Da diese Frage anscheinend noch nicht hinreichend beantwortet war, ich aber die Mail von eben nicht mehr finde, da sie irgendwo in einem Mailordner verschluckt wurde und der Poster eine "falsche" Zeit eingestellt hat, so dass eine chronologische Recherche eben nichts brachte, hier ein Vergleichsversuch unter neuem Topic: <zit> Was bedeutet Journaling-Filesystem? Welches Dateisystem ist das beste? Journaling funktioniert so: Jeder Schreibzugriff auf das Dateisystem wird zuerst im Journal bzw. Transaktionslog vorgemerkt, wenn die Daten später wirklich ins Dateisystem eingetragen wurden, wird der entsprechende Eintrag im Journal als erledigt markiert. Das Transaktionslog wird nicht gecacht sondern synchron geschrieben. Wenn der Computer jetzt mittendrin abstürzt, geht der fsck (File System Check) viel schneller und einfacher: Man schaut einfach im Journal nach, welche Daten noch zu schreiben sind, und macht das. Unvollständige Einträge im Journal werden entfernt. Beim klassischen fsck muss man dagegen das ganze Dateisystemen darauf untersuchen, ob noch irgendwo durch halbfertige Schreibvorgänge kaputte Daten liegen. Der Nachteil ist, dass diese zusätzliche Komplexität ein wenig Platz auf der Festplatte und Rechenzeit kostet. Die Frage nach dem besten Dateisystem ist schwer zu beantworten, alle haben ihre Vor- und Nachteile: * ext2: Es ist das Älteste und daher ohne Zweifel das am Besten getestete, daher ist es extrem stabil, außerdem gibt es mit fsck.ext2 ein funktionierendes Reparaturprogramm. Ext2 ist aber kein Journaling-FS. Ext2 und ext3 sind bei Verzeichnissen mit sehr vielen Dateien wesentlich langsamer als die anderen Dateisysteme. * ext3: Das ist einfach ext2+Journaling. Es ist daher geringfügig langsamer als ext2. Die großen Vorteile im Vergleich den anderen J-FS sind, dass es gegenüber ext2 nur ganz wenig neuen (und daher möglicherweise fehlerträchtigen) Code enthält und dass es kompatibel zu ext2 ist: Man kann ohne Datenverlust von ext2 zu ext3 konvertieren, außerdem kann man ext3-Dateisysteme z.B. mit älteren Kerneln einfach auch als ext2 mounten. * ReiserFS http://www.namesys.com/: Es ist das Journalling-FS, das schon am längsten im Linux-Kernel enthalten ist und daher auch über eine recht große Anwenderbasis verfügt. Weil es gänzlich anders als ext2 ist, gab es etliche Inkompabilitäten z.B. im Zusammenhang mit NFS. Quota-Support liegt nur als separater Kernelpatch vor. ReiserFS kann bei sehr vielen kleinen Dateien viel Platz sparen, da es nicht für jede einzelne Datei eine ganze Anzahl Blöcke belegt. * XFS/Linux http://oss.sgi.com/projects/xfs/: Port des bewährten Dateisystem XFS von IRIX auf Linux. XFS bietet alles was das Herz begehrt (inklusive Quota und ACL) und ist auf IRIX seit 1994 im Einsatz. Das Projekt liegt als externer Kernelpatch vor, der Linux Port ist noch recht jung, über seine Stabilität kann man daher noch keine definitiven Aussagen machen. * JFS http://oss.software.ibm.com/developerworks/opensource/jfs/: Port des Dateisystems JFS von OS/2 auf Linux. Auf Grund seines Entwicklungsstandes nur mäßig interessant. Lesetipps: * mount (8) * http://bulmalug.net/body.phtml?nIdNoticia=642 http://bulmalug.net/body.phtml?nIdNoticia=642 * http://freshmeat.net/articles/view/212/ http://freshmeat.net/articles/view/212/ * http://www.redhat.com/support/wpapers/redhat/ext3/why.html http://www.redhat.com/support/wpapers/redhat/ext3/why.html _________________________________________________________________ </zit> -- Registrierter Linuxuser #275535 http://aussatz.antville.org FREIE TEXT IN FREIEN NETZEN Diskussion + Ideen + Brainstorming