Am Donnerstag, 29. Mai 2003 11:02 schrieb Hermann Bender:
Hallo Marcus, habe gerade in einer anderen Liste gelesen, dass es für Linux - und auch für Knoppix - noch ein Programm namens "pdftotext" geben soll. Das ist ein Konverter (Name selbsterklärend). Dieses Programm gibt's auch für Windows. Du schreibst, dass Links javafähig ist; meinst du die Version, die mit Knoppix 3.2 mitgeliefert wird? Soweit ich mich erinnere, ging das bei mir auch nicht. Und wenn du fragst, ob die Programme blindenfreundlich sind, da muss ich bei Links doch Einschränkungen machen. Möglicherweise kann man was umkonfigurieren, aber bei Knoppix geht das nicht, weil die Konfigurationsdateien nur systemweit zur Verfügung stehen und gesperrt sind. Im Gegensatz zu Lynx kann man keine persönlichen Einstellungsdateien machen, jedenfalls hat eine flüchtige Durchsicht des Handbuchs das ergeben.
Links lässt sich, zumindest unter SuSE konfigurieren. Hier liegt die Version 2.1pre7-27 vor. Welche Version bei Knoppix eingesetzt wird kannst du ja mal mit links -version prüfen. Bei Links finde ich halt super, dass es mit ESC eine Menüleiste gibt. Man muss sich halt nicht die ganzen Kürzel merken.
Die Nachinstallation von Programmen ist bei Knoppix schwer, und funktioniert nur, wenn man sich Knoppix auf die Platte installiert; aber die ganze Installiererei ist bei Linux auch ein wenig komplizierter als bei Windows; Setup starten, zwei bis drei Fragen beantworten, und los geht's, so einfach scheint das bei Linux nicht zu sein.
Das muss ich jetzt scharf zurückweisen. Zumindest bei rpm-basierenden Distris. Sofern es keine Abhängigkeiten gibt, genügt auf der Konsole ein rpm -i Paketname.rpm. Mit YaST hat SuSE das auch vereinfacht. Installiert man ein Programm von CD und mit YaST, dann werden auch Pakete installiert, die die Abhängigkeiten auflösen. Wie das apt-get von Debian funktioniert weiß ich nicht.
Auf der Sightcity in Frankfurt stellte die Firma Baum eine Neuentwicklung vor - Gnopernicus. Wie der Name schon sagt, läuft das Programm nur mit der Gnome-Oberfläche und nicht mit KDE. Das wäre, wenn das denn was taugt, ein erster Schritt in Richtung Zugänglichkeit der grafischen Oberfläche. Ich weiß nicht, welche Linuxdistributionen Gnome beinhalten. Gruß Hermann
In der Regel alle. Zumindest ist mir bis jetzt noch keine ohne Gnome untergekommen. Okay, bei den Live-Distris kann das natürlich wegen Platzmangels anders aussehen. Von Gnopernikus habe ich schon letztes Jahr gelesen. Da gab es aber noch kein richtigen Informationen dazu. Unter Gnome 1.4 hätte ich das mit Gnopernikus auch geschätzt. Allerdings habe ich zweifel, dass blinde mit Gnome 2.x klar kommen. Es hat sich einiges verändert. Und dazu kommt noch, dass die Programme teilweise (noch) nicht richtig laufen. Vielleicht hat sich das ja geändert, bis Gnoperinkus eingesetzt werden kann. Übrigens gibt es für Gnome noch ein zweite Projekt, dass zur gleichen Zeit wie Gnopernikus ins Leben gerufen wurde. Wenn ich mich richtig an den Bereicht erinnere, war das andere Projet vielversprechender als Gnopernikus. Ich denke aber mal, dass die Zeit zeigen wird, was unter Linux die richtige Alternative zu Windows und Jaws & Co. wird. Muss aber sagen, dass die Screenreader unter Linux einen großen Vorteil gegenüber ihren Windoskollegen habe. Sie sind kostenlos! Als ich gehört habe, wieviel meine Schwester für dieses dammische Jaws hingelegt hat. Das ist mir beinahe schlecht geworden. Aber das gilt auch für Zeilen. Wobei das ja eigentlich gar nicht das Thema war. Marcus Habermehl