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Am Wed, 06 Jun 2001 schrieb Heiner Lamprecht:
Genau das ist der Punkt. Die in der Ursprungsmail beklagten Probleme (fehlende Libs, ...) wären doch nicht aus der Welt, wenn es ein GUI für das Installieren gäbe. Es blieben doch immer noch Quellen. Wenn jemand eine einfache Installation sucht, soll er/sie binary-Pakete nehmen.
Noe, dazu braucht man absolut kein GUI sondern nur INstallations-Tools, die etwas mehr als rpm können. Spiel dein Paket über yast ein oder schau dir mal Debian an, da werden solche Abhängigkeiten heute schon meistens automatisch aufgelöst, soweit dies sinnvoll ist. Wenn Du den Weg "von Hand" über rpm wählst, kannst Du dich schlecht darüber beschweren, daß Du nun von Hand installieren mußt. Merke: 1. Eine GUI ist nicht automatisch Benutzerfreundlich und Benutzerfreundlichkeit bedeutet auch nicht automatisch daß man eine GUI haben muß. In vielen Fällen sind graphische Oberflächen sogar äußerst hinderlich und bremsen bei der Arbeit. Beispiel? Ändere mal in einer NT-Domäne mit 5000 oder 10000 Benutzern die gleiche Einstellung bei75 zufällig ausgewählten Benutzern . (Tip: Unter NT4 gibts in der Benutzer-Auflistung nichtmal eine vernünftige Suchfunktion). Das dauert mit GUI Stunden, unter Unix ists in der Regel ein Einzeiler in der Shell (man muß vielleicht 10 Minuten manpages studieren und 10 Minuten nachdenken bis man den hat, aber das geht immer noch schneller als jeden einzeln anzuscrollen). 2. Technik, egal welcher Art, kann immer nur die vorhandenen Fähigkeiten des Benutzers unterstützen, diese aber niemals ersetzen. Unixe sind in der Beziehung wenigstens ehrlich, Windows versucht erstmal alles irgendwie hinzumurksen und hinterläßt dabei dann allzuoft einen Scherbenhaufen. Du hast nur die Wahl, entweder zu Lernen und zu Begreifen oder zu murksen, egal mit welchem System Du arbeitest. Wenn Du Lernen und Begreifen nicht willst, dann lebe mit den Konsequenzen und wundere Dich nicht über die Ergebnisse. Auch das ist unter keinem System anders, nur fällts ab und an nicht mehr so auf weil Du dir im Lauf der Zeit einiges an Übung und Grundwissen angeeignet hast, das jetzt unter Linux nicht mehr greift. Fange auch da ganz von Vorne an und Du wirst schnell merken daß es genauso einfach oder schwierig, nur eben ganz anders ist.
Allerdings: AUch wenn ich binary-Pakete installiere, kann es passieren, dass irgendwelche Libs fehlen. Hier hilft im Grunde nur eine möglichst eindeutige Angabe auf der entsprechenden Web-Seite, und natürlich im Readme.
Auch das ist unter Windows im Endeffekt nicht anders, nur ist der Lösungsweg, der gegangen wurde, ein anderer. Dort müllt dir jeder Installer das System ungefragt mit dubiosen DLL's zu, die dann wieder Instabilitäten, Sicherheitslücken und jede Menge Ballast mitbringen. Würde man das unter Linux genauso machen, wär es auch bald genauso instabil - hier mußt Du entscheiden, welche Bibliothek in welcher Version Du wohin installierst, und wenn Du das gut machst, wirst Du dafür mit einem stabilen System belohnt. Aber es setzt voraus, daß man das Gehirn einschaltet, und das ist gut so. -- Erhard Schwenk http://www.fto.de http://www.akkordeonjugend.de