Die Frage ist vielmehr: Wie entsteht dieses "Rauschen"? Ich denke, die Ursache liegt letztlich in der _extrem_heterogenen_ Mischung der "Listenbewohner". Man könnte die Einteilung noch anhand eines anderen Kriteriums machen:
1) Wir haben auf der einen Seite Leute, die sich seit Jahr(zehnt)en tief in der Open-Source-Bewegung verwurzelt fühlen; die die Entstehung von Linux über Jahre mitverfolgt und zum Teil auch beeinflußt haben.
2) Ein gewisser Teil hat sich mal mehr oder weniger intensiv mit dem "Philosophischen Background" von Gnu/Linux auseinandergesetzt, sieht das Ganze aber eher pragmatisch und hat keine ausgeprägte emotionale Einstellung dazu.
3) Ein in der letzten Zeit zunehmender Teil der Eingetragenen hat Linux installiert, um es mal auszuprobieren; vielleicht auch, weil es im Moment hipp ist und überall davon geredet wird. Auf jeden Fall hat sich dieser Teil mit den Wurzeln von Linux nicht näher auseinandergesetzt. Einige dieser Gruppe sind außerdem auch Neulinge im Internet. Sie haben keinerlei Erfahrung im Umgang mit Newgroups oder Mailinglisten. Das ist jedoch eine Art der Kommunikation, der erlernt werden will, da es gravierende Unterschiede zu anderen Arten der Kommunikation gibt. Dieses Erlernen braucht jedoch Zeit!
Wieso ist dieser philosophische Background so wichtig für die Liste?
Nun, zum einen paßt zu diesen Gedanken das Anspruchsdenken unserer Gesellschaft nicht. Manche Mails, gerade von Newbies, sind aber so geschrieben, daß sie den "alten Hasen" im Ton sauer aufstoßen; insbesondere, wenn man dann auch noch merkt, daß der Fragende noch keinen eigenen Beitrag zur Lösung seines Problem geleistet hat (z.B. Doku lesen, ...). Ich habe manchmal (nicht nur in dieser Liste) zum anderen das Gefühl, daß einige, die schon lange dabei sind, den "guten alten Zeiten" nachtrauern und sich einfach über die starke Verbreitung von Linux ärgern. Okay, vielleicht nicht über die Verbreitung als solche, aber darüber, daß sich damit die Gesellschaft ändert. Es geht halt ein Stück dessen verloren, was Linux in seiner "Kindheit" ausgemacht hat. Diese Veränderung ist aber eine Tatsache, an der wir nichts ändern können! Also müssen wir einen Weg finden, damit umzugehen. Und wir sollten einen Weg finden, einige der Kernaspekte zu erhalten. Zu diesen Kernaspekten gehört für mich auf jeden Fall die Offenheit im Umgang mit denjenigen, die Fragen und Probleme haben. Ich vermute einmal, daß jeder, der hier auf der Liste ist, selbst einmal mit Linux angefangen hat und dabei auf Probleme stieß. Und in diesem Fall war jeder froh, jemanden zu haben, den man fragen konnte. Und wir sollten jedem Neuling die gleiche Hilfsbereitschaft entgegenbringen. Was macht man aber, wenn diese Hilfsbereitschaft nicht anerkannt wird? Tja, das klassische Problem der ehrenamtlichen Arbeit. Ich denke, es bleibt uns nur, diejenigen, die sich daneben benehmen, dezent, wenn nötig auch ganz direkt, darauf hinzuweisen. Ich weiß, daß das auf Dauer schwierig ist. Vor allem, weil es von jedem auf der Liste verlangt, immer wieder auch an sich selbst zu arbeiten. Vielleicht sollten wir in die Etikette eine neue Einleitung aufnehmen, die klar macht, daß alle, die hier lesen und schreiben, dies _EHRENAMTLICH_ und _FREIWILLIG_ tun; daß es keinen _Anspruch_ auf eine Antwort gibt. Und vielleicht sollten wir alle uns darauf einigen, nur noch die Liste zu lesen (und vor allen zu antworten), wenn wir uns gerade mal nicht über irgendetwas ärgern (und sei es nur Stefan Rabbs Grand-Prix-Gewinn), sondern "gut drauf sind".
Auf jeden Fall möchte ich _alle_ auf dieser Liste bitten, zu bleiben. Sicherlich rauscht es hier ab und zu. Eine perfekte Gemeinschaft gibt es nicht! Aber wir alle sind doch der Meinung, daß Linux etwas besonderes ist. Also sorgen wir dafür, daß es so bleibt!!!
In diesem Sinne,
Heiner
Sehr geehrter Herr Lamprecht, zunächst Dank für Ihr Verständnis gegenüber den »Neueinsteiger« in Linux. Auch ich gehöre dazu, bin mit Linux sehr zufrieden, auch wenn ich bisher nicht alles verstanden habe. Linux habe ich mir angeschafft, weil ich den Verflechtungen von Windows entkommen wollte, und bin bis jetzt noch zufrieden. Nun zu Ihrer Analyse über die Teilnehmer der Linuxliste: Als Neuling hatte ich zuerst nicht verstanden was mit »Rauschen« gemeint war und danke für die Aufklärung, daß damit wohl alle Outsider bzw. Newcomer bzgl. Linux gemeint sind. Ich möchte mit einem Vergleich antworten: Da in meinem Studium Philosophie zu meinen Fächern zählte, kenne ich mich recht gut bei den verschiedensten Philosophen aus. Käme jetzt ein Teilnehmer der Liste mit der Frage: »Wie hat Heidegger das »Sein« verstanden?«, dann könnte ich ihm den Schinken »Sein und Zeit« sozusagen als Doku vor die Füße werfen und sagen: ließ und du wirst schon sehen. Als Pädagoge würde ich mir aber selbst untreu, wenn ich so handeln würde. Daher möchte ich die etwas Ungeduldigen bitten, mit den »Noch-nicht-Wissenden« in bezug auf Linux etwas geduldiger umzugehen, und die Fragen, seien sie noch so simpel, einigermaßen verständlich zu beantworten. Einigermaßen verständlich bedeutet für mich, ohne den übermäßigen Gebrauch von Fachausdrücken, die zwar in allen Fachbüchern zu finden sind, mit denen man sich aber zuerst einmal vertraut machen muß, um zu verstehen, was eigentlich konkret gemeint ist. So geht es mir nämlich zur Zeit. So habe ich im Moment das Gefühl, ziemlich blöd dazustehen, wenn ich mit ganz einfachen Fragen komme. Aber ich kann es ja mal versuchen, und sehen, wer mir antwortet. Problem: Ich möchte meine Druckaufträge kontrollieren, die ich unter Staroffice zum Drucker schicke, um sie notfalls abzubrechen, wenn der Drucker verrückt spielt. Ist schon vorgekommen, daß er mir eine Datei aus dem Internet seitenweise nur mit Hyroglyphen versehen ausgedruckt hat, mit hohem Papierverbrauch. Ich weiß, daß es ein Programm xlpq gibt, das mir da weiterhelfen kann. Ich würde es mir gerne auf meinen Desktop als Icon ablegen, weiß aber nicht, wie ich das Icon mit dem Programm verbinden muß, damit das Programm auch geöffnet wird. Nirgendwo habe ich einen Hinweis gefunden. Vielleicht kann mir jemand kurz mitteilen, wie ich vorgehen muß. Ein zweites Problem: Wenn ich mich über ASCII als Benutzer einlogge, dann kann ich, nachdem ich in KDE »Abmelden« gewählt habe und wieder im ASCII-Text angekommen bin, den Rechner nicht mit shutdown -h now bzw. halt ordnungsgemäß herunterfahren, sondern muß mich erst immer als root einloggen, um dann herunterfahren zu können. Im Yast ist in der login-Konfiguration bei der Auswahl »KDE« unter shutdown-Verhalten »All« eingegeben und nicht nur »root«. Daher mein Erstaunen. Was ist hier zu tun? Wer kann helfen? Im voraus herzlichen Dank. In der Hoffnung in Zukunft auch irgendwo einmal behilflich sein zu können, grüßt Martin. <!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 3.2//EN"> <HEAD> <TITLE>Re: Zustand der Liste - oder: Leute BLEIBT!!! (Achtung: lang)</TITLE> <META NAME="GENERATOR" CONTENT="StarOffice/5.1 (Linux)"> <META NAME="CREATED" CONTENT="20000222;540800"> <META NAME="CHANGEDBY" CONTENT="Martin Zielinski"> <META NAME="CHANGED" CONTENT="20000222;1545000"> </HEAD> <BODY>
Die Frage ist vielmehr: Wie entsteht dieses "Rauschen"? Ich denke, die Ursache liegt letztlich in der _extrem_heterogenen_ Mischung der "Listenbewohner". Man könnte die Einteilung noch anhand eines anderen Kriteriums machen:
1) Wir haben auf der einen Seite Leute, die sich seit Jahr(zehnt)en tief in der Open-Source-Bewegung verwurzelt fühlen; die die Entstehung von Linux über Jahre mitverfolgt und zum Teil auch beeinflußt haben.
2) Ein gewisser Teil hat sich mal mehr oder weniger intensiv mit dem "Philosophischen Background" von Gnu/Linux auseinandergesetzt, sieht das Ganze aber eher pragmatisch und hat keine ausgeprägte emotionale Einstellung dazu.
3) Ein in der letzten Zeit zunehmender Teil der Eingetragenen hat Linux installiert, um es mal auszuprobieren; vielleicht auch, weil es im Moment hipp ist und überall davon geredet wird. Auf jeden Fall hat sich dieser Teil mit den Wurzeln von Linux nicht näher auseinandergesetzt. Einige dieser Gruppe sind außerdem auch Neulinge im Internet. Sie haben keinerlei Erfahrung im Umgang mit Newgroups oder Mailinglisten. Das ist jedoch eine Art der Kommunikation, der erlernt werden will, da es gravierende Unterschiede zu anderen Arten der Kommunikation gibt. Dieses Erlernen braucht jedoch Zeit!
Wieso ist dieser philosophische Background so wichtig für die Liste?
Nun, zum einen paßt zu diesen Gedanken das Anspruchsdenken unserer Gesellschaft nicht. Manche Mails, gerade von Newbies, sind aber so geschrieben, daß sie den "alten Hasen" im Ton sauer aufstoßen; insbesondere, wenn man dann auch noch merkt, daß der Fragende noch keinen eigenen Beitrag zur Lösung seines Problem geleistet hat (z.B. Doku lesen, ...). Ich habe manchmal (nicht nur in dieser Liste) zum anderen das Gefühl, daß einige, die schon lange dabei sind, den "guten alten Zeiten" nachtrauern und sich einfach über die starke Verbreitung von Linux ärgern. Okay, vielleicht nicht über die Verbreitung als solche, aber darüber, daß sich damit die Gesellschaft ändert. Es geht halt ein Stück dessen verloren, was Linux in seiner "Kindheit" ausgemacht hat. Diese Veränderung ist aber eine Tatsache, an der wir nichts ändern können! Also müssen wir einen Weg finden, damit umzugehen. Und wir sollten einen Weg finden, einige der Kernaspekte zu erhalten. Zu diesen Kernaspekten gehört für mich auf jeden Fall die Offenheit im Umgang mit denjenigen, die Fragen und Probleme haben. Ich vermute einmal, daß jeder, der hier auf der Liste ist, selbst einmal mit Linux angefangen hat und dabei auf Probleme stieß. Und in diesem Fall war jeder froh, jemanden zu haben, den man fragen konnte. Und wir sollten jedem Neuling die gleiche Hilfsbereitschaft entgegenbringen. Was macht man aber, wenn diese Hilfsbereitschaft nicht anerkannt wird? Tja, das klassische Problem der ehrenamtlichen Arbeit. Ich denke, es bleibt uns nur, diejenigen, die sich daneben benehmen, dezent, wenn nötig auch ganz direkt, darauf hinzuweisen. Ich weiß, daß das auf Dauer schwierig ist. Vor allem, weil es von jedem auf der Liste verlangt, immer wieder auch an sich selbst zu arbeiten. Vielleicht sollten wir in die Etikette eine neue Einleitung aufnehmen, die klar macht, daß alle, die hier lesen und schreiben, dies _EHRENAMTLICH_ und _FREIWILLIG_ tun; daß es keinen _Anspruch_ auf eine Antwort gibt. Und vielleicht sollten wir alle uns darauf einigen, nur noch die Liste zu lesen (und vor allen zu antworten), wenn wir uns gerade mal nicht über irgendetwas ärgern (und sei es nur Stefan Rabbs Grand-Prix-Gewinn), sondern "gut drauf sind".
Auf jeden Fall möchte ich _alle_ auf dieser Liste bitten, zu bleiben. Sicherlich rauscht es hier ab und zu. Eine perfekte Gemeinschaft gibt es nicht! Aber wir alle sind doch der Meinung, daß Linux etwas besonderes ist. Also sorgen wir dafür, daß es so bleibt!!!
In diesem Sinne,
Heiner
Sehr geehrter Herr Lamprecht, zunächst Dank für Ihr Verständnis gegenüber den »Neueinsteiger« in Linux. Auch ich gehöre dazu, bin mit Linux sehr zufrieden, auch wenn ich bisher nicht alles verstanden habe. Linux habe ich mir angeschafft, weil ich den Verflechtungen von Windows entkommen wollte, und bin bis jetzt noch zufrieden. Nun zu Ihrer Analyse über die Teilnehmer der Linuxliste: Als Neuling hatte ich zuerst nicht verstanden was mit »Rauschen« gemeint war und danke für die Aufklärung, daß damit wohl alle Outsider bzw. Newcomer bzgl. Linux gemeint sind. Ich möchte mit einem Vergleich antworten: Da in meinem Studium Philosophie zu meinen Fächern zählte, kenne ich mich recht gut bei den verschiedensten Philosophen aus. Käme jetzt ein Teilnehmer der Liste mit der Frage: »Wie hat Heidegger das »Sein« verstanden?«, dann könnte ich ihm den Schinken »Sein und Zeit« sozusagen als Doku vor die Füße werfen und sagen: ließ und du wirst schon sehen. Als Pädagoge würde ich mir aber selbst untreu, wenn ich so handeln würde. Daher möchte ich die etwas Ungeduldigen bitten, mit den »Noch-nicht-Wissenden« in bezug auf Linux etwas geduldiger umzugehen, und die Fragen, seien sie noch so simpel, einigermaßen verständlich zu beantworten. Einigermaßen verständlich bedeutet für mich, ohne den übermäßigen Gebrauch von Fachausdrücken, die zwar in allen Fachbüchern zu finden sind, mit denen man sich aber zuerst einmal vertraut machen muß, um zu verstehen, was eigentlich konkret gemeint ist. So geht es mir nämlich zur Zeit. So habe ich im Moment das Gefühl, ziemlich blöd dazustehen, wenn ich mit ganz einfachen Fragen komme. Aber ich kann es ja mal versuchen, und sehen, wer mir antwortet. <B>Problem:</B> Ich möchte meine Druckaufträge kontrollieren, die ich unter Staroffice zum Drucker schicke, um sie notfalls abzubrechen, wenn der Drucker verrückt spielt. Ist schon vorgekommen, daß er mir eine Datei aus dem Internet seitenweise nur mit Hyroglyphen versehen ausgedruckt hat, mit hohem Papierverbrauch. Ich weiß, daß es ein Programm xlpq gibt, das mir da weiterhelfen kann. Ich würde es mir gerne auf meinen Desktop als Icon ablegen, weiß aber nicht, wie ich das Icon mit dem Programm verbinden muß, damit das Programm auch geöffnet wird. Nirgendwo habe ich einen Hinweis gefunden. Vielleicht kann mir jemand kurz mitteilen, wie ich vorgehen muß. <B>Ein zweites Problem:</B> Wenn ich mich über ASCII als Benutzer einlogge, dann kann ich, nachdem ich in KDE »Abmelden« gewählt habe und wieder im ASCII-Text angekommen bin, den Rechner nicht mit shutdown -h now bzw. halt ordnungsgemäß herunterfahren, sondern muß mich erst immer als root einloggen, um dann herunterfahren zu können. Im Yast ist in der login-Konfiguration bei der Auswahl »KDE« unter shutdown-Verhalten »All« eingegeben und nicht nur »root«. Daher mein Erstaunen. Was ist hier zu tun? Wer kann helfen? Im voraus herzlichen Dank. In der Hoffnung in Zukunft auch irgendwo einmal behilflich sein zu können, grüßt Martin. </BODY>