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Hallo, erstmal der Betreff passt überhaupt nicht. Hier ist keine Firma Linux GmbH, bei der Du dich über das benutzerunfreundliche Linux beschweren könntest. Auch ist dies nicht die Firma SuSE GmbH, die erreicht man über feedback@suse.de. Das ist ein Forum von Anwendern für Anwender. Natürlich sind hier auch Leute, die schonmal selber das eine oder andere Programm entwickelt haben. Ich will aber trotzdem mal versuchen, sachlich zu antworten. On Sun, 03 Jun 2001 at 22:37 +0200, fabian huesser wrote:
Hallo (das wird ein langes Posting)
Das wird eine lange Antwort.
Vornweg: Ich bin begeisterter Linux-Anwender...
Ich auch!
Das kann es nun wirklich nicht sein. Ich wollte mal schnell ein Tool installieren, um Audio-CDs in mp3 zu konvertieren. Mittlerweile sitze ich etwa 5 Stunden davor und es läuft immer noch nicht.
Ich empfehle rip - ein Perlscript, das das Ganze mit rip -STP Da wird gleich der Name der Titel aus dem Internet geholt (während des Aufrufens muss man dazu online sein). Du brauchst dazu lame - einen MP3-Encoder. Fertige RPMs findest Du auf http://packman.links2linux.de (AFAIK darf SuSE das aus Lizenzgründen (MP3 ist geschützt!)) nicht in die Distri aufnehmen. Installieren mit YaST oder rpm -i lame......rpm Wenn irgendein Perl-Modul nicht gefunden wird, gibt es dazu eine sehr einfache und benutzerfreundliche Art der Installation: # perl -MCPAN -e shell Nach dem Beantworten einiger Fragen (außer beim Auswählen des Kontinents, Landes und Mirrors kann man einfach ENTER drücken; ich empfehle ftp.gwdg.de) installiert man ein fehlendes Modul mit
install Modulname
Fehlende Abhängigkeiten werden aufgelöst, das Modul wird aus dem Internet geladen, evtl. kompiliert und installiert, ohne nur irgendwas zu tun. Wenn man ein Perl-Modul aus dem Tarball installieren will, geht das mit tar xvfz Modul.tar.gz cd Modul perl Makefile.PL make make install Die zwei wichtigsten Module, die normalerweise nicht installiert sind und von rip gebraucht werden, werden in dem Tarball von rip selbst mitgeliefert.
Ich will CD reinschieben und encoden, so wie es z.B. vom Mac herkenne. 1 Min. installieren und loslegen.
Sowas geht mit KDE irgendwie. Ich weiß aber nicht wie, da ich ein Skript bevorzuge. Ich bevorzuge auch OGG Vorbis vor MP3, wenn es nur für den Eigenbedarf ist. Außerdem: Warum bleibst Du nicht beim Mac. Mit Mac OS X steht ja jetzt ein modernes, leistungsfähiges Betriebssystem zur Verfügung, das einfach zu bedienen ist und unter der Haube ein UNIX. Wenn mir Macs nicht zu teuer wären würde ich fast überlegen ;-) Mutt müsste sich ja auch bauen lassen. Emacs läuft zumindest, vim wahrscheinlich auch ... Zurück zum Thema:
Hier muss ich zuerst ./configure machen.
In der Regel ja. Aber Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Unter Windows kopierst Du fertig kompilierte Binärdateien auf Deine Festplatte, noch ein paar Einstellungen in der Registry, einen Neustart (ich hasse Neustart; ich hasse Programme, die ungefragt einen Neustart machen wie das neue T-Online-Homebanking-Programm!!!!!! soviel zum Thema benutzerfreundlich) - fertig. Unter Linux wird bei dieser Methode das Programm aus dem Quellcode gebaut - das ist was ganz anderes. Unter Windows werden wenig bis gar keine Programme mit dem Quellcode ausgeliefert, Du hast also diese Möglichkeit nicht. Außerdem sind Compiler und Bibliotheken nicht frei verfügbar. OK, einen C-Compiler gibt's von Borland, aber ob das reicht ...? Unter Linux Binarys zu installieren heißt unter SuSE Linux ein RPM-Paket zu installieren. Das geht mit YaST, kpackage oder der Kommandozeile (rpm -i Paketname...rpm) viel einfacher, ohne tausendmal auf Weiter >> zu klicken.
Dann bekomme ich gesagt, dass ich zuerst gtk+-1.3.5 installieren muss.
Willst Du das wirklich? gtk+-1.3.5 ist eine Entwicklerversion! Ich würde es nicht, sondern auf das Programm verzichten. Sehr viele Programme verwenden Gtk und könnten dadurch instabil werden bzw. nicht mehr laufen.
Ok, runterladen. Natürlich fehlt da noch gtklib in der neusten Version und irgend ein pango und und. Leider lässt sich das gtklib partout nicht installieren (Suse 7.1 mit KDE2 inkl. Sämtlichen Updates von ftp.suse.com)
Ich kenn kein gtklib. Gibt's bei mir nicht. Bist Du sicher, dass es so heißt? Welche Fehlermeldungen?
Ich bezeichne mit nicht als Linux-Crack,
ich auch nicht.
Ich verstehe schlichtweg nicht, warum das die Entwickler nicht endlich begreifen, dass ein Desktop-Anwender nicht tagelang irgendwelche Dokus wälzen will (es kann auch nicht jeder soooo gut englisch) für solche simplen Dinger. Für solch ein Tool will die Mehrheit nicht irgendwelche Kommandozeilen-Befehle auswendig lernen und zig Libaries und weiss der Henker noch was versuchen zu installieren. Sondern klicken und loslegen.
Viele Entwickler stellen von ihren Programmen aus RPM-Pakete zur Verfügung. Nur gehen die halt nicht, wenn man nicht einigermaßen die selbe Linux-Version (glibc!!) oder VErzeichnisstruktur hat. Außerdem: So wie's unter Windows läuft, läuft's ja auch nicht. Jedes Programm ersetzt zig DLLs mit seinen eigenen Versionen, raus kommt die DLL-Hölle. Je mehr Programme man installiert hat, desto mehr Probleme => Neuinstallation. Wenn alles unter Windows so reibunglos laufen würde, würde ja jeder bei Windows bleiben. Ich halte das für ein Märchen. Und was ist wenn sich das achso tolle Klick-bunti Installationprogramm mit einem Unbekannten Fehler verarbschiedet. Man bekommt irendeine Fehlernummer an den Kopf geworfen - Hund friss oder stirb'. OK, dieser Fall tritt vielleicht seltener ein als dass unter Linux irgendeine Lib fehlt, aber dann geht gar nicht mehr. Man könnte jetzt Fragen, warum unter Linux nicht mehr Entwickler Binarys ausliefern. Erstens kann man einem Entwickler die Arbeit nicht immer zumuten, RPMs für unterschiedliche Distris zu bauen. Er programmiert in seiner Freizeit und kostenlos und es ist allein seine Entscheidung, in welcher Form er sein Programm zur Verfügung stellt. Mit Anpruchshaltung geht hier gar nichts! Das Problem ist also nicht, dass es unter Linux nicht möglich wäre, einfach Programme zu installieren. RPM bietet genau das! Nur von Deinem Programm steht halt kein RPM zur Verfügung, da kann man nicht LInux die Schuld geben.
Ich schätze Linux mit seiner offenen und stabilen Architektur sehr. Aber wenn behauptet wird, dass ei n KDE (von mir aus auch gnome oder windowmaker), besser sei als ein Windows.
Teilweise ja.
Dies ist ein Grund, warum Gates Erfolg hat(te).
Nein, er hatte nicht deswegen Erfolg. Einfache Benutzeroberflächen gibt es auch von Apple. Bill hatte vor allem wegen des niedrigen Preises (Apple ist teurer, v. a. die Hardware ist teurer als IBM-Intel-Hardware) und seines gigantischen Marketings Erfolg. OS/2 wäre vielleicht besser als Win95 gewesen, hätte sich vielleicht auch durchgesetzt, hätte Microsoft nicht erfolgreich verhindert, dass das Teil auf neuen PCs vorinstalliert wird. Ein PC-Händler, der ein anderes OS vorinstalliert, bekommt überhaupt keine Rabatte mehr bei Microsoft. Also entweder alles oder nichts. Microsoft hat eigene Standards durchgedrückt und die Leute gezwungen, ihre Produkte zu verwenden. Aber diese ganzen Methoden scheinen jetzt nicht mehr richtig zu funktionieren, zu groß ist der Widerstand, der nicht nur vom freiene Lager sondern auch von großen Firmen wie IBM, Sun, Intel, ... eigentlich von fast allen außer MS selbst kommt. Wie sonst sollte man die Wortattacken gegen Linux interpretieren: die haben soviel Angst wie nie vorher in ihrer Geschichte! Und das ist gut so, damit werden MS-Produkte vielleicht endlich mal besser und alle haben was davon. Gruß, Bernhard -- Willst Du zusätzliche Schriften auf dem System installieren? Hier findest Du eine detaillierte Anleitung und zwei hilfreiche Skripte: http://home.t-online.de/~f.walle/schrifteninstallation/