Hallo,
Nach 10 Jahren soll ein neuer Rechner her. Konkret denke ich darüber nach, einen der 2020iger Bauvorschläge aus der C't aufbauen (zu lassen), entweder der Allrounder oder den Luxus. Der Rechner soll zum Rendern verwendet werden, d.h. muß eher auf Dauerbetrieb ausgelegt sein.
Ich kann nicht direkt zu den Bauvorschlägen etwas sagen; habe selber den Vor-Vorgänger, den "AMD-Allrounder" aus c't 26/2017 mit dem Ryzen 7 1700. https://www.heise.de/preisvergleich/?cat=WL-831879&hocid=ct
Prozessor Der Prozessor sollte (mindestens) 8 Kerne haben (16 Threads). Grundsätzlich stellt sich die Frage: AMD oder Intel. Ich persönlich tendiere zu AMD.
Bei Prozessoren für Desktop-PCs (und für Server) hat AMD momentan in allen Kategorien die Nase vorn. Das wird nicht ewig so bleiben, aber aktuell hat Intel hier nichts zu melden. Daher hatte die c't in den letzten beiden Jahren gar keine Intel-CPU mehr in den Bauvorschlägen. Bei Mobil- und Ultra-Low Prozessoren sieht es anders aus. Die meisten Notebook-Hersteller setzen weiterhin auf Intel. Erschwerend hinzu kommen noch die ganzen Prozessorfehler, vor allem die vom Typ Meltdown. Die dafür (bzw. dagegen) benötigten Software-Workarounds bremsen Intel-CPUs stark aus.
Bei AMD der Ryzen 9 3900X oder Ryzen 7 3800X in der Auswahl.
Fragen: läuft opensuse problemlos auf den AMD's oder sind da noch Probleme zu erwarten ?
Die c't hatte zwei Wochen nach den Bauvorschlägen noch einen Artikel zur Linux-Kompatibilität. Ich habe das Heft gerade nicht vorliegen, aber aus der Erinnerung gibt es da um Detailprobleme beim Stromsparen und bei den Grafikkarten. Insgesamt lief es aber gut. Getestet wurden Ubuntu und Fedora.
Es gab vor einiger Zeit in der GMP-Mailingliste Berichte (als die Ryzen noch vergleichsweise neu waren), daß die GMP nicht richtig funktionieren würde oder sich garnicht erst kompilieren läßt. Zwei meiner geplanten Projekte für den Rechner verwenden die GMP (Mandelbrotberechnung). Sind diese Probleme inzwischen ausgeräumt?
Davon habe ich noch nichts gehört. Aber die Ryzen Baureihe gibt es ja mittlerweile schon lange. Ich habe Ubuntu 18.04 auf dem Ryzen 7 1700. Hier wird die libgmp10 standardmäßig installiert, Probleme sind mir nicht bekannt.
Bei AMD steht der Rypen 9 oder 7 in der Auswahl (Aktuell den Ryzen 9 3900X). Beide haben eine TDP von 105 Watt, d.h wenn der Prozessor voll ausgelastet wird, muß der Rypen 9 mehr drosseln, weil 4 Kerne mehr (nehme ich jetzt mal an). Wie stark macht sich das in der Gesamtperformance bemerkbar? Wäre man mit 8-Kern-Prozessor besser bedient?
Ich würde das nicht drosseln nennen. Drosseln ist, wenn die CPU von ihrem eingebauten thermischen Verhalten abweichen und die Leistung absenken muss, weil das Kühlsystem nicht in der Lage ist, die erforderliche Wärmeleistung abzuführen. Heise veröffentlicht normalerweise nur Bauvorschläge, wo das Kühlsystem (zumindest in ihrem Laboren) in allen Fällen die erforderliche Leistung abführen konnte. Dass der Ryzen 7 trotz weniger Kernen die gleiche TPU erreicht, liegt u.a. an der höheren Grund- und Boost-Taktung und einer wahrscheinlich etwas progressiveren Taktanpassung in Relation zur Auslastung. Im den c't Ausgaben mit den Bauvorschlägen gibt es immer auch Leistungsvergleiche zwischen den verwendeten CPUs, getrennt nach Single- und Multiprozessor-Last. Die würde ich vergleichen und dann überlegen, ob sie den Mehrpreis wert sind. Aktuell liegt der Ryzen 7 3800x bei 329€, der Ryzen 9 3900x ist nur 110€ teurer (laut Heise Preisvergleich). Da würde ich mich wohl für letzteren entscheiden.
Bei Verwendung einer AMD-CPU ist eine Grafikkarte erforderlich. Wegen der Tatsache, daß der Rechner meistens im Dauerbetrieb läuft, sollte die lüfterlos sein (bzgl. verreckender Lüfter im PC (egal welcher) bin ich vorgeschädigt). Hier habe ich vor, die standardmäßig vorgeschlagene passiv gekühlte Karte zu nehmen.
Ich habe auch die MSI GeForce GT 1030 2GH LP OC.
Frage: Kann die auch mit Cuda und/oder OpenCL verwendet werden. Hintergrund ist, daß der Rechner evtl. auch für verteilte Rechenprojekte (Stichwort: BOINC) eingesetzt werden soll und da können einige Projekte auch die Grafikkarte zur Berechnung einspannen. Gespielt wird mit dem Rechner absolut garnicht. Kann die Grafikkarte auch für diese Berechnungen verwendet werden?
Ja, CUDA wird unterstützt. Die Karte hat allerdings nur 384 CUDA Cores. Damit macht Number crunching nicht wirklich Spaß. Zum Vergleich: die GT 1080 hat 2560 CUDA Cores.
Ich brauche zwingend einen DVI-D-Anschluß (vg. KVM-Switch, hier ist alles HDMI-frei), d.h. ich brauch wohl einen Adapter. Was kommt da in Frage?
Ich habe für den Raspberry Pi einen HDMI-to-DVI-D Adapter aus der Amazon Basic Serie. Er tut was er soll, aber mehr kann ich dazu nicht sagen.
Speicher: Der Luxus-PC hat 32Gb (2x16) für 150€, der Allrounder 16 Gb (2x8) für 40€. Wenn ich das hochrechne, warum ist der Speicher beim Luxus-PC mehr als doppelt so teuer ?
Bei jeder IT-Komponente gibt es irgendwo den Punkt, wo sich der "Mengenrabatt" umkehrt, d.h. eine Erhöhung der Leistung sich überproportional auf den Preis auswirkt. Das liegt daran, dass die entsprechenden Produkte noch zu neu sind und der Fertigungsprozess noch nicht optimal ist, und es noch nicht so viele Konkurrenzprodukte gibt. Bei SSDs ist das aktuell der Schritt zwischen 500 und 1000 GB, bei SD-Karten zwischen 128 und 256 GB. Die Grenzen verschieben sich aber ständig. Dpeziell der Markt für RAM und Flashspeicher ist extrem volatil. Man kann, wenn man das will, auf Schnäppchenjagd gehen. Oder man überlegt ganz einfach: - welche Leistung/Größe brauche ich *jetzt* - wie weit möchte ich ggf. im nächsten Schritt aufrüsten - was passt noch ins Budget. Bei mir führe die Überlegung schlicht dazu, dass der Rechner wieder (wie sein Vorgänger) ca. 8 Jahre genutzt werden wird und ich ihn gar nicht mehr aufrüsten möchte. Daher wurde es der Maximalausbau von 64GB (4x 16 GB Kit), obwohl das vor zwei Jahren noch deutlich teurer war als jetzt.
Inzwischen dürften alle Bauvorschläge ein UEFI-Bios haben. Das ist bei meinen bisherigen Rechnern nicht der Fall (klassisches Bios im Text-Modus). Läßt sich da Linux problemlos installieren (ist was zu beachten)?
Zu beachten ist, dass man ggf. (je nach Distribution und Kernel) Secure Boot abschalten muss. Das geht immer noch auf allen Boards, ist manchmal aber etwas obskur versteckt.
Und wie sieht das mit dem Bios-Update aus (geht das nur mit Wind**f)?
Das geht mittlerweile bei allen Consumer Boards mit USB-Stick: BIOS starten, Stick mit dem Update einstecken, Update durchführen. Danach müssen ggf. die Einstellungen neu gemacht werden, z.B. für die Lüfterkurven. Gruß, Harald -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org