, das ich etwas gesichert habe. Über die Art des Backups sagt das noch gar nix. Und wenn wir hier in der Firma bei jedem Restore immer komplett zurückspielen müssten, wären wir pleite (weil unsere Rechner dann Tag und Nacht beim Restore wäre; kein Wunder bei der Datenmenge)!
Du kannst den Backup nicht auf eine andere Platte mit anderer Geometrie zurücksichern, du kannst keine Delta- Sicherung machen, ...
tar
Geht, aber: Bei tar werden die Files sozusagen zusammenkopiert und in ein (!) Archivfile gepackt. Ist hier ein Bit gekippt, ist das ganze Archiv im Ar...
Nur wenn man zusätzlich komprimiert. Wenn man keine Komprimierung angibst, ist tar eine gute Sicherung.
OK, mag sein. Ich sichere nur komprimiert, weil sonst mein Band zu klein ist. Ansonsten hast Du hier recht.
Okay, mit tar kann ich ganze Verzeichnisse schön zusammenpacken und irgendwo ablegen. Auch schon gemacht, mit skripten über cronjobs ne tolle Sache. Aber laut meiner google-Recherche kann man angeblich so auch das ganze System sichern, also ein Image erstellen, das ich auf meinen Rechner wieder aufspielen könnte, wenn die Festplatte nochmal abraucht und gewechselt werden muß. Stimmt das oder is das ne Ente?
Geht, ja. (Ist zwar kein Image in dem Sinne des Wortes, aber ein Restore mittels tar stellt ggf. Dein komplettes System wieder her)
dd ist doch ein Image, oder habe ich da was flsach verstanden?
Ja, aber hier sprach er von tar. Und tar ist eben kein Image. Auch wenn _inhaltlich_ alles enthalten ist: Beim Restore werden die Daten physisch anders auf der Platte angeordnet sein. Das ist bei dd (Das ist ein echtes Image) nicht so.
Backupsoftware
IMHO für den Heimanwender nicht unbedingt nötig. Aber geht natürlich auch.
Falls Du nicht auf ein Band sicherst, sondern auf eine separate Platte, sind IMO tar, afio (und evtl sogar cp) das Tool Deiner Wahl.
Für die Sicherung auf Band würde ich afio und nicht tar nehmen. Und wichtig: Keine Hardwarekompression am Band anschalten, sondern lieber vom Programm komprimieren lassen.
Nein, besser gar nicht komprimieren.
Das sehe ich anders. Die Rechenzeit beim komprimieren/dekomprimieren mag da für manche entscheidend sein. Bei mir ist es nicht so. Die Hardware ist immer noch um ein vielfaches schneller als das Tape, so das trotz Komprimierens ordentlich gestreamt werden kann. Und wenn in einer Datei (keine unwichtige Textdatei) ein bit kippt, will ich sie gar nicht mehr: egal ob komprimiert oder nicht. Dann hole ich sie mir aus 'ner anderen Sicherung. Dafür habe ich unwichtige Sachen mindestens dreifach gesichert (wichtig noch öfters!!). nichts für ungut, aber hier haben wir 'ne andere Meinung. Andreas
Zitat von Bernd Brodesser
* Andreas Kyek schrieb am 15.Jan.2003:
On 15 Jan 2003 at 8:08, Bernd Tannenbaum wrote:
dd
Kannst Du vergessen. Du kannst nicht ein einzelnes File zurücksichern und somit ist das Teil IMHO unbrauchbar für den Zweck eines regelmäßigen Backups.
Was ist Backup? Backup bedeutet, daß man komplett rückspielt.
NAK. Ein Backup ist eine Sicherung. Komplett zurückspielen wird man nur beim GAU. Viel häufigere Restore-Anforderung: "Hallo, ich hab mir da ne Datei zerschossen, können Sie die mal aus der Sicherung holen"? Ergo: ein partieller Restore muß im Allgemeinen schnell und unkompliziert möglich sein.
tar
Geht, aber: Bei tar werden die Files sozusagen zusammenkopiert und in ein (!) Archivfile gepackt. Ist hier ein Bit gekippt, ist das ganze Archiv im Ar...
Nur wenn man zusätzlich komprimiert. Wenn man keine Komprimierung angibst, ist tar eine gute Sicherung.
Richtig. Da die Kompression aber immens Zeit und Geld spart, halte ich afio/gzip oder afio/bzip2 für eine bessere Alternative. Hardware-Kompression scheidet zumindest bei DAT-Laufwerken mangels Standardisierung leider aus, da man nicht davon ausgehen kann, nach einem GAU noch das Originallaufwerk zum Restore zu haben.
Für die Sicherung auf Band würde ich afio und nicht tar nehmen. Und wichtig: Keine Hardwarekompression am Band anschalten, sondern lieber vom Programm komprimieren lassen.
Nein, besser gar nicht komprimieren.
Warum sollte man den Speicherplatz verschwenden? Die CPU wartet beim Sicherungsvorgang ohnehin die meiste Zeit aufs Medium, da kann sie die Daten auch komprimieren. Wichtig ist nur, daß so komprimiert wird, daß Einzelfehler nicht die Gesamtintegrität des Archivs beeinträchtigen. Mit afio ist das z.B. gegeben. -- Erhard Schwenk Kulturskandal: Stuttgart will einziges deutsches Pantomimetheater schließen. Makal-City-Theater vor dem Aus: http://mct.k-itx.net/ ------------------------------------------------- This mail sent through FTO WebMail
Hallo, On 15-Jan-2003 Bernd Tannenbaum wrote:
sichere, aber allein das Neuaufsetzen des Systems (Installation, Konfiguration) samt der von mir benutzten Software war extrem zeitraubend.
Ein regelmaessiges Backup des gesamten Systems ist aber natuerlich auch recht zeitaufwendig. Ich fahre bei mir deshalb zweigleisig: Mein Home-Verzeichnis und die persoenlichen wie systemweiten Konfigurationen sichere ich taeglich, von mir selbstkompilierte oder ueber das Netz gezogene rpm-Pakete speichere ich in einem eigenen Archiv-Verzeichnis und sichere dies dann immer nach groesseren/wichtigeren Installationen. Speichermedien sind hier CDRW. Auf eine zweite Festplatte wuerde ich nicht sichern. Das nuetzt nur bei einem Festplattencrash etwas, aber wenn dir der Rechner abhanden kommt, ist auch das Backup weg. Ausserdem sollte man nie ein Backup ueber das andere schreiben, sondern immer mehrere Backup-Medien benutzen. Wenn du immer das gleiche Medium benutzt, ist das letzte korrekte Backup schnell ueberschrieben. Mehrere Wechselplatten kommen aber recht teuer und schieden fuer mich deshalb aus. Zur Auswahl standen deshalb Baender und CDRW. Kosten und bequemer Zugriff sprachen dann bei mir fuer CDRW. Heute wuerde ich mich vielleicht fuer einen DVD-Brenner entscheiden, mit dem sich dann auch das gesamte System sichern liesse. Beste Gruesse, Heinz. -- http://www.pahlke-online.de/reisenews/ http://www.Pahlke-KunstWebDesign.de/
Bernd Tannenbaum, Mittwoch, 15. Januar 2003 08:08:
dd Ist es richtig, das ich hierfür 2 Festplatten bräuchte?
dd ist für Deinen Zweck unbrauchbar, aber Du bräuchtest immerhin keine zweite Festplatte. zB ginge ein dd if=/dev/irgendwas of=/pfad/zum/file Aber aus diesem File kannst Du nur mit Mühe einzelne Dateien rausholen.
tar Okay, mit tar kann ich ganze Verzeichnisse schön zusammenpacken und irgendwo ablegen.
tar alleine geht noch. Aber tar.gz hat das Problem, daß das ganze Archiv gezippt wird => ein einziger Fehler macht alles unbrauchbar.
Auch schon gemacht, mit skripten über cronjobs ne tolle Sache. Aber laut meiner google-Recherche kann man angeblich so auch das ganze System sichern, also ein Image erstellen, das ich auf meinen Rechner wieder aufspielen könnte, wenn die Festplatte nochmal abraucht und gewechselt werden muß. Stimmt das oder is das ne Ente?
Keine Ente. Ich würde trennen: 1) Du sicherst Dein System, indem Du es dateiweise irgendwo hin kopierst. Dazu mußt Du von woanders gebootet haben, zB vom SuSE Rettungssystem. Den Kram läßt Du dann liegen, und spielst ihn zurück, falls Dein Hobel mal vollständig absäuft. 2) Regelmäßig sicherst Du Deine Nutzdaten, zB /home. Das kannst Du auch im laufenden Betrieb machen. Ich empfehle hierfür den Blick auf rsync zu richten. Es ist ohne Zweifel eine gute Idee, nicht alles auf eine Platte zu legen, wegen der Gefahr eines Plattencrashes. Du hast oben von einem Netzwerk gesprochen. In Verbindung mit rsync läßt sich ein übers Netzwerk erreichbarer Rechner hervorragend nutzen, um die Daten an einem physikalisch zweiten Ort abzulegen.
Backupsoftware
Ist genug dabei bei Deiner Distri... Alles in allem: Backup ist zwingend nötig. Bei den heutigen Preisen für Speicherplatz sollte für eine Arbeitsplatte eigentlich immer eine Backup-Platte drin sein. -- Andreas Feile www.feile.net
* Bernd Tannenbaum schrieb am 15.Jan.2003:
Nachdem ich vor einiger Zeit einen Festplattencrash hatte, habe ich mir fest vorgenommen, mich mit der Zeit um ein vernünftiges Backup zu kümmern. Hab zwar keine Daten verloren, da ich regelmäßig meine Dateien sichere, aber allein das Neuaufsetzen des Systems (Installation, Konfiguration) samt der von mir benutzten Software war extrem zeitraubend. Daher habe ich mal gegoogelt, was es denn so alles gibt. Wenn ich das alles richtig zusammentrage, gibt es 3 gängige Möglichkeiten: tar, dd und Backupsoftware.
Du hast dump vergessen. Aber das ist wohl nicht mehr gängig. Es ist jedenfalls die Backupsoftware, die genau dafür vorgesehen ist. Aber ReiserFS unterstützt es z.B nicht.
dd Ist es richtig, das ich hierfür 2 Festplatten bräuchte? Ich mein, bei allen Beispielen die ich gelesen hab, wird ein Image einer ganzen Platte auf eine Andere geschrieben. Ich hab aber nur 1 Platte. Ich nehme nicht an, das mir eine Netzverbindung auf einen anderen Rechner und dort Festplattenplatz (nicht die gesamte und vor allem auch nicht dieselbe) ausreicht?
Du kanst, soviel ich weiß, auch auf Band sichern. Es wird die Platte 1:1 übertragen, ohne Interpretation. dd weiß nichts von Datenblöcke, I-Node usw. Ein Masterblock ist auch nur Daten.
tar Okay, mit tar kann ich ganze Verzeichnisse schön zusammenpacken und irgendwo ablegen. Auch schon gemacht, mit skripten über cronjobs ne tolle Sache. Aber laut meiner google-Recherche kann man angeblich so auch das ganze System sichern, also ein Image erstellen, das ich auf meinen Rechner wieder aufspielen könnte, wenn die Festplatte nochmal abraucht und gewechselt werden muß. Stimmt das oder is das ne Ente?
tar heißt tape archiv und ist dafür gedacht, daß man auf Band archiviert. Alles andere waren Zusatzfunktionen, die später kamen. Wenn man tar nicht sagt, wo es hinschreiben soll, wird auf Band geschrieben. Da aber bei UNIX/Linux alles eine Datei ist, so auch das Bandlaufwerk. Selbstverständlich muß es eine Möglichkeit geben, es auf einem anderen Bandlaufwerk zu schreiben. Aber mit dieser Möglichkeit hat man die Möglichkeit geschaffen, in irgend eine Datei schreiben zu lassen. Das wurde bei tar reichlich ausgenutzt. ;) Aber ursprünglich ist es als Bandarchivwerkzeug gedacht.
Backupsoftware Möchte mich nur wenns nicht anders geht an irgendwelche Software außerhalb der gängigen Linuxbefehle wenden. Mir wärs lieber das mit dd, tar oder vielleicht etwas anderem was ich noch nicht kenne, aber auf jedem Linux zur Verfügung habe, zu lösen. Dennoch, wenn einer hier gute Erfahrung mit gescheiter freier Software gemacht hat, gerne Hints an mich.
Worauf willst Du denn sichern? Schau Dir mal afio an. Bernd -- ROTFL = Rolling On The Floor, Laughing = Auf dem Boden wälzen, lachend. SCNR = Sorry, Could Not Resist = Sorry, Ich konte nicht wiederstehen. AFAIK = As Far As I Know = So weit ich weis|BTW = By The Way = Nebenbei bemerkt IMHO = In My Humble Opinion = meiner bescheidenen Meinung nach |Zufallssig. 9
Hallo Bernd, Am Mittwoch, 15. Januar 2003 08:08 schrieb Bernd Tannenbaum:
Hoffe auf ein paar Tips (auch sehr gerne Links auf HowTo`s) von Backup-Profis:)
Naja, ein Backup-Profi bin ich leider noch nicht - aber ich arbeite gerade daran, meine Backups auf die Reihe zu bekommen. Zunächst mal etwas zu tar: Da habe ich gestern mal kurz in info tar reingesehen: Scheint sich wirklich zu lohnen, das mal genauer durchzuarbeiten. Da gibt es Massen an nützlichen Infos, Beispielen etc. Und dann habe ich ein nettes Programm entdeckt, das (soweit mir bekannt) vom gleichen Author stammt, der auch rsync geschrieben hat. Es heißt rdiff-backup und läuft jetzt bei mir täglich per cron-Job zur Sicherung meiner Arbeitsverzeichnisse. Genaueres dazu findet sich unter http://rdiff-backup.stanford.edu/ . Ich sichere damit über eine Pipe per ssh auf einen anderen Rechner. Das gute daran ist, daß hier ein inkrementelles Backup geschieht und Du beliebige Backups aus der Vergangenheit zurückrollen kannst. Die nicht so aktuellen Verzeichnisse (auch des Systems) sichere ich derzeit (ebenfalls per ssh auf den anderen Rechner) mittels tar bz2-komprimiert von Hand. Das wird aber auch bald per cron-Job geschehen. Ich bin mir nur noch nicht so ganz sicher, welche Verzeichnisse ich in welchen Zeitabständen auf diese Weise sichern werde und was ich mit den alten Sicherungsdateien machen möchte... Gruß von Heimo -- Heimo Ponnath Webdesign, Rotenhäuserstr. 51, 21109 Hamburg Tel: 040-753 47 95,Fax: 040-752 68 03, http://www.heimo.de/
Hallo Bernd, am 15.01.03, um 08:08 h, schrieb Bernd Tannenbaum:
Hoffe auf ein paar Tips (auch sehr gerne Links auf HowTo`s) von Backup-Profis:)
Schau dir auch mal http://mkcdrec.ota.be/ an. -- Mit freundlichen Grüßen/Yours sincerely, Dietmar Strasdat mailto:earthmate@gmx.net RSA 2048 PGP Key 0xBBE4EC81 available
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