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From: "Bernhard Walle"
Kann ich mir mit dem schönen MacOS X eigentlich kaum vorstellen.
Kommt bisher praktisch als Client-Rechner praktisch zu 0% zum Einsatz. Ich habe jedenfalls noch keinen einzigen Anwender finden können.
Auf Server-Rechnern wird's erst recht nicht zum Einsatz kommen. MacOS ist ja ein klassisches Desktop-OS.
Eigentlich ja. Aber: Wenn man, wie die meisten Agenturen, eine Umgebung hat, in der nur (oder fast nur) Macs arbeiten, dann sieht das anders aus. Bei gleicher Systemarchitektur hat man natürlich viele Vorteile proprietärer Systeme. Wir betreiben AppleShareIP auf einem hochgemotzten G4. Das System ist in 5 Dialogen administriert, bietet File/Web/ftp-Serverfunktionen, und ermöglicht die Einbindung von Windows-Rechnern. Das wars im Kern. Prinzipiell gibt es noch eine einfache Userverwaltung, aber bei den meisten dürfte es so aussehen wie bei uns: - Wer "Computer" mit "C" schreibt, ist "root", alle anderen sind "Gast". Wem das reicht, der wäre ja verrückt, wenn er was anderes einsetzt als einen Apple-Server. Das eingesparte Admin-Gehalt amortisiert die höheren Hard/Softwarekosten im ersten Monat. Wahrscheinlich krieg ich jetzt bashing von allen Seiten, aber so läufts in allen Firmen, die ich kenne. Ein Admin wird überhaupt erst eingestellt, wenn man ihn hauptsächlich als Programmierer, Designer, Hausmeister und Troubleshooter verwursten kann - dann kann er ja nebenbei am Server schrauben. :-)
2. Die Anwender sind hoffnungslos überfordert. (Ich kann?s immer nicht verstehen, aber die arbeiten seit Jaaaahren mit Rechnern und können nix. Garnix. Keine Tastenkürzel, nichtmal alle Befehle aus dem Finder-Menü. Mein Job ist sicher. :-) )
Dann dürfte sie aber eine Umstellung auf Windows noch mehr überfordern, wenn sie bisher Mac OS gewöhnt waren.
Nach meiner Erfahrung gehts nach einigen Minuten. Ehrlich gesagt: Sie sind gerne wieder weg, heim an den warmen Mac. Mein Geheimtip sind drei einleitende Sätze, die ich jedem ans Herz lege, der an "meinem" Windowsrechner arbeiten muß: 1. "Ja, Dateinamen dürfen länger als 8 Zeichen sein." (Fünfmalige Rückfrage: Aber..... Antwort: "Seit 1995!" ) 2. "Mit der Rechten Maustaste" (Fast immer befindet sich der gesuchte Befehl im Kontextmenü) 3. "Wie beim Mac." (Nur in anderer Farbe... oder Schrift... oder es sieht eigentlich genau so aus, ist aber nicht mein Mac und daher doof.) Kein Witz jetzt. Ich muß fast nie mehr erklären. :-)
Sind Adobe-Produkte und Quark X Press (oder so ähnlich) noch nicht portiert worden? Dann macht es in der Tat *noch* keinen Sinn.
Unser klassisches Waffenarsenal: Freehand 8 (Weil nicht alle Kunden 9 haben) Illustrator 8 (Weil nicht alle Kunden 9 haben) Quark 3 (Weil nicht alle Kunden 4 haben) Photoshop 6 (Ist glaub ich portiert oder in Arbeit) Dazu Einzelplatzlizenzen der aktuellen Versionen. (Natürlich an meinem Einzelplatz :-) ) Wer Daten liefert, muß ja zwangsläufig immer in der Version hinterherhinken, weil "runtersichern" in der Regel tödlich verläuft. Unsere Kunden sind teilweise große Firmen, da ist es gang und gäbe, daß die alle vier Jahre mal upgraden und jetzt z.B. von Word 97 auf 2001 "springen". Wenn man dann selber "up to date" ist, kann man nur runtergesicherten Schrott liefern. Ich gehe mal davon aus, daß Quark 5, Freehand 10 etc. alle unter OS X "native" laufen werden. Aber die Versionen können wir eh nicht brauchen. Wenn die kommen, werden wir auch um eins upgraden, sodaß wir wieder "einen hinterher" sind.
Ich habe aber schon oft gehört, dass Mac OS instabiler als Windows sein soll. Das X soll dafür recht stabil sein, ist ja auch ein echtes Multitasking-OS.
Bei MacOS <=9.1 hat man immer den Nachteil, daß eine Applikation leicht den ganzen Rechner reißt. Das sieht bei Windows natürlich anders aus, hier stirbt i.d.R. nur die Applikation. Allerdings haben die meisten Firmen keinen echten Techniker im Haus und sind mit der Wartung eines Windows-Rechners überfordert. Einen Mac mach ich dir in 2 Stunden hübsch. Ich habe vorregistrierte Preference-Dateien, Seriennummern-Datenbanken, und Mails sind leicht aus der alten Installation rauskopiert. Da macht man eher mal was breit und installiert neu. Windows zu warten ist schwieriger. Sicherlich ist mein Worten zu entnehmen, daß ich ein großer Windows-Fan bin. Und wenn ich an den typischen Agentur-Windows-PC gehe, dann kriege ich das k*****. Desktop und Fenster in HTML-Darstellung, faustgroße Icons, drei Jahre alte Treiber von der mitgelieferten CD, nie Bios-Update gemacht, 20 DM an der Grafikkarte gespart, dafür PCI statt AGP. Und an allen Ecken und Enden kleine Icons, die davon zeugen, daß ALLES installiert wurde, was der ComputerBILD so beiliegt. Stecken 32 MB drin, für Gameboy reicht das doch auch. Wenn ich meinen Windows-Rechner installiere, brauche ich 2 Tage für´s Grobe. Dann sieht das Ding aber auch fast aus wie ein Mac, hat z.B. Aliasse auf die Servervolumes, wo sie auch beim Mac liegen, hat alle Effekte und Töne abgestellt, eine vernünftige Bildschirmschrift etc. Und plötzlich können auch die Damen und Herren Kreative damit üm. :-)
Gruß, Bernhard
Gruß, Ratti