Moin, Marc wrote:
Hallo,
Danke für die schnelle Antwort:
bei 6 x 36 GB = 216 GB Gesamt
Raid 0 [Data Striping] 3 x 36 GB = 108 GB
Raid5 von dem Raid 0 [Data Striping und verteilte Parity-Informationen] ??????????
Anders herum (s.u.)
Den Rest habe ich nicht verstanden, also die Sache mit dem Raid5 von dem Raid 0
Ich Suche eine Lösung für Datensicherheit und "Power" :)
Ich versuchs mal einfach zu erklären: a) raid0=Striping, quasi ein Zusammenfassen der Kapazitäten zu einer grossen Kapazität mit parallelem Schreiben/Lesen auf die beteiligten devices. Vorteil: Schnell Nachteil: Ausfallwahrscheinlichkeit, da _eine_ defekte Platte den ganzen Stripeset killt. b) raid1=mirroring. Spiegeln eines devices auf ein anderes Vorteil: Redundanz, schnell im Lesen Nachteil: nur halbe Kapazität c) raid4/raid5=insgesamt wird die Information _einer_ Platte des Arrays für parity genutzt. Bei raid 4 liegen die parity Information für alle Platten auf einer Platte; bei Raid 5 liegen auf jeder Platte Daten und ein Teil der Parity Information der anderen Platten. Vorteil: Redundanz, wenig Kapazitätsverlust Nachteil: langsamer beim Schreiben, da parity berechnet und geschrieben werden muss. d) raid10: 2 Stripe-Sets (raid0) werden via mirroring (raid1) gespiegelt. Vorteil: Schnell, redundanz Nachteil: nur halbe Kapazität e) raid50: 2 raid5 Arrays werden via mirroring gespiegelt. Vorteil: doppelte redundanz. pro mirror kann jeweils eine Platte ausfallen und das ganze läuft trotzdem (nicht aber bei Ausfall von zwei Platten in _einem_ Raid5) Nachteil: Performance beim Schreiben am schlechtesten, da zweimal ein ein Raid5 geschrieben werden muss; deutlicher Kapazitätsverlust durch doppelte Redundanz. In deinem Fall: 6x36GB Brutto = 216 GByte a) Bei raid0 werden alle 6 Platten in ein Stripeset gepackt. Nettokapazität = Bruttokapazität b) raid1: 2 mal 3 Platten gespiegelt. Nettokapazität= halbe Bruttokapazität (108GB) c) raid5= ein Array aus 6 Platten ergibt ein Array mit Netto 5x36GB=180GB d) raid10= zwei stripesets à 3 Platten gespiegelt. Nettokapazität= halbe Bruttokapazität (108GB) e) raid50= zwei raid5 Arrays aus 3 Platten gespiegelt. Brutto eines Arrays: 3x36GB=108GB; netto=72GB Da die nur gespiegelt werden, bleiben dir 72 GB netto übgrig! Jetzt klarer? Für Deine Anforderungen musst Du Dich nun allerdings selber entscheiden, was Du wirklich brauchst. Klar ist: Redundanz kostet beides: Plattenplatz und Performance! Andreas
Hallo, Andreas Kleiner Einwand. Abgesehen von der Frage der geringeren Schreib-Geschwindigkeit bei RAID-1/4/5 - alle drei sind trotzdem wesentlich schneller als eine einzelne Platte oder RAID-0, und man kann IMHO die Paritätsberechnung bei heutigen Rechnerleistungen - egal ob Software-RAID oder Controller-RAID - wohl weitestgehend vernachlässigen (ich hab jedenfalls auf einem RAID-0 mit 2 SCSI-160-Platten keinen signifikanten Unterschied zu Einzelplatten beim Schreiben messen können). Am Mittwoch, 27. Oktober 2004 07:20 schrieb Kyek, Andreas, VF-DE:
e) raid50: 2 raid5 Arrays werden via mirroring gespiegelt. Vorteil: doppelte redundanz. pro mirror kann jeweils eine Platte ausfallen und das ganze läuft trotzdem (nicht aber bei Ausfall von zwei Platten in _einem_ Raid5)
Da erst das RAID-5 gespiegelt wird, dürfte sogar ein komplettes RAID-5 ausfallen (3 Platten) und noch eine Platte des anderen RAID-5 - im Glücksfall also noch volle Verfügbarkeit bei Verlust von 4 der 6 Platten. Beim Ausfall von max. 3 Platten sind in jedem Fall noch alle Daten verfügbar, da entweder ein RAID-5 total ausgefallen ist (z.B. Marderfraß an _dem_ SCSI-Kabel *g*) oder aber 2+1 Platten betroffen sind, dann aber das RAID-5 mit der einen defekten Platte noch die Daten liefert. Und da sooo viele Platten selten gleichzeitig sterben (Umwelteinflüsse wie Blitzschlag kann man ja weitestgehend abschirmen), sollte auch ein lahmer Admin rechtzeitig für neue Platten sorgen können - so dass mit so einem gespiegelten RAID-5 nahezu 100 % Verfügbarkeit gegen Plattendefekte garantiert werden kann. -- Gruß MaxX Hinweis 1: PMs an diese Adresse werden automatisch vernichtet. Hinweis 2: Bitte unbedingt beachten: http://www.suse-etikette.de.vu
Hi Andreas,
e) raid50= zwei raid5 Arrays aus 3 Platten gespiegelt.
Das stimmt nicht. Raid 50 ist ein stripped Lafwerk aus zwei Raid 5 Verbunden. Sprich es sind also ((3*36)-36)*2 GB sprich knapp 144 GB Speicherkapazität. Du meinst wohl Raid 51. Zum Thema Raid und Performance... Ich habe ein Raid 5 in meiner Workstation und das Ding ist mit Garantie auch beim schreiben schneller als normale Platten, obwohl es auch aus IDE Platten besteht... PS:: Im Bereich von Apple und dessen Videoschnitt wird eigentlich Standardmäßig auf Raid 50 Arrays mit einer 2GBit anbindung per glasfaser geschrieben. Was für die Performance von Raid 50 spricht. Lieber Gruß Can -- ___________________________________________________________________ Can-Carlo Dörtbudak Registered Linux User #314644 www.doertbudak.de ___________________________________________________________________
Am Mittwoch, 27. Oktober 2004 07:20 schrieb Kyek, Andreas, VF-DE:
Danke für die schnelle Antwort:
bei 6 x 36 GB = 216 GB Gesamt
Raid 0 [Data Striping] 3 x 36 GB = 108 GB
Raid5 von dem Raid 0 [Data Striping und verteilte Parity-Informationen] ??????????
Anders herum (s.u.)
Den Rest habe ich nicht verstanden, also die Sache mit dem Raid5 von dem Raid 0
Ich Suche eine Lösung für Datensicherheit und "Power" :)
Ich versuchs mal einfach zu erklären:
a) raid0=Striping, quasi ein Zusammenfassen der Kapazitäten zu einer grossen Kapazität mit parallelem Schreiben/Lesen auf die beteiligten devices. Vorteil: Schnell Nachteil: Ausfallwahrscheinlichkeit, da _eine_ defekte Platte den ganzen Stripeset killt.
b) raid1=mirroring. Spiegeln eines devices auf ein anderes Vorteil: Redundanz, schnell im Lesen Nachteil: nur halbe Kapazität
c) raid4/raid5=insgesamt wird die Information _einer_ Platte des Arrays für parity genutzt. Bei raid 4 liegen die parity Information für alle Platten auf einer Platte; bei Raid 5 liegen auf jeder Platte Daten und ein Teil der Parity Information der anderen Platten. Vorteil: Redundanz, wenig Kapazitätsverlust Nachteil: langsamer beim Schreiben, da parity berechnet und geschrieben werden muss.
d) raid10: 2 Stripe-Sets (raid0) werden via mirroring (raid1) gespiegelt. Vorteil: Schnell, redundanz Nachteil: nur halbe Kapazität
e) raid50: 2 raid5 Arrays werden via mirroring gespiegelt.
Das wäre sowas wie 51. Bei 0 wird nur etwas zusammengefügt.
Vorteil: doppelte redundanz. pro mirror kann jeweils eine Platte ausfallen und das ganze läuft trotzdem (nicht aber bei Ausfall von zwei Platten in _einem_ Raid5) Nachteil: Performance beim Schreiben am schlechtesten, da zweimal ein ein Raid5 geschrieben werden muss; deutlicher Kapazitätsverlust durch doppelte Redundanz.
In deinem Fall:
6x36GB Brutto = 216 GByte
a) Bei raid0 werden alle 6 Platten in ein Stripeset gepackt. Nettokapazität = Bruttokapazität
b) raid1: 2 mal 3 Platten gespiegelt. Nettokapazität= halbe Bruttokapazität (108GB)
Allerdings sieht hier das Betriebssystem 3 einzelne Platten. (3 * 36GB).
c) raid5= ein Array aus 6 Platten ergibt ein Array mit Netto 5x36GB=180GB
d) raid10= zwei stripesets à 3 Platten gespiegelt. Nettokapazität= halbe Bruttokapazität (108GB)
e) raid50= zwei raid5 Arrays aus 3 Platten gespiegelt. Brutto eines Arrays: 3x36GB=108GB; netto=72GB Da die nur gespiegelt werden, bleiben dir 72 GB netto übgrig!
"0" ist kein Spiegel. Es blieben 4 Platten über. Abgesehen dvavon, dass das mit 6 Platten eh fragwürdig ist.
Jetzt klarer?
Für Deine Anforderungen musst Du Dich nun allerdings selber entscheiden, was Du wirklich brauchst.
Klar ist: Redundanz kostet beides: Plattenplatz und Performance!
Und noch ne Anmerkung nebenbei. Die einzigen Raid-Level für die es eine Spezifikation gibt sind 1, 2, 3, 4 und 5. Alles andere, 0, 10, 0+1, 1+0, 50, 7, JBOD .... sind von den Controller-Herstellern nach eigenem gutdünken implementiert. Ob Raid 0 nun ein spanning (nacheinander vollschreiben) oder eine striping (verteilt vollschreiben) ist oder ob in einem Raid 50 eine oder mehrere Platten ausfallen können oder ob ein Raid 10 ein 1+0 oder ein 0+1 ist, ist von Controller zu Controller unterschiedlich. BTW, Adaptec war es glaube ich, die ein Raid 10 mit 3 Platten hinbekommen ;-) Zu der Frage des OPs. So Allgemein, wenn er "eine grosse Platte" möchte. Mit Redundanz ein Raid 5, ohne eine Raid 0. Wenn er Wert auf Performance legt (Evtl. Datenbanken) dann ein Raid 10, wäre aber auszuprobieren, ob der Controller das hergibt, oder ob er doch lieber ein Raid 5 oder 0 nimmt. -- Andreas
Am Mittwoch, 27. Oktober 2004 07:20 schrieb Kyek, Andreas, VF-DE:
[...] d) raid10: 2 Stripe-Sets (raid0) werden via mirroring (raid1) gespiegelt. Vorteil: Schnell, redundanz Nachteil: nur halbe Kapazität [...] das ist leider immer noch nicht richtig:
Das, was Du beschrieben hast, ist ein RAID 01. Es wird ein Stripeset aufgebaut (RAID 0) und das wird gespiegelt (RAID 1). Bei RAID 10 werden die Platten einzeln gespiegelt und darüber wird dann der Stripeset angelegt. Der Unterschied ist beträchtlich. Bei RAID 01 kann man sich von den Daten verabschieden wenn auf jeder Seite des Spiegels eine Platte kaputt ist. Bei RAID 10 kann die Hälfte der Platten sterben und das System läuft weiter. Grüße -- Manche Leute meinen, lechts und rinks kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum! Ernst Jandl
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Andreas Winkelmann
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Can-Carlo Dörtbudak
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Detlef Salzmann
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Kyek, Andreas, VF-DE
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Matthias Houdek