Am Samstag, dem 18.06.2022 um 10:28 +0200 schrieb Manfred Haertel, DB3HM:
Naja, ich habe das Gefühl, dass z.B. Windows in mindestens mancherlei Hinsicht in den letzten Jahren innovativer war als Linux. Aber das ist natürlich gneauso pauschal wie meine Aussage, auf die Du geantwortet hast. Sprich, das ist einfach eine subjektive und pauschalisierte Zusammenfassung aus meiner Sicht und DARÜBER sollten wir nicht streiten.
Ich würde es anders ausdrücken. Microsoft hat an einigen Stellen endlich dazugelernt. Aber bei anderen z. B. Thema fehlerhafte Patches und Datenschutz abgebaut.
In einer Zeit, wo die meisten Festplatten sich im Terabyte-Bereich bewegen und auch erschwinglich sind, ist der Unterschied zwischen 12 und 60 GB mit Verlaub ein Mückensch*ss.
Das war ein Beispiel mit einem Schätzwert. Der Platzverbrauch ist doch sogar noch höher, als ich vermutet habe. Ein 60 GB Image einer VM mit EndlessOS hat für meinen 1. Versuch nicht ausgereicht. Selbiges Image habe ich jetzt auf 200 GB vergrößert und werde da mal schauen, wie viel Platz gebraucht wird, wenn ich alles aus dem Store drauf knalle, so wie es mir die Zeit erlaubt. Heutige Systeme fährt man nicht mehr von Platte, sondern von SSD. Und hier ist Speicher, auch wenn dieser im Preis gesunken ist, noch immer wesentlich teurer als bei einer Magnetplatte. [...gekürzt...]
Samt zugehöriger Libraries. Aua. Den Teufel mit dem Beelzebub oder gleich einer ganzen Armee von Beelzebuben ausgetrieben.
Da ist jetzt aber nichts, was man nicht auch mit einem klassischen Paket lösen könnte. In einem Pre-Install-Script könnte man auch erst prüfen, welche Libs usw. auf dem System vorhanden sind. Die Bibliotheksversionen, die passen, werden dann eben nicht aus dem Paket entpackt und installiert, sondern eben diejenigen aus der Distri genutzt. Nur dort, wo es eben nicht passt oder etwas fehlt, kommt dann die Lib aus dem Herstellerpaket zum Einsatz und wird mit installiert.
Die Idee mit dem minimalen Grundsystem, auf dem verschiedene "Identitäten" laufen können (wenn auch damals noch ohne Container) ist übrigens auch nicht neu, eher gute 3 Jahrzehnte alt. Damals zeitweise als Microkernel ein Buzzword. Professor Tanenbaum hat es mit Minix vorgemacht, wie das geht. Übrigens tatsächlich ein geniales System, wenn auch heute hoffnungslos veraltet. Was mich nicht daran hindert, immer mal wieder meine schnuckelige Minix-VM zu booten. :-)
Moment... - da war doch was - ach ja Zitat Andrew Tanenbaum "Linux is obsolet." Viele wissen aber auch gar nicht, dass sie tagtäglich mit einer Minix- Abwandlung in Kontakt kommen. Die UEFI-Firmware eines jeden halbweg aktuellen Mainboards. Der Hurd-Kernel des GNU-Projekts ist auch ein Microkernel. Die Entwicklung ist hier aber auch eher, sagen wir 'gemächlich'. Das Debian-Projekt bietet hierfür auch einen inoffizellen Port [1] Debian GNU/Hurd an.
Und selbst Microsoft hatte den Microkernel für Windows NT 3.1 noch als Design-Prinzip, was auch der Hauptgrund war, weswegen ich damals auch große Hoffnung in dieses System gesetzt habe. Hat auch prinzipiell funktioniert, mit Windows NT 3.1 wurden drei Subsysteme ausgeliefert, die auf dem Kernel liefen. Dummerweise waren zwei davon letztendlich nutzlos. Aber es ging ums Prinzip, und das hat funktioniert.
Wenn Du nostalgisch unterwegs bist, dann hol Dir doch das alte NT 3.1 von [2] und lass es in einer VM laufen.
Und so wurde das von Anfang an ein wenig halbherzig implementiert und verschwand mit NT 4.0 völlig.
Vor NT 4.0 gab es noch NT 3.5 und 3.51.
VPN-Tunnel sind ja "normalerweise" nicht gewünscht, weil die ja "zuviel" ermöglichen. So kenne ich es und so finde ich es eigentlich auch richtig. Lieber "reine Fernsteuerung" ohne die Möglichkeit des Datentransfers, dann kann man auch nichts versehentlich von zuhause einschleppen.
Das kommt auf die Anforderungen an. Ein Datenaustausch war in der dortigen Firma durchaus erwünscht. Schon allen wegen der Backups. Dafür war das bekannte "Bring your own device" verboten. Die Firmen- Laptops wurden von uns entsprechend präpariert und es wurde den betreffenden Mitarbeitern zusätzlich strikt untersagt andere Software zu installieren oder über einen anderen Weg als über unseren VPN-Zugang das Internet zu nutzen.
Tja, und die reine Fernsteurung läuft dann "am liebsten" halt über eine (bestimmte :-) ) kommerzielle Software und da muss man sich - natürlich wieder - einen Fat-Client installieren, weil die Browser- Variante wieder nicht alles kann und schon ist man wieder genau auf der Schiene, dass das unter Linux - laut Admins - "irgendwie viel zu umständlich geht" (zumal man noch Hand an die Config-Dateien anlegen muss, auch weil es sonst subtile Probleme gibt) und daher auch kein Support für Linux geleistet wird. Und ja, auch da sind wieder eine Tonne von der Software mitgebrachte Libraries dabei.
Fällt mir spontan nur eine Software ein, die mit T anfängt und mit Viwer aufhört. Für solche Software wollte man auch keine Lizenzgebühren ausgeben.
Wird es nun einfacher für das kommerzielle Unternehmen, Linux zu unterstützen, so würde dies vielleicht anders werden, so zumindest meine Hoffnung. Und da könnten Container ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Sag ich ja. Als Ergänzung ist es ja OK. Aber nicht für einen Komplettschwenk.
Die Lösung ist ein Ansatz, der es kommerziellen Firmen einfacher macht, ALLE Distributionen zu unterstützen. Mit möglichst wenig Aufwand. Das fehlt heute einfach noch und da verspreche ich mir von den Containern eben einiges. Aber vielleicht kommt ja auch was ganz anderes. Wer weiß das schon.
Ja. Hier kann ich Dir zustimmen.
Welche Erweiterungen? :-) Chrome-Erweiterungen können doch sowieso nix mehr (außer das, was Webseiten sowieso schon können) und Firefox hat diese Schnittstelle einfach übernommen (und die Erweiterungs- Entwickler vor den Kopf gestoßen). Die Zeiten der "fetten" Browser- Erweiterungen sind vorbei. Was ich auch schade finde, aber das ist der Lauf der Zeit...
Nicht ganz.
Was spräche dagegen, auch einen Container mit rpm, zypper oder yast zu installieren, so dass man nicht mehr drüber nachdenken muss, ob das ein Container oder ein "normales Programm" ist?
So ähnlich macht das doch schon Canonical mit Ubuntu. Möchte man den Firefox oder den Chromium installieren wird zwar augenscheinlich ein deb-Paket heruntergeladen aber das ist nur ein Meta-Paket. Es enthält nur die Angaben zu den Abhängigkeiten (snapd und Co.), trägt den Browser in die Paketdatenbank ein und installiert via Script über snap den gewählten Webbrowser. 1: https://www.debian.org/ports/hurd/ 2: https://winworldpc.com/product/windows-nt-3x/31 -- MfG Richi