Hallo, On 04/11/10 18:55, Karl Brandt wrote:
ich habe es nun getan und in mein System eine SSD eingebaut. Erste Erfahrung: super!
Installiert ist ein SUSE 11.3 mit Kernel 2.6.34.7 und ext4.
Ich musste mich vor einiger Zeit auch mit dem Thema beschaeftigen. Das Problem ist, dass es im Internet viele Hinweise gibt, was man den tun soll, aber niemand erklaert genau warum. Wie ich festellen musste, sind viele Informationen veraltet, haben sich aber leider bis heute irgendwie gehalten. Viele Tips machten bei der ersten Generation von SSD Sinn, heutzutage aber nicht mehr unbedingt. Ich habe daher auf der suse-kernel Mailingliste die Experten gefragt, Du findest dort einen Thread von mir (ungefaehr Ende August, Subject "SSD / filesystem / TRIM") - falls Du der englischen Sprache maechtig bist, wuerde ich Dir empfehlen, den Thread zu lesen. Hier eine kurze Zusammenfassung: Im Prinzip sollte man als normaler User heutzutage eine SSD einfach wie eine normale Festplatte behandeln und schlicht und einfach gar nichts spezielles unternehmen. Bei SSD koennen Zellen nur eine gewisse Anzahl an Schreibvorgaengen verkraften, daher wurde oft geraten, alle Dinge, die regelmaessig auf die Festplatte schreiben, zu vermeiden - kein journaling Filesystem, atime Option und aehnliche Optionen abschalten, /var und /tmp nicht auf die SSD legen, usw. Heutige SSD haben aber einen relativ ausgekluegelten Controller, um Schreibvorgaenge zu optimieren und vermeiden schon gleich von Beginn an, immer wieder die gleichen Zellen zu beschreiben. Solange Deine SSD nicht uebermaessig voll ist, funktioniert das auch prima. Letztendlich kauft man doch eine SSD, um ihr Potential auch auszunutzen. Es macht ja keinen Sinn, eine ultraschnelle SSD zu haben, dann aber das Potential nicht wirklich zu nutzen, weil irgendwann einmal ein Problem auftreten koennte mit den Flash-Zellen. Um ehrlich zu sein, vermutlich ist die Technologie in ein oder zwei Jahren soweit fortgeschritten, dass man eh eine neue SSD kauft, zumal die Preise ja fallen. Die Option "direct" wird im Thread auf suse-kernel auch erwaehnt, auch die sollte heutzutage nicht mehr noetig sein. Ich behandel die SSD also fast wie eine normale Festplatte, einzig die noatime Option nutze ich. Einmal die Woche laeuft das wiper.sh Skript aus dem hdparm Paket, weil TRIM Support im Linux-Kernel nicht optimal umgesetzt ist (statt eines Vektors verarbeitet der Linux Kernel nur einzelne Werte von trim Bereichen nacheinander). Das standard wiper.sh Skript aus 11.3 arbeitet nicht mit jeder SSD zusammen, so zum Beispiel nicht mit meiner OCZ Vertex2. Petr Uzel hat das Problem in factory gefixt soweit ich weiss und auch auf hdparm fuer 11.3 zurueckportiert, ich habe die RPMs fuer ihn getestet. Ich glaube, das wurde auch mal als Update released.
Ich wollte nun die mount-Optionen in der /etc/fstab anpassen und habe mal ein wenig gegoogelt.
Angeblich sollen die Optionen
norelatime, noatime, nodiratime und discard
die Einstellungen optimieren. Aber in der man-Page zu mount finde ich weder nodiratime noch discard.
Habt ihr Erfahrungen mit optimierten mount-Optionen für SSD? Welche sind denn nun wirklich sinnvoll und wenn sinnvoll, wo ist discard und nodiratime?
Siehe oben, den Thread auf suse-kernel, und die Seite http://en.opensuse.org/SDB:SSD_discard_%28trim%29_support Gruesse aus London, Thomas -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org