Hallo,
Entweder man bleibt beim SuSE-RPM-System und installiert brav SuSE-Packages, _oder_ man generiert die wichtigen Serverapplikationen aus den Quellen heraus. Aber ein Gemisch davon ist meistens katastrophal.
also dass das Gemisch katastrophal ist, kann ich nicht bestätigen. Wenn man das richtige Konzept hat, dann geht das recht problemlos, zumindest nach meinen Erfahrungen. In einer Antwort ist schon das "--prefix" erwähnt worden, aber ich wollte es noch etwas detaillieren. Wir machen es folgendermaßen: Ich packe die Apache-Sourcen aus nach /software/apache-1.3.22/src. Danach konfiguriere ich mit ./configure --prefix=/software/apache-1.3.22 Das --prefix bewirkt, daß alle Dateien unterhalb des Prefixes installiert werden und überhaupt nicht mit dem normalen Baum vermischt werden. Danach "make" und "make install". Außerdem lege ich einen Link namens "apache" auf apache-1.3.22 an, womit man eine Standardversion bekommt und auch die Möglichkeit hat, mehrere Versionen parallel zu betreiben. Danach hat man die folgende Dateistruktur: / software apache-1.3.22 bin apachectl ... conf httpd.conf ... libexec ... src Makefile configure ... apache-1.x.x bin ... (wie oben) apache (Link auf die Standardversion) Nun kann man noch /software/apache/bin in den PATH aufnehmen und /software/apache/man in den MANPATH, so daß jeder Benutzer ohne grosses Aufhebens die Standardversion bekommt (dies ist für andere Softwarepakete wohl interessanter als bei Apache). Letzlich ist damit alles, was man braucht unterhalt von /software und kann auch leicht auf einen anderen Rechner übertragen werden. Und es beisst sich nicht mit den SuSE-Paketen. Man muß nur in /etc/rc.config die SuSE-Dienste nicht starten lassen. Nachdem ich oft mehrere Instanzen einer Apache-Version laufen lasse (z.B. auf mehreren Servern, die /software über NFS mounten oder auch auf verschiedenen Ports) mache ich noch folgendes (was bei Apache besonders gut geht): Wenn ich mehrere Instanzen starten möchte, dann kann ich durchaus das gleiche bin, libexec, man, etc. verwenden. Wo es Überschneidungen gibt ist conf, cgi-bin, htdocs und log. Nun kann man diese aber leicht im httpd.conf ändern. Ich starte also /software/apache/bin/httpd -f /etc/httpd1/httpd.conf und /software/apache/bin/httpd -f /etc/httpd2/httpd.conf Und die Konfigurationsdateien sind so gestaltet, daß die Logs nach /var/log/httpd1 bzw. /var/log/httpd2 gehen und daß auch htdocs und cgi-bin unterschiedlich sind. Durch den Aufruf mit /software/apache/bin/httpd werden diese Webserver immer mit der Apache-Version gestartet, die ich durch den Link /software/apache als Standard gekennzeichnet habe. Muß eine Instanz mit einer anderen Version laufen, dann ruft man sie wie folgt auf: /software/apache-1.3.21/bin/httpd -f /etc/httpd3/httpd.conf Dadurch, daß man beim Übersetzen das Prefix auf /software/apache-1.3.21 gesetzt hat wird von dieser Version auch automatisch auf das richtige libexec, etc. zugegriffen. Also letztlich, wenn man sich ein gutes Schema überlegt, dann hat man keine Probleme :-). Sollte jemand dieses Schema nützlich finden oder Verbesserungsvorschläge habe, dann bitte ich um Feedback :-). Grüße Michael