KDE und Unix-Philosophie (was: Re: Konqueror-Start langsam und mit Fehlern unter X (non-KDE2))
Hallo Bernd, Hallo Liste! B.Brodesser@t-online.de wrote:
* Frank Baumeister schrieb am 03.Jan.2002:
On Thursday 03 January 2002 04:28, Bernd Brodesser wrote:
Ich kann mir auch nicht des Eindruckes erwehren, daß viele KDE-Programmiere die UNIX-"Philosophie" nicht verstanden haben, sondern in Wirklichkeit Windows programmieren möchte. Ich schreibe mit Absicht UNIX-"Philosophie" und nicht Linux-"Philosophie", weil ich hier ausdrücklich nicht die GPL meine. Was verstehst Du unter der UNIX-Philosophie? Umfangreiche Arbeiten werden auf viele kleine Programme verteilt, wo jedes nur ein ganz bestimmten Teil macht, das aber gut. So gibt es nicht einfach ein Mailreader, der alles macht, sondern ein Programm, etwa fetchmail, daß die Mails vom Provider holt, ein MTA, etwa sendmail, das die Mails weiterleitet, ein MDA, etwa procmail, das filtert und sortiert, ein MUA etwa mutt mit dem man die Mails betrachten kann und ein Editor, etwa vim mit dem man die Mails schreibt. Das mag sich im ersten Moment kompliziert anhören, aber es hat z.B den Vorteil, daß ich meine Mails mit genau dem selben Programm schreiben kann mit dem ich auch meine Programme und Skripte schreibe. Zum Übersetzen von C gibt es etwa den gcc. Aber eine Projektverwaltung wird mit make gemacht. Debuggt wird mit gdb, gebunden wird mit ld, eine Versionsverwaltung bietet cvs usw. Das hat den Vorteil, daß ich cvs und make auch für TeX benutzen kann, usw.
Nunja ... das mit der "Philosophie" sehe ich genau so. Nur eben sollte man nicht auf Zwang alles unterteilen. Bitte erläutere doch einmal, wo KDE diese Unterteilung nicht macht? Die Unterteilung aus Sicht der KDE Entwicklung sieht aber etwas anders aus. Hier hat man dann mehrere Libs, die ich nutzen kann. KDE Applikationen können miteinander kombiniert werden und all sowas! Ich nehme jetzt einfach einmal KMail. KMail unterstützt genau dies auch! Ich kann die Mails an den lokalen sendmail übergeben. Ich kann die Post von fetchmail holen lassen und ich kann irgend welche externen Programme filtern lassen ... Aber ich kann zusätzlich noch mehr ... bei Bedarf gibt KMail die Mails direkt bei einem anderen Server ab ... (SMTP ist halt ein Standard, der von KMail auch unterstützt wird!) oder es wird mittels IMAP / POP3 auf irgendwelche Postfächer zugegriffen. Die Open-Source Philosophie umfasst die Unix-Philosophie und geht noch deutlich weiter! Ich will nicht nur irgendwelche abgeschlossenen Programme haben, die ich nutzen kann (sendmail, fetchmail, ....) sondern ich will es in Lib-Form haben, damit ich noch schneller und besser drauf zugreifen kann! (Das Beispiel eMail-System hinkt an der Stelle, denn da funktioniert es so recht gut. Aber nimm irgendwelche Zeutkritischen Dinge oder Dinge, wo etwas oft wiederholt wird! Eine 3D Lib a. la. OpenGL fällt mir da so ein! Da kommt man mit einem CLI nicht sehr weit!) Aus einer Lib bei Bedarf eine CLI zu basteln ist trivial! Aber umgekehrt ist es schwer. (Wobei man dabei auch aufpassen muss. Es kann Sicherheitsrelevante Dinge geben. Siehe z.B. das aktuelle Linux Magazin mit dem Bericht zum GPG Wrapper.) Hier ist dann aber die Lizenzfrage extrem wichtig. Unter welche Lizenz stelle ich denn meine Lib? Das entfällt bei Programmen eher! Aber dazu schreibe ich jetzt nicht mehr, denn das kann sich jeder auf den bekannten Webseiten ansehen (z.B. www.gnu.org).
Nun ja, ich habe manchmal den Eindruck, als wollten einige Linux, weil es Chique ist Linux zu haben und sind dann enttäuscht, wenn Linux nicht so funktioniert wie Windows. Das mag für einige sicher sein. Aber ich denke nicht, dass die Anzahl dieser Leute so gross ist. Nur eben sieht man vor allem die, die schreien!
besten gefallen. Die Vielfalt und Qualität bei freier Software ist doch gegeben. Die sehe ich leider ein wenig gefährdet. Mag ja sein, daß es noch Konsole gibt, aber wird z.B fvwm wirklich noch weiterentwickelt? Ich habe mir z.B ein Flachbildschirm gekauft. Leider kann man da mit der Konsole nicht mehr viel mit anfangen. Hat mich keiner drauf hingewiesen, daß Flachbildschirme nur auf eine Auflösung optimiert sind und alles andere, sagen wir mal, suboptimal ist. Das ist allerdings kein Linuxproblem.
Dann verändere doch einfach die Auflösung. Dies geht auch im Text-Modus! Und schon hast Du eine schöne und optimale Auflösung im Textmodus mit x*y Zeichen.
Doch, KDE ist reichlich undurchschaubar. Klar, es gibt Quellcode, aber das ist ja wohl ein bisschen viel, wenn man den durcharbeiten möchte. Jedesmal, wenn ich KDE hochfahre verhält es sich irgendwie anders. Mal sind die Symbole anders angeordnet, mal funktioniert hier was nicht mal ist da was anders. Kleinigkeiten, aber trotzdem, sowas ist kein Verhalten eines Rechners.
Ich finde, daß der KDE Quellcode sehr gut dokumentiert und sehr gut lesbar ist. Ich muß gestehen, daß ich mir den Quellcode noch nie angeschaut habe.
Das ist ja auch gar nicht Sinn der Sache! Wo kämen wir denn hin, wenn Anwender in den Quellcode schauen sollten? Bei KDE ist ja selbst das Übersetzen ein Luxus, auf den ich sehr gerne verzichte (Wie lange kompiliert man denn, bis man alle Pakete endlich übersetzt hat? Ich meine im LinuxMagazin oder LinuxUser stand mal etwas von 2 Tagen reine Kompilierzeit auf einem normalen Rechner dessen Spezifikationen ich nicht kenne :) ) Wenn ich KDE hochfahre sieht es immer gleich aus. Für mich ist und bleibt der Computer eine deterministische Maschine und ich wäre entsetzt, wenn jedes Mal alles anders wäre! Da würde mich doch einmal interessieren, was da genau gemacht wurde :-))
Das hat aber nicht nur mit fehlender Dokumentation zu tun. So schlecht finde ich die gar nicht. Es ist leider so, daß sich KDE nicht immer gleich verhält. Es hinterläßt temporäre Dateien überall im Dateibaum und entfernt sie nicht unbedingt. Genauso mit Prozessen. Wenn ich KDE beende habe ich immer noch KDE-Prozesse. Was soll das? Dies würde mich doch einmal genauer interessieren. Dies ist IMHO entweder ein BUG (der gemeldet und entfernt werden muss) oder ein simples Missverständnis (und der Prozess soll durchlaufen, weil es ein Dämon ist!).
Also nun einmal bitte "Butter bei die Fische": - Wo verhält sich KDE immer anders? - Wo bleiben welche Temporären Files zurück? - Was für Prozesse bleiben hängen? und natürlich: - welche Versionen hast Du installiert? Es mag sein, dass es Fehler gibt. Ich bin mir sogar sicher, dass es viele Fehler gibt! Aber so extrem, wie es hier ausgedrückt wurde, ist es auf jeden Fall nicht, oder ich war bisher blind, weil ich nicht darauf geachtet habe! Was hängende Prozesse angeht: Wenn ein Parent-Prozess gekillt wird, dann reisst dieser meines Wissens die Child-Prozesse alle mit. So gesehen kann ich das mit den hängenden Prozessen nicht ganz nachvollziehen. Mit den besten Grüßen, Konrad Neitzel ----- SoftMediaTec GmbH Rudolfstr. 19 60327 Frankfurt / Main Tel: 069 / 27 22 09 25
Am Mon, 07 Jan 2002 schrieb Konrad Neitzel:
B.Brodesser@t-online.de wrote:
* Frank Baumeister schrieb am 03.Jan.2002:
On Thursday 03 January 2002 04:28, Bernd Brodesser wrote:
Doch, KDE ist reichlich undurchschaubar. Klar, es gibt Quellcode, aber das ist ja wohl ein bisschen viel, wenn man den durcharbeiten möchte. Jedesmal, wenn ich KDE hochfahre verhält es sich irgendwie anders. Mal sind die Symbole anders angeordnet, mal funktioniert hier was nicht mal ist da was anders. Kleinigkeiten, aber trotzdem, sowas ist kein Verhalten eines Rechners.
Ich finde, daß der KDE Quellcode sehr gut dokumentiert und sehr gut lesbar ist. Ich muß gestehen, daß ich mir den Quellcode noch nie angeschaut habe.
Das ist ja auch gar nicht Sinn der Sache! Wo kämen wir denn hin, wenn Anwender in den Quellcode schauen sollten? Bei KDE ist ja selbst das Übersetzen ein Luxus, auf den ich sehr gerne verzichte (Wie lange kompiliert man denn, bis man alle Pakete endlich übersetzt hat? Ich meine im LinuxMagazin oder LinuxUser stand mal etwas von 2 Tagen reine Kompilierzeit auf einem normalen Rechner dessen Spezifikationen ich nicht kenne :) )
Die kdelibs und kdebase RPMs kompilieren auf meinem Celeron 500 mit 192 MB Ram und gcc 2.95.3 jeweils in ca. 2 Stunden, das eine etwas mehr, das andere etwas weniger. Das sind die beiden größten Klötze, insofern scheinen mir 2 Tage sehr viel. Wird allerdings etwas anders, wenn man QT selbst kompiliert, das dauert IIRC wirklich ewig, hab's nur einmal gemacht.
Das hat aber nicht nur mit fehlender Dokumentation zu tun. So schlecht finde ich die gar nicht. Es ist leider so, daß sich KDE nicht immer gleich verhält. Es hinterläßt temporäre Dateien überall im Dateibaum und entfernt sie nicht unbedingt. Genauso mit Prozessen. Wenn ich KDE beende habe ich immer noch KDE-Prozesse. Was soll das? Dies würde mich doch einmal genauer interessieren. Dies ist IMHO entweder ein BUG (der gemeldet und entfernt werden muss) oder ein simples Missverständnis (und der Prozess soll durchlaufen, weil es ein Dämon ist!).
ACK. Gruß Christoph -- Christoph Maurer - 52072 Aachen - Tux#194235 mailto:christoph-maurer@gmx.de - http://www.christophmaurer.de Auf der Homepage u.a.: Installation von SuSE 7.0 auf Notebook Acer Travelmate 508 T, Elektrotechnik an der RWTH Aachen
* Christoph Maurer schrieb am 07.Jan.2002:
Am Mon, 07 Jan 2002 schrieb Konrad Neitzel:
B.Brodesser@t-online.de wrote:
Das ist ja auch gar nicht Sinn der Sache! Wo kämen wir denn hin, wenn Anwender in den Quellcode schauen sollten? Bei KDE ist ja selbst das Übersetzen ein Luxus, auf den ich sehr gerne verzichte (Wie lange kompiliert man denn, bis man alle Pakete endlich übersetzt hat? Ich meine im LinuxMagazin oder LinuxUser stand mal etwas von 2 Tagen reine Kompilierzeit auf einem normalen Rechner dessen Spezifikationen ich nicht kenne :) )
Die kdelibs und kdebase RPMs kompilieren auf meinem Celeron 500 mit 192 MB Ram und gcc 2.95.3 jeweils in ca. 2 Stunden, das eine etwas mehr, das andere etwas weniger. Das sind die beiden größten Klötze, insofern scheinen mir 2 Tage sehr viel.
Wird allerdings etwas anders, wenn man QT selbst kompiliert, das dauert IIRC wirklich ewig, hab's nur einmal gemacht.
Nö, habe ich jetzt gemacht QT3 war kein Problem auch kdelib 3.0beta1 ging relativ schnell. (ca. 2h) Aber kdebase hat fast einen Tag gebraucht. Bernd -- ROTFL = Rolling On The Floor, Laughing = Auf dem Boden wälzen, lachend. SCNR = Sorry, Could Not Resist = Sorry, Ich konte nicht wiederstehen. AFAIK = As Far As I Know = So weit ich weis|BTW = By The Way = Nebenbei bemerkt IMHO = In My Humble Opinion = meiner bescheidenen Meinung nach |Zufallssig. 9
Hallo, das langsame Abdriften von der Unix-Philosophie ist auch etwas, was mir Sorge bereitet und zwar nicht nur bei KDE (sondern z.B. auch ganz stark bei Mozilla/Netscape). Aber was ist nun für mich diese Philosophie? Ein herausragender Punkt für Unix/Linux war für mich immer, daß man Dinge automatisch über ein Skript konfigurieren konnte. Beispielsweise konnte man 10, 100 oder 1000 Benutzer einfach aus einer Namensliste generieren lassen einschließlich der kompletten X11-Oberfläche und aller Parameter. Man mußte einfach nur ein paar einfache, meist gut dokumentierte ASCII-Dateien erzeugen und fertig. Wie ist das bei KDE? Wenn ich jedem neuen Benutzer eine komplette Umgebung konfigurieren möchte, dann muß ich eine ganze Reihe von (meines Wissens) schlecht dokumentierten Dateien einrichten. Will ich beispielsweise für die Benutzer ein kmix im Panel starten, dann benötige ich eine Datei namens kmix:11ac155d01000100487519200000093770010. Warum ist das nötig? Ginge es nicht auch anders? Das erinnert mich an die Windows-Registry. Und ich denke, hier geht was verloren. Es wäre ein tolles Argument für Linux, wenn man hunderte von perfekt konfigurierten Benutzern automatisch einrichten könnte. Gerade für große Firmeninstallationen, bei denen ich Linux am Desktop sowieso die besten Chancen gebe. Ein zweiter Punkt, der mich etwas stört ist das aus meiner Sicht unübersichtliche Geflecht aus Prozessen, die zusammen arbeiten. Wie auch schon geschrieben, gibt es Prozesse (unter der User-ID des Benutzers), die nach dem Ausloggen bestehen bleiben. Das erscheint mir ebenfalls komplexer als nötig (leicht gesagt :-). Aber auch die Ladezeit beim Einloggen in KDE 2.2.x deutet darauf hin, daß hier nicht alles so einfach wie möglich gelöst wurde. Diese Ladezeiten finde ich extrem lang sowohl im Vergleich zu KDE 1.2.x, als auch im Vergleich zu Windows. Ich bin auch Linux-Fan und möchte dies als konstruktive Kritik verstanden wissen und als Appell alles so simpel wie möglich zu designen. Ich denke, daß dies möglich ist, ohne Abstriche bei der Funktionalität machen zu müssen. Und wie gesagt, das gilt nicht nur für KDE, sondern auch bei Netscape 6.2 wird meine Konfiguration in zum Teil binären Dateien im Verzeichnis .mozilla/default/uw918lxz.slt/ gespeichert :-(. Grüße Michael
Michael Gengenbach schrieb:
Hallo,
das langsame Abdriften von der Unix-Philosophie ist auch etwas, was mir Sorge bereitet und zwar nicht nur bei KDE (sondern z.B. auch ganz stark bei Mozilla/Netscape).
Aber was ist nun für mich diese Philosophie? Ein herausragender Punkt für Unix/Linux war für mich immer, daß man Dinge automatisch über ein Skript konfigurieren konnte.
Kann Dir nur voll zustimmen, aber das ist leider normal bei einer derartigen Entwicklung. Die Entwicklung gehen zu einer 1-Person Konfiguration, die draussen vielleicht auch zu 95% gefragt ist. Marten
* Marten Feldtmann schrieb am 08.Jan.2002:
Kann Dir nur voll zustimmen, aber das ist leider normal bei einer derartigen Entwicklung. Die Entwicklung gehen zu einer 1-Person Konfiguration, die draussen vielleicht auch zu 95% gefragt ist.
Wo ist drausen? Worauf beziehen sich die 95%? 95% der Rechner? Das mag sein, aber ist nicht sonderlich relevant. Sicherlich werden nicht 95% der Umsätze im IT-Bereich auf 1-Personen-Konfigurationen getätigt. Ganz im Gegenteil Bernd
Bernd Brodesser schrieb:
* Marten Feldtmann schrieb am 08.Jan.2002:
Kann Dir nur voll zustimmen, aber das ist leider normal bei einer derartigen Entwicklung. Die Entwicklung gehen zu einer 1-Person Konfiguration, die draussen vielleicht auch zu 95% gefragt ist.
Wo ist drausen? Worauf beziehen sich die 95%? 95% der Rechner? Das mag sein, aber ist nicht sonderlich relevant. Sicherlich werden nicht 95% der Umsätze im IT-Bereich auf 1-Personen-Konfigurationen getätigt. Ganz im Gegenteil
Ich will da einfach etwas ketzerisch sein: Das Wort "Umsatz" ist einfach nicht anzuwenden bei vielen Linux- entwicklung. Bei Linux geht es bei vielen Entwicklern erst einmal um den Fun-Faktor, denn die Arbeit wird unendgeldlich gemacht. Der Fun-Faktor bei den Top-Entwicklern geht einher mit den persoenlichen Preferenzen und der Popularitaet, die man durch die Arbeit bekommen kann. Ausserdem spielt noch der Gesichtspunkt der Technik etwas mit (c++, Corba, Java, IPC, XML, SOAP, WebServices ....). Dabei ist der Gewinn an Fun nicht sehr gross, wenn das Tool bei IBM im stillen Kaemmerlein bei 1000 Benutzern eingesetzt wird. Viel schoener ist es, wenn man 1000 aktive Internetbenutzer dazu gewinnen kann. Das steigt die Popularitaet erheblich mehr und steigert auch den Marktwert. Und diese Ueberlegung bringt mich dazu anzunehmen, dass eben die Entwicklung sich primaer auf 1-Personen-Benutzersysteme zurecht zimmern wird (in der Masse), was ich auch nicht verurteilen moechte. Weiterhin ist doch zu ueberlegen, ob bei den von Dir angesprochenen Anwendungen (1000-Benutzer Installationen) wirklich KDE das richtige Tool ist, oder ob man einfach dann doch auf Motif oder CDE zurueck- greifen wuerde (mit weniger Krams). Bei Firmeninstallationen werden nur wenige Anwendungen wirklich benoetigt und dann gilt auch hier das Motto: wenig, aber einheitlich installieren. Beispiel: -> Textverarbeitung oder Office-Paket. Egal wie man es sieht, aber da ist zur Zeit einfach nur StarOffice ein wirklicher Kandidat. (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation) -> Druckausgabemanagement -> Spezielle Firmenprogramme (z.B. Stuecklistenwesen, Abrechnungs- oder CAD-Programme) -> Internet, Fax, Termin- oder E-Mail Anbindung (Lotus Notes). Wozu denn noch mehr ? Ich habe viel mit Anwendern zu tun, die zwar taeglich mit Rechnern zu tun haben, aber jedes neue Fenster bringt sie an den Rand der Verzweiflung. Da wird die Maus nicht korrekt bedient - da ist der Doppelclick zu langsam eingestellt und die aelteren bekommen dann keinen Doppelclick mehr hin. Die waren froh ueber die reinen ASCII-Anwendungen, mit denen man Buchungssätze eingeben musste etc .... Wozu also GDE oder GNOME ? Wozu die neuen Desktops ? Nicht die Firmen benoetigen dies, sondern die vielen verschiedenen Einzelbenutzer, die stundenlang an der Hintergrundfarbe rumstellen oder sich das passende Hintergrundbild zurechtlegen (lassen wir mal die ergonomischen Gesichtspunkte bei Kurzsichtigen/Farbblinden ausser acht, wo so etwas natuerlich sinnvoll ist). Die gleichen Ueberlegungen kannste auch bei Windows anstellen und man kann auf die gleichen Ergebnisse kommen. Nur hier kam der Siegeszug letzten Endes ueber den Einzelplatz zu Hause, der dann in die Firmen zurueck getragen wurde und dann haste die gleichen Probleme bei Windows wie bei Linux. Fazit: die Entwicklung muss so verlaufen wie sie z.Z. verlaeuft. Marten
Am Die, 2002-01-08 um 08.56 schrieb Marten Feldtmann:
Michael Gengenbach schrieb:
Hallo,
das langsame Abdriften von der Unix-Philosophie ist auch etwas, was mir Sorge bereitet und zwar nicht nur bei KDE (sondern z.B. auch ganz stark bei Mozilla/Netscape).
Aber was ist nun für mich diese Philosophie? Ein herausragender Punkt für Unix/Linux war für mich immer, daß man Dinge automatisch über ein Skript konfigurieren konnte.
Auch ich kann Michael da nur zustimmen! Auch in meinem Umfeld (Linux/Unixbetreiber, die nicht hier mitlesen) steigt der Unmut über diese Geschichten.
Kann Dir nur voll zustimmen, aber das ist leider normal bei einer derartigen Entwicklung. Die Entwicklung gehen zu einer 1-Person Konfiguration, die draussen vielleicht auch zu 95% gefragt ist.
Ich weis zwar nicht genau was du mit 1-Person Konfiguration meinst. aber das kann nicht das Argument für die Richtungsänderung sein. Auch die Konfiguration für einen Nutzer kann ich in ASCII-Form speichern. Früher wurden Binärformate stellenweise benutzt, um Platz und Geschwindigkeit zu sparen. Aber das war früher. Es wird mir doch z.B. keiner erzählen wollen, das ein Mailclient zu langsam wird, weil er seine Adressdatei aus einer ASCII-datei lesen muß:-> -- mfg Peter Küchler, Planungsverband Frankfurt Region Rhein Main
Peter Kuechler schrieb:
Früher wurden Binärformate stellenweise benutzt, um Platz und Geschwindigkeit zu sparen. Aber das war früher. Es wird mir doch z.B. keiner erzählen wollen, das ein Mailclient zu langsam wird, weil er seine Adressdatei aus einer ASCII-datei lesen muß:->
Kann Dir nur voll zustimmen ! Wir legen z.B. bei unseren Produkte (allerdings unter Windows) die Konfigurationsdaten in ASCII ab - und mussten uns von "Technikern" schon schiefe Blicke gefallen lassen, wenn wir die Daten mit einem einfachen Texteditor geaendert haben - das sieht dann doch alles nach "alter" Technik aus. Wer gut drauf ist, der muss sich halt eine eigene Registry aufbauen - ist halt der Technikfaktor ! Marten
Hallo, * Michael Gengenbach schrieb am 07.Jan.2002:
das langsame Abdriften von der Unix-Philosophie ist auch etwas, was mir Sorge bereitet und zwar nicht nur bei KDE (sondern z.B. auch ganz stark bei Mozilla/Netscape).
Stimmt. Allderdings habe ich Mozilla/Netscape nie als originäres Linux/UNIX-Programm gesehen und habe mich somit auch nicht sonderlich dafür interessiert.
Aber was ist nun für mich diese Philosophie? Ein herausragender Punkt für Unix/Linux war für mich immer, daß man Dinge automatisch über ein Skript konfigurieren konnte.
ACK, unter anderem.
Beispielsweise konnte man 10, 100 oder 1000 Benutzer einfach aus einer Namensliste generieren lassen einschließlich der kompletten X11-Oberfläche und aller Parameter. Man mußte einfach nur ein paar einfache, meist gut dokumentierte ASCII-Dateien erzeugen und fertig.
Ja, eine der großen Vorteile von UNIX. Ein anderer ist etwa, daß es keine Probleme gibt Anwendungen über ein Netzwerk zu betreiben, weil alles mit ASCII geht. Ein Programm interessiert sich im Allgemeinen nicht dafür, woher die Standardeingabe kommt, so daß es möglich ist, Filter dazwichen zu schalten usw.
Wie ist das bei KDE? Wenn ich jedem neuen Benutzer eine komplette Umgebung konfigurieren möchte, dann muß ich eine ganze Reihe von (meines Wissens) schlecht dokumentierten Dateien einrichten. Will ich beispielsweise für die Benutzer ein kmix im Panel starten, dann benötige ich eine Datei namens kmix:11ac155d01000100487519200000093770010.
*agrrr*
Warum ist das nötig? Ginge es nicht auch anders? Das erinnert mich an die Windows-Registry. Und ich denke, hier geht was verloren. Es wäre ein tolles Argument für Linux, wenn man hunderte von perfekt konfigurierten Benutzern automatisch einrichten könnte. Gerade für große Firmeninstallationen, bei denen ich Linux am Desktop sowieso die besten Chancen gebe.
Ein zweiter Punkt, der mich etwas stört ist das aus meiner Sicht unübersichtliche Geflecht aus Prozessen, die zusammen arbeiten. Wie auch schon geschrieben, gibt es Prozesse (unter der User-ID des Benutzers), die nach dem Ausloggen bestehen bleiben. Das erscheint mir ebenfalls komplexer als nötig (leicht gesagt :-). Aber auch die Ladezeit beim Einloggen in KDE 2.2.x deutet darauf hin, daß hier nicht alles so einfach wie möglich gelöst wurde. Diese Ladezeiten finde ich extrem lang sowohl im Vergleich zu KDE 1.2.x, als auch im Vergleich zu Windows.
Zu Windows kann ich nichts sagen, aber ander Windowmanager sind ganze Größenordnungen schneller. Wenn KDE doppelt oder dreimal so lange brauchen würde wie etwa ICE-WM was solls, aber das ist dreißigmal so lange. Mindestens.
Ich bin auch Linux-Fan und möchte dies als konstruktive Kritik verstanden wissen und als Appell alles so simpel wie möglich zu designen. Ich denke, daß dies möglich ist, ohne Abstriche bei der Funktionalität machen zu müssen.
Sehe ich auch so.
Und wie gesagt, das gilt nicht nur für KDE, sondern auch bei Netscape 6.2 wird meine Konfiguration in zum Teil binären Dateien im Verzeichnis .mozilla/default/uw918lxz.slt/ gespeichert :-(.
Netscape ist auch fürchterlich, aber ich benutze es nicht. Bernd -- Alle meine Signaturen sind rein zufällig und haben nichts mit dem Text oder dem Schreiber zu tun, dem ich antworte. Falls irgendwelche Unrichtigkeiten dabei sein sollten, so bedauere ich das. Es wäre nett, wenn Du mich benachrichtigen würdest. |Zufallssignatur 0
On Wednesday 09 January 2002 09:56, Bernd Brodesser wrote:
Zu Windows kann ich nichts sagen, aber ander Windowmanager sind ganze Größenordnungen schneller. Wenn KDE doppelt oder dreimal so lange brauchen würde wie etwa ICE-WM was solls, aber das ist dreißigmal so lange. Mindestens.
KDE ist kein Windowmanager, sondern eine Desktopumgebung. Der Windowmanager von KDE heißt kwin. Du müßtest dann schon icewm und kwin vergleichen. Die Tatsache, daß icewm schneller ist als eine komplette KDE-Umgebung, liegt wohl daran, daß icewm eben nur ein WM ist und auch nur die Aufgaben eines WM zu erledigen hat. KDE baut auf der Komponententechnologie KParts auf (vergleichbar mit CORBA). Dadurch erreicht KDE einen hohen Integrationsgrad, was jedoch mit erhöhten Hardwareanforderungen erkauft wird. Man muß sich also immer überlegen, was man wirklich braucht. Wenn ein einfacher WM ausreicht, kann man sich auf Windowmaker usw. beschränken, wenn man mehr Integration haben möchte, muß man eben zu Gnome, KDE oder GNUstep greifen. Gruß Frank -- Registered Linux User #219373 (see http://counter.li.org)
* Frank Baumeister schrieb am 10.Jan.2002:
On Wednesday 09 January 2002 09:56, Bernd Brodesser wrote:
Zu Windows kann ich nichts sagen, aber ander Windowmanager sind ganze Größenordnungen schneller. Wenn KDE doppelt oder dreimal so lange brauchen würde wie etwa ICE-WM was solls, aber das ist dreißigmal so lange. Mindestens.
KDE ist kein Windowmanager, sondern eine Desktopumgebung. Der Windowmanager von KDE heißt kwin. Du müßtest dann schon icewm und kwin vergleichen. Die
Aha, KDE hat nun auch einen eigenen Windowmanager. Früher hieß es doch, daß es Absicht wäre, daß man beides nicht auseinander halten kann.
Tatsache, daß icewm schneller ist als eine komplette KDE-Umgebung, liegt wohl daran, daß icewm eben nur ein WM ist und auch nur die Aufgaben eines WM zu erledigen hat. KDE baut auf der Komponententechnologie KParts auf
Dagegen sagt auch keiner was. Aber warum dauert es so lange?
(vergleichbar mit CORBA). Dadurch erreicht KDE einen hohen Integrationsgrad,
Was ist Corba?
was jedoch mit erhöhten Hardwareanforderungen erkauft wird.
-vv
Man muß sich also immer überlegen, was man wirklich braucht. Wenn ein einfacher WM ausreicht, kann man sich auf Windowmaker usw. beschränken, wenn man mehr Integration haben möchte, muß man eben zu Gnome, KDE oder GNUstep greifen.
Was verstehst Du unter Integration? Das die Dekoration gleich aussieht? Dafür braucht man doch keinen Desktopmanager, oder? Bernd
Hallo Bernd, Am 12. Jan 2002, 15:06 Uhr schrieb Bernd Brodesser:
Was ist Corba?
http://www.omg.org/gettingstarted/overview.htm: CORBA - the Common Object Request Broker Architecture is OMG's showcase specification for application interoperability independent of platform, operating system, programming language - even of network and protocol. sprich: die eilegende Wollmilchsau für OO-Programmierer :-) Gruß Rudi --
PS.: Don't drink as root! Das kann man gar nicht oft genug sagen: "uups, rm -rf * statt rm -rf *~ in /etc", das war eine Meisterleistung nachts um 3 mit 2.6 auf dem Turm ;-)) [Volker Müller und Thomas Bendler in suse-linux]
Am Samstag, 12. Januar 2002 15:06 schrieb Bernd Brodesser:
* Frank Baumeister schrieb am 10.Jan.2002:
KDE ist kein Windowmanager, sondern eine Desktopumgebung. Der Windowmanager von KDE heißt kwin. Du müßtest dann schon icewm und kwin vergleichen. Die
Aha, KDE hat nun auch einen eigenen Windowmanager. Früher hieß es doch, daß es Absicht wäre, daß man beides nicht auseinander halten kann.
Hab ich nie irgendwo gelesen oder gehört.
Tatsache, daß icewm schneller ist als eine komplette KDE-Umgebung, liegt wohl daran, daß icewm eben nur ein WM ist und auch nur die Aufgaben eines WM zu erledigen hat. KDE baut auf der Komponententechnologie KParts auf
Dagegen sagt auch keiner was. Aber warum dauert es so lange?
Weil einfach mehr passiert.
Man muß sich also immer überlegen, was man wirklich braucht. Wenn ein einfacher WM ausreicht, kann man sich auf Windowmaker usw. beschränken, wenn man mehr Integration haben möchte, muß man eben zu Gnome, KDE oder GNUstep greifen.
Was verstehst Du unter Integration? Das die Dekoration gleich aussieht? Dafür braucht man doch keinen Desktopmanager, oder?
Mit Dekoration hat das erstmal ziemlich wenig zu tun. Hier geht es wesentlich mehr um Inter-Prozess-Kommunikation. KDE war, der Unix-Philosophie folgend, von Anfang an als eine Sammlung vieler kleiner Programme konzipiert, die jeweils für eine bestimmte Aufgabe zuständig sind. Diese Stuktur besteht immer noch, und es ist auch nicht daran gedacht, davon abzugehen. Ganz im Gegenteil. Mit der Ausweitung der KParts-Funktionen und des DCOP-Servers nimmt dieser Bereich sogar noch zu. 1. Beispiel: Wenn man in Konqueror eine Textdatei betrachten will, wird dazu im selben Fenster ein Editor (kate) gestartet, der dann die Datei anzeigt (Der Editor läßt hier kein Bearbeiten zu, es ist ja nur eine Vorschau). Da aber kate ein Syntax-Highlightning kann, wird der Text entsprechend formatiert. Das sieht dann genauso aus, wie wenn man die Datei zum Bearbeiten mit dem Editor öffnet. Ich habe also als Nutzer in beiden Fenstern die gleiche Darstellungsart und finde mich dementsprechend schneller zurecht. Wenn ich nun im Editor selbst die Einstellungen (Schrift, Farbe, ...) ändere, ändert sich damit natürlich auch die Darstellung in der Vorschau. 2. Beispiel: Für mich eines der genialsten Features bei KDE ist der IO-Mechanismus. Will ich als Entwickler in einem Programm eine Datei öffnen, so ist es für mich völlig egal, ob die Datei z.B. auf einem entfernten Rechner liegt, auf der lokalen Platte, in einem tar-Archiv, auf einer Audio-CD oder auf einer Digitalkamera. Ich muss nur die komplette URL angeben, und es wird automatisch das kio-Programm gestartet (Ja: ein eigener Prozess, so wie es die Unix-Philosophie eben vorsieht), das dann die Datei bereitstellt. Kommt nun ein anderer Entwickler her und schreibt ein neues kio-Programm, so steht dies allen KDE-Programmen sofort zur Verfügung. Ebenso kann ich diese Protokolle natürlich auch im Konqueror benutzen und so durch diese "Dateisysteme" browsen. Du hattest das Beispiel von fetchmail und einem MUA angebracht. Wenn ich bei KMail Mail anholen will, macht das nicht Kmail selber. Dazu wird nur ein kio_pop3-Prozess gestartet, der dann die Mail abholt und an KMail übergibt. Genausogut könnte ich aber die Mail auch im Editor oder im Konqueror öffnen (okay, macht in diesem Fall nicht allzuviel Sinn). Heiner -- Heiner Lamprecht Philosophenweg 79 D - 72076 Tuebingen Fon: +49-7071-600 162 Fax: +49-7071-600 164 heiner@kflog.de GnuPG - Key: E05AEAFC Fingerprint: 257A DFBF 4977 4585 77A0 3509 973B 92AA E05A EAFC
Am Sam, 12 Jan 2002 schrieb Bernd Brodesser:
* Frank Baumeister schrieb am 10.Jan.2002:
On Wednesday 09 January 2002 09:56, Bernd Brodesser wrote:
Zu Windows kann ich nichts sagen, aber ander Windowmanager sind ganze Größenordnungen schneller. Wenn KDE doppelt oder dreimal so lange brauchen würde wie etwa ICE-WM was solls, aber das ist dreißigmal so lange. Mindestens.
KDE ist kein Windowmanager, sondern eine Desktopumgebung. Der Windowmanager von KDE heißt kwin. Du müßtest dann schon icewm und kwin vergleichen. Die
Aha, KDE hat nun auch einen eigenen Windowmanager. Früher hieß es doch, daß es Absicht wäre, daß man beides nicht auseinander halten kann.
Doch auch KDE1 hatte schon einen eigenen Windowmanager: kwm. Du konntest z.B. sogar mit der Option --no-KDE-compliant-window-manager ein kpanel auf einen ganz anderen Windowmanager starten. Ich habe das öfter auf VMS-Kisten gemacht, von denen ich mich per ssh remote auf einen Linux-Rechner eingeloggt habe. Funktionierte so einigermaßen. IMHO auf jeden Fall besser als bei KDE2, wo ich mal versucht habe, den kwin durch einen anderen WM zu ersetzen und danach KDE doch irgendwie keinen Spaß mehr gemacht hat, weil z.B. die kleinen Dienstprogramme nicht mehr am Panel andocken konnten sondern irgendwo auf dem Bildschirm herumgeflogen sind.
Man muß sich also immer überlegen, was man wirklich braucht. Wenn ein einfacher WM ausreicht, kann man sich auf Windowmaker usw. beschränken, wenn man mehr Integration haben möchte, muß man eben zu Gnome, KDE oder GNUstep greifen.
Was verstehst Du unter Integration? Das die Dekoration gleich aussieht? Dafür braucht man doch keinen Desktopmanager, oder?
Nein, aber siehe das Beispiel oben mit dem Andockem am Panel, gibt es schon Kleinigkeiten, wo man mit einem einfachen WM nicht mehr hinkommt, zumindest wenn man viel mit KDE-Software arbeiten möchte. Bitte nicht falschverstehen: Ich mag z.B. icewm sehr (auf dem Laptop), aber ich mag auch die Integration von KDE. Gruß Christoph -- Christoph Maurer - 52072 Aachen - Tux#194235 mailto:christoph-maurer@gmx.de - http://www.christophmaurer.de Auf der Homepage u.a.: Installation von SuSE 7.0 auf Notebook Acer Travelmate 508 T, Elektrotechnik an der RWTH Aachen
* Konrad Neitzel schrieb am 07.Jan.2002:
B.Brodesser@t-online.de wrote:
* Frank Baumeister schrieb am 03.Jan.2002:
Was verstehst Du unter der UNIX-Philosophie?
Umfangreiche Arbeiten werden auf viele kleine Programme verteilt, wo jedes nur ein ganz bestimmten Teil macht, das aber gut. So gibt es nicht einfach ein Mailreader, der alles macht, sondern ein Programm, etwa fetchmail, daß die Mails vom Provider holt, ein MTA, etwa sendmail, das die Mails weiterleitet, ein MDA, etwa procmail, das filtert und sortiert, ein MUA etwa mutt mit dem man die Mails betrachten kann und ein Editor, etwa vim mit dem man die Mails schreibt. Das mag sich im ersten Moment kompliziert anhören, aber es hat z.B den Vorteil, daß ich meine Mails mit genau dem selben Programm schreiben kann mit dem ich auch meine Programme und Skripte schreibe. Zum Übersetzen von C gibt es etwa den gcc. Aber eine Projektverwaltung wird mit make gemacht. Debuggt wird mit gdb, gebunden wird mit ld, eine Versionsverwaltung bietet cvs usw. Das hat den Vorteil, daß ich cvs und make auch für TeX benutzen kann, usw.
Nunja ... das mit der "Philosophie" sehe ich genau so. Nur eben sollte man nicht auf Zwang alles unterteilen.
Ok, wenn es wirklich keinen Sinn ergibt, sollte man es lassen.
Die Unterteilung aus Sicht der KDE Entwicklung sieht aber etwas anders aus. Hier hat man dann mehrere Libs, die ich nutzen kann. KDE Applikationen können miteinander kombiniert werden und all sowas!
Das ist aber was völlig anderes. Ich sehe es aus der Anwendersicht.
Ich nehme jetzt einfach einmal KMail. KMail unterstützt genau dies auch! Ich kann die Mails an den lokalen sendmail übergeben. Ich kann die Post von fetchmail holen lassen und ich kann irgend welche externen Programme filtern lassen ... Aber ich kann zusätzlich noch mehr ... bei Bedarf gibt KMail die Mails direkt bei einem anderen Server ab ... (SMTP ist halt ein Standard, der von KMail auch unterstützt wird!) oder es wird mittels IMAP / POP3 auf irgendwelche Postfächer zugegriffen.
Ich kann aber, so viel ich weiß, keinen anderen Editor benutzen, um die Mais zu schreiben.
Die Open-Source Philosophie umfasst die Unix-Philosophie und geht noch deutlich weiter!
Das hat nichts miteinander zu tun. Nichts gegen Open-Source-Philosophie, im Gegenteil, aber Open-Source-Philosophie könnte man genausogut auf völlig anders struckturierte Programme anwenden. Was mir hier wichtig ist, ist nicht, daß ein Programm auf viele Libs verteilt ist, sondern daß der _Anwender_ frei kombinieren kann. Unixphilosophi ist der kleine UNIX-Werkzeugkasten. Solche Sachen wie tail datei | col -f3 -d: | sort | uniq | col -f1,3-6 damit kann man unwahrscheinlich viel machen.
Ich will nicht nur irgendwelche abgeschlossenen Programme haben, die ich nutzen kann (sendmail, fetchmail, ....) sondern ich will es in Lib-Form haben, damit ich noch schneller und besser drauf zugreifen kann! (Das Beispiel eMail-System hinkt an der Stelle, denn da funktioniert es so recht gut. Aber nimm irgendwelche Zeutkritischen Dinge oder Dinge, wo etwas oft wiederholt wird! Eine 3D Lib a. la. OpenGL fällt mir da so ein! Da kommt man mit einem CLI nicht sehr weit!)
Das ist aber was für Entwickler und nicht für den Anwender.
Nun ja, ich habe manchmal den Eindruck, als wollten einige Linux, weil es Chique ist Linux zu haben und sind dann enttäuscht, wenn Linux nicht so funktioniert wie Windows.
Das mag für einige sicher sein. Aber ich denke nicht, dass die Anzahl dieser Leute so gross ist. Nur eben sieht man vor allem die, die schreien!
Es werden aber deutlich mehr.
Die sehe ich leider ein wenig gefährdet. Mag ja sein, daß es noch Konsole gibt, aber wird z.B fvwm wirklich noch weiterentwickelt? Ich habe mir z.B ein Flachbildschirm gekauft. Leider kann man da mit der Konsole nicht mehr viel mit anfangen. Hat mich keiner drauf hingewiesen, daß Flachbildschirme nur auf eine Auflösung optimiert sind und alles andere, sagen wir mal, suboptimal ist. Das ist allerdings kein Linuxproblem.
Dann verändere doch einfach die Auflösung. Dies geht auch im Text-Modus! Und schon hast Du eine schöne und optimale Auflösung im Textmodus mit x*y Zeichen.
Ich möchte 25x80 Zeichen. Kleine Schriften kann ich auch in X haben.
Wenn ich KDE hochfahre sieht es immer gleich aus. Für mich ist und bleibt der Computer eine deterministische Maschine und ich wäre entsetzt, wenn jedes Mal alles anders wäre! Da würde mich doch einmal interessieren, was da genau gemacht wurde :-))
Für mich ist der Rechner auch eine deterministische Maschine, und daher bin ich ja auch entsetzt, wenn man sich bei KDE nicht verlassen kann, daß es jedesmal exakt gleich ist. Ich gebe ja zu, daß ich häufig mal KDE aufgespielt habe und übersetzt und so weiter. Kann schon sein, daß da was durcheinander gekommen ist. Aber daß hat dann wieder damit zu tun, daß KDE sich schön auf dem ganzen Dateibaum verteilt. Ein paar config-Dateien unter /etc bzw. ~ wären mir da lieber.
Das hat aber nicht nur mit fehlender Dokumentation zu tun. So schlecht finde ich die gar nicht. Es ist leider so, daß sich KDE nicht immer gleich verhält. Es hinterläßt temporäre Dateien überall im Dateibaum und entfernt sie nicht unbedingt. Genauso mit Prozessen. Wenn ich KDE beende habe ich immer noch KDE-Prozesse. Was soll das?
Dies würde mich doch einmal genauer interessieren. Dies ist IMHO entweder ein BUG (der gemeldet und entfernt werden muss) oder ein simples Missverständnis (und der Prozess soll durchlaufen, weil es ein Dämon ist!).
Wenn es ein Dämon wäre, meinetwege, aber keine fünf. Auch wird KDE immer langsamer. Oft hilft es, X oder gar den ganzen Rechner herunter zu fahren. Aber das will ich nicht.
Also nun einmal bitte "Butter bei die Fische": - Wo verhält sich KDE immer anders?
Die Icons sind immer wieder mal anders angeordnet. Das Panal sieht immer wieder mal anders aus. Mal übernimmt es Veränderungen, die ich vorgenommen habe mal nicht.
- Wo bleiben welche Temporären Files zurück?
in /tmp
- Was für Prozesse bleiben hängen?
mehere kdeinit
und natürlich: - welche Versionen hast Du installiert?
KDE 2.2.2 und KDE 3.0beta1 Die Probleme hatte ich aber schon bei KDE 1.0 Manchmal mehr, manchmal weniger. Immer hatte ich aber, daß wenn ich KDE tagelang laufen habe, was ich mache, dann wird es immer langsamer.
Was hängende Prozesse angeht: Wenn ein Parent-Prozess gekillt wird, dann reisst dieser meines Wissens die Child-Prozesse alle mit. So gesehen kann ich das mit den hängenden Prozessen nicht ganz nachvollziehen.
Das ist falsch. Wenn ein Prozeß gekillt wird, so erbt init die Kinder. Bernd
Hallo Bernd,
From the keyboard of Bernd,
Wenn es ein Dämon wäre, meinetwege, aber keine fünf. Auch wird KDE immer langsamer. Oft hilft es, X oder gar den ganzen Rechner herunter zu fahren. Aber das will ich nicht.
Also nun einmal bitte "Butter bei die Fische": - Wo verhält sich KDE immer anders?
Die Icons sind immer wieder mal anders angeordnet. Das Panal sieht immer wieder mal anders aus. Mal übernimmt es Veränderungen, die ich vorgenommen habe mal nicht.
- Wo bleiben welche Temporären Files zurück?
in /tmp
- Was für Prozesse bleiben hängen?
mehere kdeinit
und natürlich: - welche Versionen hast Du installiert?
KDE 2.2.2 und KDE 3.0beta1
Die Probleme hatte ich aber schon bei KDE 1.0 Manchmal mehr, manchmal weniger. Immer hatte ich aber, daß wenn ich KDE tagelang laufen habe, was ich mache, dann wird es immer langsamer.
Was spricht gegen WindowMaker? Den verwende ich mit der gleichen Konfiguration unter SuSE, Debian und OpenBSD. Und überall sieht er gleich aus und verhält sich auch gleich! Muß dazu sagen, das ich weder Icons noch Docking/Applet noch Taskleiste verwende ;) Unix halt, ein Tool, eine Aufgabe - Fensterverwaltung unter X! bye Waldemar -- Are your questions smart enough? http://www.tuxedo.org/~esr/faqs/smart-questions.html
Am Mittwoch, 9. Januar 2002 09:49 schrieb Bernd Brodesser:
* Konrad Neitzel schrieb am 07.Jan.2002:
B.Brodesser@t-online.de wrote:
* Frank Baumeister schrieb am 03.Jan.2002:
Ich nehme jetzt einfach einmal KMail. KMail unterstützt genau dies auch! Ich kann die Mails an den lokalen sendmail übergeben. Ich kann die Post von fetchmail holen lassen und ich kann irgend welche externen Programme filtern lassen ... Aber ich kann zusätzlich noch mehr ... bei Bedarf gibt KMail die Mails direkt bei einem anderen Server ab ... (SMTP ist halt ein Standard, der von KMail auch unterstützt wird!) oder es wird mittels IMAP / POP3 auf irgendwelche Postfächer zugegriffen.
Ich kann aber, so viel ich weiß, keinen anderen Editor benutzen, um die Mais zu schreiben.
Natürlich kannst Du das. Musst KMail nur sagen, welchen ...
Ich will nicht nur irgendwelche abgeschlossenen Programme haben, die ich nutzen kann (sendmail, fetchmail, ....) sondern ich will es in Lib-Form haben, damit ich noch schneller und besser drauf zugreifen kann! (Das Beispiel eMail-System hinkt an der Stelle, denn da funktioniert es so recht gut. Aber nimm irgendwelche Zeutkritischen Dinge oder Dinge, wo etwas oft wiederholt wird! Eine 3D Lib a. la. OpenGL fällt mir da so ein! Da kommt man mit einem CLI nicht sehr weit!)
Das ist aber was für Entwickler und nicht für den Anwender.
Der Anwender profitiert aber u.U. von einer wesentlich einheitlicheren Bedienung.
Wenn ich KDE hochfahre sieht es immer gleich aus. Für mich ist und bleibt der Computer eine deterministische Maschine und ich wäre entsetzt, wenn jedes Mal alles anders wäre! Da würde mich doch einmal interessieren, was da genau gemacht wurde :-))
Für mich ist der Rechner auch eine deterministische Maschine, und daher bin ich ja auch entsetzt, wenn man sich bei KDE nicht verlassen kann, daß es jedesmal exakt gleich ist.
Ich gebe ja zu, daß ich häufig mal KDE aufgespielt habe und übersetzt und so weiter. Kann schon sein, daß da was durcheinander gekommen ist. Aber daß hat dann wieder damit zu tun, daß KDE sich schön auf dem ganzen Dateibaum verteilt. Ein paar config-Dateien unter /etc bzw. ~ wären mir da lieber.
Hä??? Wo ist das Problem? Die Config-Dateien von KDE liegen entweder unter /opt/kde2/share/config (systemweit) (genauer: $KDEDIR/share/config), oder unter ~/.kde2/share/config (private). Heiner -- Heiner Lamprecht Philosophenweg 79 D - 72076 Tuebingen Fon: +49-7071-600 162 Fax: +49-7071-600 164 heiner@kflog.de GnuPG - Key: E05AEAFC Fingerprint: 257A DFBF 4977 4585 77A0 3509 973B 92AA E05A EAFC
Hallo Bernd, hallo Konrad, hallo Leute, Am Mittwoch, 9. Januar 2002 09:49 schrieb Bernd Brodesser:
* Konrad Neitzel schrieb am 07.Jan.2002:
Ich nehme jetzt einfach einmal KMail. KMail unterstützt genau dies auch! Ich kann die Mails an den lokalen sendmail übergeben. Ich kann die Post von fetchmail holen lassen und ich kann irgend welche externen Programme filtern lassen ... Aber ich kann zusätzlich noch mehr ... bei Bedarf gibt KMail die Mails direkt bei einem anderen Server ab ... (SMTP ist halt ein Standard, der von KMail auch unterstützt wird!) oder es wird mittels IMAP / POP3 auf irgendwelche Postfächer zugegriffen.
Ich kann aber, so viel ich weiß, keinen anderen Editor benutzen, um die Mais zu schreiben.
Es sollte gehen (ungetestet) Einstellungen - KMail einrichten - Nachrichten erstellen - Editor Bernd, mal sehen, vielleicht überzeuge ich sogar _Dich_ noch von KMail ;-) Gruß Christian Boltz -- Registrierter Linux-Nutzer #239431 Linux - life is too short for reboots.
* Christian Boltz
Am Mittwoch, 9. Januar 2002 09:49 schrieb Bernd Brodesser:
* Konrad Neitzel schrieb am 07.Jan.2002:
Ich nehme jetzt einfach einmal KMail. KMail unterstützt genau dies auch! Ich kann die Mails an den lokalen sendmail übergeben. Ich kann die Post von fetchmail holen lassen und ich kann irgend welche externen Programme filtern lassen ... Aber ich kann zusätzlich noch mehr ... bei Bedarf gibt KMail die Mails direkt bei einem anderen Server ab ... (SMTP ist halt ein Standard, der von KMail auch unterstützt wird!) oder es wird mittels IMAP / POP3 auf irgendwelche Postfächer zugegriffen.
Ich kann aber, so viel ich weiß, keinen anderen Editor benutzen, um die Mais zu schreiben.
Es sollte gehen (ungetestet) Einstellungen - KMail einrichten - Nachrichten erstellen - Editor
Bernd, mal sehen, vielleicht überzeuge ich sogar _Dich_ noch von KMail ;-)
Vor allem die vereinzelten Meldungen über verlorene Mails schafft ja viel Vertrauen... *eg* Und nein, ich glaube nicht, daß du unseren Bernd zu KMail zum Überlaufen bewegen kannst. cu flo --
Tja, und ich habe noch Brillenfassungen aus einer Vorstufe von Nitroglyzerin gefertigt ... ;-) Terroristen Spezialanferigung! :-) [Herbert Steinboeck und Ach wo. Normale Kassenfassung vor 30 Jahren. Martin Leidig in suse-talk]
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