On 17-Oct-00 Norbert Stuhrmann wrote:
Bisher dachte ich, Linux könnte man auch auf schwächeren Systemen laufen lassen, aber ich mußte mich offensichtlich eines besseren belehren lassen:
Naja, Linux schon, SuSE nicht unbedingt :-|
Ist der Rechner wirklich zu schwach als Linux-Rechner, oder läßt sich da noch was drehen?
Also erstmal kommt des darauf an, wofür Du den Rechner verwenden willst. In jedem Fall würde ich - wie es von anderer Seite auch schon vorgeschlagen wurde - mehr RAM in die Kiste stecken. So ab 16 MB kann man unter Linux im Textmodus flüssig arbeiten, wenn einem eine gewisse Plattenbelastung nix ausmacht. Grundsätzlich kann man Linux-Systeme auch mit 4 MB betreiben. Das ist aber der theoretische Wert für ein um einen optimierten Kernel herum aufgebautes Minimalsystem mit sehr wenigen Anwendungen, wie man es z.B. als Embedded-Gerät oder als Router vorfinden kann. In keinem Fall geht sowas aber vernünftig mit einer der "großen" Distributionen, die schlicht und ergreifend einen anderen Focus haben. Ein 4- oder 8-MB-System solltest Du komplett selber aufsetzen - vom Kernel über die libc bis zu den verwendeten Programmen - und dabei stark optimieren (z.B. braucht man nicht alle Optionen der libc einzucompilieren, man kann entsprechend den Compiler auf Platz optimieren lassen usw.). Wie sowas funktioniert kannst Du z.B. auf http://www.linuxfromscratch.org sehen. Mit graphischen Oberflächen und Desktop-Betrieb würde ich persönlich unter 32 MB RAM gar nicht erst anfangen, wenn nur eine einzige Anwendung laufen soll und starkes Swappen nicht stört mags auch mit 16 oder 24 gehen. Linux ist aber nicht auf den Einsatz als Desktop-System beschränkt, und einen einfachen ISDN-Router kann man ggf. durchaus auch mit 16 oder 20 MB RAM aufsetzen - wenn man sonst nix mit der Maschine vorhat (ein Proxy z.B. erfordert schon etwas mehr RAM). Bei mir läuft z.B. ein 486 DX-4/80 mit 24 MB als Router, Proxy, Fileserver, Printserver und Firewall für 2 ISDN-Strecken (eine ins Internet und eine in ein anderes LAN), das tickt problemlos. Allerdings läuft da drauf dann halt kein X11, der Kernel wurde ein wenig optimiert (z.B. die MAX_TASKS_PER_USER runtergesetzt und so Sachen) und alle nicht benötigten Dienste und Daemons abgeschaltet. Linux selbst verbraucht wenig Ressourcen, aber eben nur mit entsprechenden Optimierungseinstellungen. Und Wunder kann Linux auch nicht vollbringen, StarOffice auf nem 486 ist und bleibt halt langsam.
Ach ja, eine 50MB-Partition steht als Swap zur Verfügung.
50 MB Speicher sind mit einer graphischen Oberfläche nicht besonders viel. Bedenke, daß eine Bildschirmseite 800x600 in 256 Farben bereits 480k groß ist - und jedes Fenster, das Bildschirminhalte verdeckt, muß diese im Zweifelsfall irgendwie zwischenspeichern (ja, ist vereinfacht, aber so in der Art läuft sowas). Allerdings sollte die Swap-Auslastung auch in einem vernünftigen Verhältnis zum vorhandenen RAM stehen (ist aber sehr von der Nutzung des Rechners abhängig). -- =========================================================== Erhard Schwenk - alias Bitrunner =)B==o) =========================================================== No Spam replies please. --------------------------------------------------------------------- To unsubscribe, e-mail: suse-linux-unsubscribe@suse.com For additional commands, e-mail: suse-linux-help@suse.com