Hallo, Am Freitag, 28. November 2003 13:34 schrieb Kristian Koehntopp:
Ich war mal sehr froh, als die ersten badblocks auf meiner 40er Platte nur ein kleine Partition betrafen. Die anderen Partitionen konnte ich noch problemlos sichern.
Das wäre bei einer großen Partition nicht anders gewesen. Du hättest alle Verzeichnisse und die darin enthaltenen Dateien sichern können außer denen, die die defekten Blöcke enthalten würden.
Das ist nur solange uneingeschränkt richtig, wie die defekten Blöcke nicht das Filsystem selbst schon in Mitleidenschaft gezogen haben. Bei reiserFS soll ja angeblich schon ein "richtiger" Block dafür ausreichen, damit reiserfsck nicht mehr wie gewünscht funktioniert. Hatte selbst alledings noch nie Probleme damit und verwende es ausschliesslich.
Ein e2fsck baut das gesamte Dateisystem neu, indem es die Inode-Tabellen durchliest, die Verzeichnisse identifiziert, die
Habe keine grosse Ahnung von FS-Interna, aber eine Inode-Tabelle ist sicher auch nicht unkaputtbar, Ich weiss nicht wie viele es davon gibt und wie die über die Partition verteilt sind. Bestimmt gibt es aber auch hier einen worst-case mit wenig kaputten Blöcken und vielen kaputten Dateien.
Ein reiserfsck macht sogar noch mehr: Es liest die ganze Platte
Gerade die vergangenen Versionen von reiserFS sollen aber bei Hardware-Defekten in grössere Schwierigkeiten geraten seien, als ext3. Man sollte übrigens ein xyzfsck nicht auf der kaputten Partition/Platte machen sondern auf einem Image. Das ist bedeutend einfacher, wenn das klein ist. Ich könnte mir jedenfalls nicht so schnell eine leere 100 GB Platte für Restaurierungsarbeiten ordern. Bei kleinen Paritionen gehts auch bedeutend schneller.
In beiden Fällen würden durch defekte Blöcke in Dateien unleserliche Dateien entfallen und durch defekte Blöcke in Verzeichnissen abgetrennte Unterverzeichnisse in /lost+found auftauchen. Der Schaden und Datenverlust ist in dem von Dir genannten Szenario unabhängig von der Partitioniert vergleichsweise klein.
Auch hier ist es einfacher, wenn man ein paar Daten weniger aus /lost+found wieder richtig einzusortieren hat.
Die verlorenen Verzeichnisse und Dateien kann man dann vom Backup nachziehen. Du hast doch eines, oder?
Der Hinweis aufs Backup durfte natürlich nicht fehlen ;) Ich mache das hier zu Hause nur mit Daten, die mir sehr wichtig erscheinen und die nicht sowieso schon auf irgendwelchen ftp-Servern oder Original-CDs liegen. Freue mich im Fall der Fälle allerdings trotzdem, wenn ich um eine komplette Neu-Installation herumkomme. Und auch hier ist wohl von Vorteil, wenn man nicht ein einziges riesiges Backup-Archiv mit einem eventuell kaputten Block vorliegen hat, oder kann man kaputte tar-Bälle auch so problemlos reparieren? (Das Backup-Konzept muss natürlich nicht unbedingt etwas mit den Partitionsgrössen zu tun haben.) Grüsse, Rüdiger