Stephan von Krawczynski [skraw@ithnet.com] schrieb: [...]
Nochmehr würden Bugreports helfen.
Gruß Martin
Nein, das wuerden sie nicht. Denn es hat sich etwas wesentliches veraendert im Umfeld der Software-Entwicklung rund um Linux. Die Entwickler interessieren sich keinen Piep mehr fuer den tatsaechlichen Anwendungsfall. Ich bin seit mehr als 30 Jahren in der Software-Entwicklung taetig und ich kann Dir sagen dass vor rund 20 Jahren diese Krankheit begonnen hat dass sich Entwickler generell nicht mehr fuer die Anwendung ihrer Software interessieren. Frueher gab es noch Leute die in solchen Anwenderlisten mitgelesen haben und mit denen die irgendwelche Probleme festgestellt haben in Kontakt getreten sind. Aber irgendwann war das nicht mehr cool. Da brauchte man ein Ticketsystem um zu dokumentieren wieviel Zeilen Muell man produziert hat. Ist ein Problem kein Ticket ists kein Problem. So laeuft das heute. Aber als Anwender will ich einfach nicht mit 20 Ticketsystemen kommunizieren die alle unterschiedliche Anforderungen haben und allesamt keinerlei menschliches Feedback geben. Auf genau diesem Naehrboden werden dann Dinge produziert wie systemd, grub2, btrfs die voellig vorbei an 95% der Anwendungsfaelle nur zeigen sollen wie cool die jeweiligen Entwickler sind aber im realen Umfeld ein einziges Aergernis darstellen weil sie Dinge die vorher problemlos gingen unnoetig verkomplizieren (grub2), unkontrollierbar machen (systemd), oder tausende Arbeitsstunden verbrennen ohne eine wirkliche reale Verbesserung zu erzielen (btrfs). Man koennte die Liste beliebig fortsetzen, aber es wuerde nichts helfen. Ebensowenig wie Bugreports fuer sowas wie kde noch helfen wuerden. Wenn etwas broken by design ist kann mans nur noch wegwerfen, alles andere ist Zeitverschwendung. Was Du in diesem Sektor siehst ist das Aequivalent zur Einfuehrung der Callcenter Hotlines. Da sitzen auch nur Leute denen das supportete Produkt egal ist und die keinen Plan haben. Und deshalb haben die Anwender mit Ahnung schon vor Jahren aufgehoert mit einer Telekom-Hotline zu telefonieren - um mal ein prominentes Beispiel zu nennen. Denn es ist schade um die Zeit.
schoener und treffender haette ich es nicht formulieren koennen. Und das gilt leider nicht nur fuer Linux, sondern auch fuer fast alles andere an Systemen und sonstiger Software, was so in der Gegend herum installiert wird 8-< Versucht mal, einen Entwickler-Bug bei MS los zu werden. Es fehlte nur noch, dass man das komplette Debuggen und am liebsten auch die Behebung selber machen soll 8-( Es gibt auch sehr loebliche Ausnahmen, aber genau an denen erkennt man, wie es denn laufen koennte, wenn alle wollten.
-- MfG, Stephan -- Michael Hirmke -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um den Listen Administrator zu erreichen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+owner@opensuse.org