Am Donnerstag, 24. Februar 2005 00:36 schrieb Sören Wengerowsky:
Am Mittwoch, 23. Februar 2005 17:00 schrieb René Falk:
- eine Office-Suite, sofern man OO nicht will ~ 100€
Ist teurer :-)
Warum "die" ihre Office-Suite teurer verkaufen als ihr Betriebssystem, muss ich nicht verstehen, oder? Also ich glaube, vom Arbeitsaufwand her, war das Betriebssystem schwieriger, oder wirkt das nur so, weil es so bunt ist? *g*
Musst Du MS fragen. Aus der Alternate-Anzeige in der aktuellen c't: Win XP Pro: 137 € Office 2003 Basic 239 €
- ein DVD-Play-Programm ~ 100€
Liegt den Retail-Versionen der DVD-Laufwerke oft bei (z.B. PowerDVD, WinDVD, etc.).
OK. Worauf ich aber hinaus wollte, ist nur, dass es für Windows kaum genug Opensource-Software gibt, wenn man kein Cygwin oder so verwendet.
Hängt davon ab, was Du an Progis brauchst. Etwa 95% der Progis die ich privat unter XP am laufen habe sind Freeware, Spielchen mal ausgenommen (OpenSource heißt übrigens nicht automatisch kostenlos). Selbst im Job habe ich zum Teil Freeware auf dem Rechner.
Nur leider waren das jetzt die einzigen Beispiele, die mir so eingefallen sind.
So hoch sind die Kosten oft auch nicht. Der geringfügige höhere Preis einer Retail-Version ist manchmal durchaus etwas wert. Außerdem findest Du von vielen kommerziellen Programmen die vorletzte Version oder geringfügig eingeschränkte aktuelle Versionen auf Zeitschriften-CD/DVD oder legal im Netz. Wenn man nicht unter Versionitis leidet reichen diese Progis völlig aus.
Ok.
Es gibt günstige Software für Windows. Aber der Vergleich "günstig" zu "mehr oder weniger kostenlos" ist nicht so ganz einfach.
Ich würde einfach davon ausgehen, dass das Linux-System kostenlos (Den Support braucht man ja nicht zwingend, wenn man schon einen Admin beschäftigt, der qualifizier ist) ist (kommerzielle Software wird man vermutlich nicht so viel benötigen),
In einer Firma gibt es keine kostenlose Anschaffung, frag mal einen Buchhalter. Du must unterscheiden zwischen privaten und beruflichen Anwendern, da das ein absolut anderes Anwendungsprofil und eine völlig andere Kostenrechnung ist. Softwarelösungen kosten, weil sie erst entwickelt werden müssen, egal ob Du sie aus kostenloser oder kostenpflichtiger Software zusammenstellst. Mit "entwickeln" ist hier die Planung jeglicher IT einer Firma gemeint, auch der eventuell einzige Rechner einer Firma mit einer Standard-Office-Ausstattung. Das erfordert Zeit- und damit Personalkosten, auch wenn Du das als Chef für deine eigene 1-Personen-Firma machst. Die Planung stellt nämlich einen buchhalterischen Wert da. Wenn Du industrielle Anwendungen anschaust, wirst Du merken, das Software für Linux auch richtig Geld kostet. Die meisten großen und viele mittelgroße Firmen lassen sich Softwarelösungen speziell entwickeln, vorhandene anpassen oder zusammenstellen. Speziell auf Bestellung programmierte Software ist oft umsonst, aber Du musst die Entwicklung als Dienstleistung bezahlen. Fast alle firmeneigenen IT-Abteilungen sind hauptsächlich für Wartung, Administration und eventuell Mitarbeiterschulung zuständig und entwickeln höchstens mal ein paar "Kleinigkeiten" selber. Fast alle unternehmerische Software muss auch z.B. gewisse gesetzliche Anforderungen erfüllen (Datenschutz, Ergonomie, etc.), welche auch oft dokumentarisch durch Zertifikate oder ähnliches nachgewiesen werden muss. Solche Nachweise gibt es nicht umsonst. Was den Support angeht, so kostet Support immer Geld. Selbst wenn Du der Chef bist und es selbst machst. Während der Supporttätigkeit kannst Du dich nicht um das Geldverdienen kümmern, es mindert also den Gewinn (oder deine Freizeit) = Kosten. Die Frage lautet nicht, ob die Anschaffung etwas kostet, sondern wieviel sie kostet. Letztendlich machen die Anschaffungskosten aber nur einen kleinen Teil der Kosten aus.
und die eigentlichen Kosten nur durch die qualifizierte(re)n Admins usw. anfallen, oder übersehe ich da jetzt etwas?
Ja, Du übersiehst vieles. Ein weiterer Kostenfaktor wäre z. B. die erforderliche Hardware. Unterschiedliche Software für den selben Zweck kann auch unterschiedliche Hardwareanforderungen haben. Wie lange ist die Software vermutlich im Einsatz? Auch das ist ein Kostenfaktor (Abschreibung, Updates, etc.). In wieweit ist die Software zukunftskompatibel? Wenn MS mal den Support für ein Window einstellt (keine Sicherheitsupdates mehr), oder ein Linux-Kernel zukünftig nicht mehr die verwendete Hardware unterstüzt, gibt es Kosten beim umrüsten. Wieviel kosten Änderungen der Software, wenn sich gesetzliche Vorschriften oder Arbeitsprozesse ändern? Das dürfte je nach Betriebssystem auch unterschiedlich teuer sein, wenn auch nicht viel. Es gibt reichlich Kostenfaktoren, die miteinander verglichen werden müssten und manchmal auch finanziell nicht exakt beziffert werden können, was den Vergleich auch so kompliziert/schwierig macht. Deswegen kommen zum Teil auch verschiedene Ergebnisse bei den Aufrechnungen Linux-Windows zustande. Diese Unterschiede sind nämlich nicht immer mit der Rivalität zwischen den Befürwortern des jeweiligen Betriebssystems zu erklären. Im Prinzip muss man immer eine Einzelfallanalyse je Anforderungsprofil machen. Pauschale Aussagen sind meiner Meinug nach schlichtweg Blödsinn. Grüße René