Am Sonntag, 12. März 2017, 00:08:52 CET schrieb Dr.-Ing. Dieter Jurzitza:
Aus meiner Sicht kann ich zusammenfassen: Brtfs erhöht die Systemkomplexität. Das hat noch keiner kommentiert (vor allem nicht: dagegen argumentiert, dürfte auch schwer sein). Btrfs ist aus meiner Erfahrung (und offensichtlich auch aus der Erfahrung so mancher anderer) anfällig gegen Störungen, sei es ein ungewolltes unsauberes Herunterfahren, übervolles FS, was auch immer. Btrfs kostet Performance (meine Schwester ist ganz begeistert, wie schnell ihr Rechner mit ext4 plötzlich ist). Btrfs "reparieren" ist problematisch und funktioninert im praktischen Leben öfter mal nicht. Die verfügbaren Tools sind scheinbar unausgegoren (man soll Btrfsck nicht nutzen hieß es auf der opensuse - Liste, das ist dann aus meiner Sicht völlig daneben)
Vor allem sehr störanfällig. Schaltet man den Rechner einfach aus, kommt das System eigentlich nicht mehr hoch. Nur mit lesen, lesen, lesen und viel Geduld und Glück bekommt man es wieder zum laufen. Für den "normalen" Anwender absolut nicht zumutbar. Und ein Stromausfall oder ein absichtliches Ausschalten brachte ext4 nie zum absoluten Break. Es dauerte beim Hochfahren evtl. dann etwas länger. Aber das System kam wieder hoch. Nicht so bei btrfs. Der zweite Mangel ist Quotas. Was einfach nicht funktioniert aber standardmäßig eingeschaltet ist. Fängt hier der cron-Job an zu laufen geht auf der Kiste erst mal stundenlang nichts. Und ich meine nichts. Und dann schaltet man irgendwann aus. Nur. Danach kommt mein erster Punkt zum tragen. :-(
Ich bleibe dabei: Btrfs ist im aktuellen Zustand ein Gimmick für Sysadmins, der dem Endanwender nichts bringt - außer Ärger und Performanceeinbußen. Wer dagegen argumentiert, möge mir mal erklären, wie es dazu kommt, dass man wie erwähnt seit 2009 nichts mehr über ext4 Probleme hört, aber dass google eine nicht unerhebliche Zahl von Meldungen aus aktueller Zeit in Bezug auf Btrfs ausspuckt. Erst kürzlich ist der Bug-Report mit den Systemhängern*) in 42.2 aufgekommen, von dem einige Personen betroffen waren bzw. sind.
All die Personen, die bisher keine Probleme mit dem Filesystem haben oder hatten und denen die Langsamkeit nichts ausmacht kann ich nur sagen: Glück gehabt.
Hier wird einfach nur eine neue Sau durchs Dorf getrieben, weil es sexy ist, etwas neu zu erfinden, neue Namen zu vergeben - und nicht hinterfragt wird, ob der Anwender das auch wirklich braucht, was ihm da aufoktroiert wird. Tumbleweed ist die Spielwiese, dachte ich, nicht leap?
Eigentlich verständlich. Aber leider nicht zielführend.
Die Standardvorgabe für einen Endanwender sollte ext4 sein, nicht Btrfs.
100%ige Zustimmung. PS: Meinen Schwiegereltern habe ich seit etlichen Jahren ein openSUSE installiert. Das einzige was manchmal ist, das sie in irgendeinem Programm die Konfiguration geändert haben. Da lösche ich die config und das Ding rennt wieder. Ansonsten habe ich in all den Jahren nie was tun müssen. Aber bei btrfs und seit 42.1 graut mir vor einem Update. -- Gruß eRiC -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org