Am Montag, den 13.12.2004, 11:14 +0100 schrieb Harald Huthmann:
Am Montag, 13. Dezember 2004 08:07 schrieb Joerg Rossdeutscher:
[...] "dpkg" ist DAS Argument FÜR Debian. dpkg und apt sind sowas von einfach genial. Und absolut nicht kompliziert. Du kannst auch mit dem Programm "rpm" unter Suse unglaubliche Dinge anstellen - siehe manpage - aber die wirklich benutzen Befehle beschränken sich auf maximal ein halbes Dutzend: Installieren, Update, Deinstallieren, Simulieren. Feddich.
klar, gilt auch für apt.
So war es auch gemeint.
YaST2 war für mich der Hauptgrund, von Suse wegzugehen. Das Ding ist mir einfach zu komplex und zu kompliziert, sprich: Zu schwierig. Auch und gerade die Softwareinstallation, die Abhängigkeiten nur unmittelbar anzeigt mit Klick hier und Kategorie da... mit "apt" sage ich einfach: "Simuliere mir doch mal die Installation von xfce":
Ich installiere nur selten über YAST. Nur installiert YAST nicht einfach vor sich hin. Es zeigt Dir die Abhängikeiten an. Erst wenn Du den Vorschlag übernimmst wir dann auch installiert.
Nur die unmittelbaren Abhängigkeiten. Zumindest war es so, als ich noch Suse benutzt habe. Man wählt "php-mysql" an, und Yast sagt "Dann brauchst du aber noch "php" und "mysql-client". Ich sage "Klar, OK.". Und wenn es dann losgeht, dann(!) sagt Yast zu mir: "...ach, und übrigens, php braucht wiederum apache, und apache braucht libapr, und libapr braucht xxx, und xxx braucht...". Ist das inzwischen anders?
YAST macht nur jede Menge Dinge mehr, als einfach nur Software installieren.
Ja, und genau an der Stelle mußte ich leider los... Unter Debian geht das meiste davon mit dpkg-reconfigure <paketname> Für "Metaprobleme" wie "einen NFS-Server einrichten" scheue ich grafische Oberflächen sowieso wie die Pest. Es geht nichts über einen Textdatei in /etc, in die man auch noch einen kleinen Kommentar tippen kann, warum wer was geändert hat. Mir kommt kein Webmin, kein Confixx und kein Yast auf die Kiste. Nicht, weil ich der superelegante Kommandozeilenhengst wäre - das geht mehr schlecht als Recht - aber ich finde es einfach schwierig, Probleme zu lösen, wenn ich nicht sehe, was da genau passiert. Irgendein dickes Programm patcht Parameter in dutzende von Configfiles ein, startet Dämonen neu (oder auch nicht), und das ist mir deutlich zu schwierig.
Da ist kein Unterschied. Also wenn Du schon Debian propagierst, dann lasse dir doch mal ein paar wirkliche Argumente dafür einfallen. (Die wird es sicher geben)
Ich propagiere kein Debian in Konkurrenz zu Suse/Novell. Soweit kommt's noch, daß die OpenSourcler sich untereinander die Köppe einhauen... Ich kann nur sagen, warum ich auf Debian abfahre: Es läuft und läuft und läuft. Was ich /deutlich/ /weniger/ habe, seit ich umgestiegen bin, ist sowas: "Seit dem letzen Kernelupdate läuft $geraet nicht mehr." Unter Debian wird einfach deutlich weniger am Upstream rumgeschraubt, und die Komplexität ist deutlich geringer. Suses Strategie ist eben, daß es jeder installieren und warten können muß, ohne es zu verstehen. Ich finde, darunter leidet die Qualität - oder sagen wir besser: Das Handling. "Ich kann die aktuelle Version von $paket wegen eines Bugs nicht nutzen, aber $paketmanager spielt mir immer das Update auf." Ich weiss, daß es apt für rpm gibt, aber so richtig ausgespielt werden die Features nur auf einer Distri, die komplett drauf aufsetzt. "Ich konfiguriere BLAH, aber $tool konfiguriert ungefragt um auf BLUBB". rm `which suseconfig` - und zwar aus Prinzip, s.o. Mein Eindruck: Debian ist recht spröde, aber ich bin der Fahrer. Irgendwann habe ich festgestellt, daß ich unter Suse dieses und jenes abschalte. Daß ich deren Kernel nicht will. Daß ich rpm lieber direkt verwende als yast2 sw_single. Daß mir suseconfig mehr im Weg ist als es hilft... und als ich alles deaktiviert hatte, was mich störte, hatte ich eigentlich kein Suse mehr. Da kam dann der Gedanke: Wieso kaufst du das eigentlich, wenn du anschliessend die Installation "entsusifizierst"? An dem Punkt habe ich mir was anderes gesucht, und dabei einen großen Bogen um Mandrake und RedHat gemacht, weil auch die "das Prinzip Suse" verfolgen. Mein persönlicher Gedanke dazu: Es gibt zwei große OSse, die das Prinzip verfolgen, der Rechner sollte möglichst viel selbst entscheiden: Windows und Mac OS X. Beide machen das eigentlich nicht schlecht. Ich halte aber das Prinzip für "nicht funktionierbar". Je mehr Linux-Distris diesem Prinzip folgen, um so mehr haben sie mit den gleichen Problemen zu kämpfen, wie diese beiden Systeme: Falsche Entscheidungen der Rechnerlogik, mangelhafte Interventionsmöglichkeit durch den Kundigen und eine ganz enorme Komplexität, nach dem Motto: Wenn dein Windows während(!) der deinstallation einer Hardwarekomponente abschmiert, kannst du das System wegschmeissen: Es steht noch viel Kram halb in der Registry drin, und die andere Hälfte ist schon draussen. Linux läuft deswegen so solide, weil $Fachmann das System Stück für Stück manuell konfiguriert oder zumindestens noch die Mechanismen durchblickt. Wenn ich mir ein System installiere, welches dieses oder jenes oder welches "für mich" tut (gegen mich?), dann kann ich gleich Windows nehmen. Das fährt sich so gut, wie ein elektronischer Chauffeur das eben kann: Nämlich bis die Elektronik ein Dixi-Klo mit 'ner Garage verwechselt: Eckig und die Tür war offen. Gruß, Ratti -- -o) fontlinge | Fontmanagement for Linux | Schriftenverwaltung in Linux /\\ http://freshmeat.net/projects/fontlinge/ _\_V http://www.gesindel.de https://sourceforge.net/projects/fontlinge/