Moin
Klar, die Technik schreitet immer weiter voran, aber warum beteiligt man sich am zwangsweisen Wettrüsten? 90% aller Rechner im Desktop-Bereich werden für simple textverarbeitung benutzt, wofür bitte brauche ich hier 3 GHz Prozessoren und 1 Gbyte Speicher?
Weil 90% aller verkauften Rechner dieser Kategorie entsprechen?
Aber rechtfertigt das, diese Leistung vorrauszusetzen? Ich denke eher nein. Die benötigte Resource sollte sich doch an den tatsächlichen Bedürfnissen der Applikation orientieren, Und nicht an dem, was gerede aktuell an Resourcen angeboten wird. Vor einiger Zeit gab es hier einen langen Thread, weil das Finanzamt Unternehmer zur Vorhaltung bestimmter EDV zwingen will. Aber letztlich tut das heut fast jedes OS, wenn es bestimmte Resourcen erwartet. Ich meine, ich hab nix gegen schnelle Rechner, aber ich denke, man sollte mehr Zeit in Optimierung und Fehlerbehebung investieren, als ständig mit neuen Funktionen und Features daherzukommen. Und das gilt sowohl für MS als auch für Linux.
Doch die gibt es immer noch reichlich. Über die Qualität "unternehmerische Entscheidungen" könnte man sicher lange reden. "Gesetzen, Betriebsräte, Gewerkschaften" haben da leider nur einen geringen Einfluß.
Ich kenne eine ganze Menge Firmen in Deutschland auch von innen, und das interessante ist, dass die, die seit Jahren erfolgreich sind, von Unternehmern "alten Schlages" geführt werden.
Siehe Grundig, Nordmende, Saba, Dual, Nixdorf, Hell (Klimsch :-) usw. (Mir fällt da eine nicht enden wollende Liste ein...) Alles tolle Unternehmer "alten Schlages"
Nein, eher alles Unternehmen, die durch den Einfluss fremden Kapitals ihrer Handlungsfähigkeit beraubt wurden. Eigentlich alle Firmen, die Du da nennst, hatten erst massive Probleme, nachdem profitorientierte Kapitalgeber (in erster Linie Banken) den Ton angaben. Und keines der obigen Unternehmen wurde noch von den ursprünglichen "Unternehmern" geführt. Zum Beispiel Grundig, dort hat sich die Familie schon lange vorher zurückgeszogen und nur noch dem geldzählen verschrieben ...
Übrigens, die heutige Situation von Opel kann man nicht so einfach GM in die Schuhe schieben. Die Gründe sind, ähnlich wie bei FoMoCo Deutschland, in erster Linie hausgemacht.
"Hausgemacht" ist eine gerne gemachte Vereinfachung um vom eigentlichen Problem abzulenken. Diejenigen Autos welche Opel hätte mehr verkaufen können, hätten Andere dann weniger verkauft.
Und genau das ist die Vereinfachung. Die Frage ist doch, wer weniger Autos verkauft hätte? Die Kunden von Opel sind nicht zu Mercedes, BMW oder VW abgewandert, sondern zu ausländischen Importeuren, die sich in ähnlichen Preisregionen bewegen wie Opel. Bei Opel haben die Probleme angefangen, als die Umsätze zusammenbrachen wegen extrem schlechter Qualität (Lopez), als die Fahrzeuge bereits rostend aus derFabrik kamen, weil Herr Lopez meinte, auf billigeren Lack und weniger Lackschichten umsteigen zu müssen. Und so ein Image wird man halt so schnell nicht mehr los.
Aber das Kapitel "Lopez" wird heute bei Opel allzu gerne totgeschwiegen.
Der war danach bei VW.
Und dort wird das genauso tot geschwiegen ;-) VW hatte letztlich das Glück, dass sich das Golf III Desaster nicht in dem Ausmass wiederholt hat, wie zuvor bei Opel. Gruss Jens