Moin, * Henning Hucke wrote (2004-02-01 18:39):
*** Thorsten Haude (linux@thorstenhau.de) schrieb heute in suse-linux: Du willst mir schreiben, dass Du eine eigene Domain betreibst und dennoch der Gedanke fern liegt, die Mails an diese Domain per UUCP abzuholen!?
Ich will Dir garnichts sagen, Du willst etwas hören.
[... procmail leistungsschwach ...]
Leistungsschwach? Wo?
Im Sprachumfang. Und ich meine nicht ausschließlich die obskure Syntax, sondern auch die fehlenden Möglichkeiten.
Was vermisst Du bei "procmail" im Vergleich zu "maildrop" in dieser Hinsicht?
Schleifen, Datenbankzugriff, Utilityfunktionen.
Wenn Du die "Syntax" von "procmail" für "obskur" hällst, verteufelst Du praktisch regex.
Nene, mit Regexen habe ich kein Problem. Die werden teilweise benutzt, um komplizierte Sachverhalte zu beschreiben, darum können sie nicht trivial sein. Um so wichtiger ist es, wenn der Rest der Sprache klar ist.
Das führende "':0' [':' FLAGS]" kann man weder "Syntax" und damit kaum "obskur" nennen.
Wenn nicht Syntax, wie willst Du's dann nennen?
Komischerweise hatte ich mit "procmail" nie Probleme.
Das glaube ich Dir nicht. Du hast es möglicherweise vergessen, aber Du hast Dich früher auch mal über die komische Syntax gewundert.
Ich finde das, was Du "Syntax" nennst, immernoch komisch aber ich hatte definitiv keine Probleme. Dazu ist die "Syntax" zu einfach.
Ach, Du hast keinen Moment gezögert, als Du mit Procmail Deine ersten AND- und OR-Verknüpfungen geschrieben hast?
"maildrop" ist besser zu lesen, vermutlich aber langsamer, weil es aufwändiger geparst werden muß.
Allerdings, bei Maildrop macht der Computer die Arbeit, ein Mensch als Preparser wird nicht benötigt.
Ich finde es bedenklich, bei einem interpretierenden Filtersystem den Schwerpunkt auf Lesbarkeit zu legen, obwohl das Einsatzszenario eher Geschwindigkeit verlangt und die Regeln - in Relation zur Abarbeitung - selten(st) geändert werden...
Also ist alles was nach Assembler kam bedenklich? Mal ehrlich, Du widersprichst nicht nur dem menschlichen Bedürfnis nach Bequemlichkeit, sondern den letzten zwei Jahrzehnten Entwicklung in Softwaredesign. - Wie man praktisch täglich sehen kann, haben leistungsfähige Sprachen (zB. C) den gravierenden Nachteil, daß sie bestimmte Fehler erleichtern. Darum geht man mehr und mehr zu höherstufigen Sprachen über und überläßt die Geschwindigkeit dem Interpreter/Compiler und den Herstellern der CPUs. - Gute Lesbarkeit erleichtert nicht nur das fehlerfreie Programmieren (so.) sondern erlaubt es auch, das Problem auf eine höheren Ebene zu betrachten um so vielleicht eine bessere Leistung zu erzeugen. - Das Einsatzszenario verlangt natürlich vor allem drei Dinge: Zuverlässigkeit, Zuverlässigkeit und Zuverlässigkeit. Erst ganz weit hinten irgendwo kommt die Geschwindigkeit ins Spiel. (Ich wäre auch nicht überrascht, wenn Mailsdrops deutlich bessere Syntaxelemente Zeit sparen, weil man sich keinen Wolf programmieren muß, um Procmail Basisfunktionen beizubrigen.) - Es geht nicht wirklich um höheren Aufwand, sondern um Mangel an Deutlichkeit. Das kann man nicht ohne Weiteres durch größere Anstrengung ausgleichen.
Ich habe gerade mal die Manpage überflogen: Inwieweit ist der MDA da überhaupt betroffen?
Der MDA kaum. Aber jeder Programmstart bedeutet eine Penalty, die man vermeiden sollte, wenn man es vermeiden kann.
An dieser Stelle kann ich Dir nicht folgen. Ich dachte, wir vergleichen hier MDAs? Thorsten -- Quidquid latine dictum sit, altum viditur.