Hallo, Schön, dass du mit ext4 glücklich bist! Keiner zwingt Dich, was anderes zu nutzen! Ich kann diese offenbar massiven Probleme, die su mit btrfs zu haben scheinst, in keinster Weise nachvollziehen! Ich brauche btrfs seit Jahren intensiv und habe noch nie ein solches Problem damit gehabt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass bei Deinen Installationen sonst irgendwas nicht stimmt, aber das ist natürlich nur so dahergeredet... Auf jeden Fall kann ich das nicht einfach so unwidersprochen lasssen, dass btrfs nur Schrott sein soll! Und ja Snapshots sind eine sehr nützliche Angelegenheit. Wie wär's zum Beispiel für ein Backupprogramm, das sich dieses Feature zu Nutzen macht, um grosse Verzeichnisse, die auch noch intensiv benutzt werden, an einem genauen Zeitpunkt zu sichern. Ein Snapshot, pumm, der Rest kann weiterlaufen, das Backup kann in Ruhe sichern... Ich finde das extrem nützlich! (Und nur so nebenbei: ext4 hat ja auch nur Features, die jeder Otto Normalverbraucher genaustens versteht und benutzt, oder?) Gruss, Robert Am 12.03.2017 um 00:08 schrieb Dr.-Ing. Dieter Jurzitza:
Hallo zusammen, um eine Antwort auf die Frage zu geben, wie es sich denn darstellt: die Phänomene, die ich kenne, sind oft ähnlich, aber selten gleich: man kann keine Dateien mehr löschen, man kann keine Snapshots löschen, man kann kein FS-Check durchführen. Mount / unmount macht Probleme. Dateien-kopieren bricht mittendrin ab, weil die Platte als korrupt bezeichnet wird. Alle Ansätze, mit prima gemeinten Ratschlägen und Vorgehensweisen aus dem Internet eine Verbesserung der Situation zu erreichen, schlagen Fehl. Lösung? Rechner platt machen, ext4 drauf, Ruhe ist. Wenn ich schon in der opensuse - Liste höre, dass Btrfsck am besten gar nicht genutzt werden sollte - da fasse ich mir nur an den Kopf ....
Wenn jemand seinen Rechner braucht, dann hat man keine Zeit, mal eben einen Thread im Netz aufzumachen und das Problem zu diskutieren - vor allem dann, wenn der Rechner nicht bei einem selbst auf dem Tisch steht.
Bitte vergleicht Euch (die ihr seit Jahren in mehr oder minder professioneller Manier mit Rechnern umgeht) nicht mit Otto Normalverbraucher (meine Schwester, mein Schwager, verschiedene Bekannte). Die rufen erst an, wenn es gar nicht mehr geht, weil sie einem ja nicht zur Last fallen wollen.
Erkläre mir doch mal jemand, welche Privatperson Snapshots braucht (die gar nicht weiß, was ein Snapshot ist, noch weiß, was sie wie damit machen soll). Aber dass wegen einer unausgegorenen Snapshotfunktionalität Platten ohne Sinn und Verstand vollaufen, das ist zielführend? Auch mit Snapshots ist man keineswegs vor einem Plattencrash gefeit, also ohne Sicherungen geht ohnehin gar nichts.
Aus meiner Sicht kann ich zusammenfassen: Brtfs erhöht die Systemkomplexität. Das hat noch keiner kommentiert (vor allem nicht: dagegen argumentiert, dürfte auch schwer sein). Btrfs ist aus meiner Erfahrung (und offensichtlich auch aus der Erfahrung so mancher anderer) anfällig gegen Störungen, sei es ein ungewolltes unsauberes Herunterfahren, übervolles FS, was auch immer. Btrfs kostet Performance (meine Schwester ist ganz begeistert, wie schnell ihr Rechner mit ext4 plötzlich ist). Btrfs "reparieren" ist problematisch und funktioninert im praktischen Leben öfter mal nicht. Die verfügbaren Tools sind scheinbar unausgegoren (man soll Btrfsck nicht nutzen hieß es auf der opensuse - Liste, das ist dann aus meiner Sicht völlig daneben)
Ich bleibe dabei: Btrfs ist im aktuellen Zustand ein Gimmick für Sysadmins, der dem Endanwender nichts bringt - außer Ärger und Performanceeinbußen. Wer dagegen argumentiert, möge mir mal erklären, wie es dazu kommt, dass man wie erwähnt seit 2009 nichts mehr über ext4 Probleme hört, aber dass google eine nicht unerhebliche Zahl von Meldungen aus aktueller Zeit in Bezug auf Btrfs ausspuckt. Erst kürzlich ist der Bug-Report mit den Systemhängern*) in 42.2 aufgekommen, von dem einige Personen betroffen waren bzw. sind.
All die Personen, die bisher keine Probleme mit dem Filesystem haben oder hatten und denen die Langsamkeit nichts ausmacht kann ich nur sagen: Glück gehabt.
Hier wird einfach nur eine neue Sau durchs Dorf getrieben, weil es sexy ist, etwas neu zu erfinden, neue Namen zu vergeben - und nicht hinterfragt wird, ob der Anwender das auch wirklich braucht, was ihm da aufoktroiert wird. Tumbleweed ist die Spielwiese, dachte ich, nicht leap?
Die Standardvorgabe für einen Endanwender sollte ext4 sein, nicht Btrfs.
Wenn die Leute, die ihre Zeit für so was verwenden, mal das Exportieren von Druckern im Netzwerk über YaST reparieren würden oder postfix wieder in die Lage versetzen würden, ohne manuelles Gefrickel in Konfigurationsdateien mit t-online Servern zu reden, wie das über 10 Jahre funktioniert hat und vor etwa einem Jahr dann plötzlich nicht mehr, wäre ich ihnen _wirklich_ dankbar ... my two cents.
Grüße
Dieter
*) Hier auch meine Anmerkung: das mag nur indirekt mit Btrfs zusammenhängen, im Ergebnis spielt das keine Rolle, der Anwender steht vor einem System, welches nicht funktioniert.
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