Hi, On Don, 27 Sep 2001, Ralf Corsepius sent incredible lines:
On Mit, 2001-09-26 at 17:43, Thomas Bendler wrote: [...]
Unter dem Strich war das alles eine Frage der Motivation und Neugierde, von beiden hatte ich zu diesem Zeitpunkt reichlich. Dito - _Damals_! Seither hat sich einiges verändert.
Ja? Was denn? Grundsätzlich ist alles beim alten geblieben, nur gibt es immer mehr Anwender die einen verduzt anschauen wenn man auf der Kommando Zeile einen Editor aufmacht. Viele sind es halt gewöhnt das man mit der Maus irgendwo draufklickt und anschliessend passiert irgendwas. Unter dem Strich hat sich die Technik aber nicht grundlegend verändert, die Hauptbestandteile eines Computers sind immer noch die selben, nur eine bisschen kleiner (Gehäuse), ein bisschen schneller und grösser (Kapazität).
Also keine Chance würde ich nicht sagen, nur mehr Hürden als mit Dingen wie YaST, linuxconf, Der Umfang: 4 Disketten, mit X waren es dann ca. 10, später ca. 50.
Das klappt heute auch noch, sogar mit aktuellen Kernel.
HW-Einstellungen in den Kernelquellen zu editieren, nächtelang Modelines für X11 auszurechnen, manuell printcaps zu erstellen und sich Filesystem-Layouts auszudenken, die an den Minix-Beschränkungen vorbei kamen, war Standard, von BSD-Startscript-Hackereien mal ganz zu schweigen.
Na irgendwas muss man seinen Enkelkindern ja erzählen können ;-)).
Nur von Firewalls/IP-Chains/IP-Tables, Apache, NFS, YP/NIS, Samba, IMAP, DHCP, autofs, PAM, dynamische/shared Libs, PHP, RPM, POP3, ISDN, CORBA, PERL, SSH/SSL, KDE/GNOME, ATM, WLAN, Bluetooth, USB, FHS/LSB, Paketmanagement usw. usf. war damals noch nicht die Rede.
Tja, und da liegt das Problem. Ich bin der Auffassung das die meisten Dinge in deiner Aufzählung auch heute keiner braucht, oder besser gesagt, der normale Bürouser braucht so gut wie nichts davon. Trotzdem ist es bei allen Distries dabei und wird meistens auch installiert. Bei einer normalen Arbeitsstation brauch ich aber weder eine Firewall noch einen Webserver. Viele Dinge sollten von erfahrenden Admins betreut werden für die es eigene Distries geben sollte (so eine Art Workstation/Enterprise Einteilung bei den Distries). Dann ist es auch nicht mehr so schwer und unüberschaubar. Ausserdem würden grafische Installationtools auch besser arbeiten da sie sich um weniger kümmern müssten. [...]
Heute ist das ganze sehr viel umfangreicher und komplexer. Ich würde soweit gehen, zu behaupten, dass es niemanden gibt, der heute wirklich alles auch nur annähernd kennt.
Ich behaupte sogar das braucht man auch gar nicht. Wozu soll ich die Funktionalität INN Servers kennen wenn ich ihn nicht benutze. Es ist nur notwendig das zu kennen was man auch benutzt plus Standard und Grundwissen. Das kann man auch heutzutage noch ganz gut hinbekommen. Man muss nur ab und zu seinem Chef darauf hinweisen ;-)). [...]
Die Frage ist natürlich was braucht ein Home User davon? NFS, Firewall und Samba braucht eigentlich keiner. ACK, die klassische Single-User-Single-Seat-Desktop-Home-User Zielgruppe.
IMHO die stärkste Usergruppe.
Im Prinzip reicht ein Kernel, X, ein bisschen Drucker und ein bisschen Sound. Mehr nutzten die meisten eh nicht. ACK, der Single-User-Single...-User. Nur - zu denen gehöre ich nicht :-)
Daher siehe oben, Workstation/Enterprise Distri, jeder wie er es braucht. [...]
Extensions. Das das kein Tool mehr schafft ist allerdings klar. Warum nicht?
Linux ist bald (oder schon?) 10 Jahre alt, unixartige Betriebssystem gibt es schon wesentlich länger, YaST1 behauptet von sich auf das Jahr 1994 zurückzudatieren, YaST2 gibt's auch schon eine Weile ... genügend Zeit sollte man meinen?
Ich glaube ehe, dass da jemand etwas verschlafen hat :)
Nein, das glaube ich nicht. Frag mich nicht wieviel Pakete durchschnittlich bei den grossen Distries dabei sind, es sind aber bestimmt über 2.000. Gehe davon aus das Tool soll 150 Programme administrieren können mit teilweise recht komplexen Umfang. Das ist schon schwierig genug. Geht man jetzt davon aus das regelmässig Updates dieser Pakete erscheinen, sich ab und zu die Konfigurationsdateien ändern, erscheint diese Aufgabe nicht mehr möglich mit angemessenen Resourcen realisierbar zu sein. Man müsste zu viele Tester zu lange testen lassen um eine 99% Zusage treffen zu können das alles funktioniert. Da aber gerade in kleinen Unternehmen irgendwelche "Strategen" einen unausgebildeten Mitarbeiter abstellen und ihm sagen er soll alles nebenbei Adminstrieren wird man wohl weiterhin auf solche Projekte setzten und vertrauen. IMHO werden dadurch noch viele Schiffbruch erleiden.
Ansonsten erinnert mich dieser Thread schon ein wenig an die Threads zu der Zeit, als es noch keine vernünftigen Paketmanager für Linux gab. Jeder schimpfte und fluchte ... Irgendwann kam RH mit rpm und SuSE sprang auf ;)
OK, ich out mich: [bendle_t@ds9 bendle_t]$ cat /etc/redhat-release Red Hat Linux release 7.1 (Seawolf) [bendle_t@ds9 bendle_t]$ muss aber unter uns bleiben ;-)). ... may the Tux be with you! =Thomas= -- Thomas Bendler \\:// ml@bendler-net.de Billwiese 22 (o -) http://www.bendler-net.de/ 21033 Hamburg ---ooO-(_)-Ooo--- tel.: 0 177 - 277 37 61 Germany Linux, enjoy the ride ...!