Am Don, 2002-03-07 um 10.23 schrieb Thorsten Kukuk:
On Thu, Mar 07, Ralf Corsepius wrote:
Wenn es ein Veto gibt, dann von den Entwicklern: das Problem ist, dass ein öffentlich zugängliches Bugzilla durch unqualifizierte Bugreports zugemüllt würde. Im Moment übt feedback@suse.de da ganz klar auch eine Filter-Funktion aus. Gleichzeitig schilderst Du aber in einer anderen Mail, dass feedback überlastet sei - Mir würde das zu denken geben.
Stell Dir mal vor, das ganze würde ohne Filter sofort bei den Entwicklern aufschlagen. Kann ich mir gut vorstellen :)
Aus meiner Sicht als Aussenstehender hat sich feedback schon desöfteren als nicht funktionierend und uneffektiv erwiesen.
Kann ich zum Glück nicht bestätigen. Nun gut, das musst Du ja sagen - Du bist parteiisch :) Ich sprach ja auch von "desöfteren" und nicht von konstantem /dev/null!
Allerdings kann ich Dir von einigen von mir verschickten ernsten Bugreports berichten auf die nie eine Reaktion kam und die teilweise Wochen später irgendwie behoben wurden (oder auch nicht). Ich habe mir deshalb angewöhnt, alle grösseren (SuSE-)Bugs gleich direkt an die mutmasslich Verantwortlichen zu schicken und nur noch Marginales an feedback zu schicken oder aber mit CC: an Entwickler und Feedback zu arbeiten.
1. Die Schwelle, etwas in ein Bugtrackingsystem zu stellen, liegt deutlich höher als die eine Email zu schreiben.
Die Erfahrungen zeigen da aber was völlig anderes, schau Dir mal öffentliche Bugtrackingsystem an. Die Schwelle ist identisch. Hmm, meine Erfahrung wiederspricht dem, da ich einerseits auch am anderen Ende von Bug-Trackingsystemen sitze, anderseits für mich der Aufwand ein Bugtracksystem zu füllen deutlich höher ist, wie eine Email zu schreiben.
Für die Masse der "Home-User" dürfte noch der zusätzlich DialOut Aufwand hinzukommen - Füllen eines Web-basierten Bugtrackingsystems (Bugzilla/rt2) kostet!.
2. Vernünftig konfigurierte Bug-Trackingsysteme sind in Kategorien unterteilt, die intern in verschiedene Mail-Verteiler umgesetzt werden. D.h. allein dadurch reduziert sich der auf Mitarbeiter aufprallende Mail-Traffic ganz erheblich. Anstatt, dass 5 Mitarbeiter feedback durchforsten müssen (und möglicherweise einiges unter den Tisch fällt), verteilt sich der Mail-Traffic dann automatisch auf kleinere Gruppen.
Häh? Wo soll der Unterschied sein, ob 5 Leute eine Liste abarbeiten oder 5 Leute 5 Listen, wobei jeder nur für seine eigene zuständig ist? Der wesentliche Unterschied: Die Reports sind schon vorsortiert. Jeder der "Sortierer" bekommt nur noch eine Untermenge der Masse, könnte auf "Standard"-Reports einigermassen kompetent beurteilen und ggf beantworten bzw. gezielter weiterleiten.
Alle E-Mails werden angesehen, da fällt höchstens eine unter dem Tisch weil der Author nicht in der Lage war, sein Problem so zu beschreiben das es als Problem auch erkennbar ist. Deine Lösung verschlechtert es eher noch, was passiert, wenn auf einer Liste mehr Mail kommt als auf einer anderen oder ein Bearbeiter krank wird oder in Urlaub geht? Klar, das wäre ein Problem. Nur, existiert dieses nicht jetzt auch schon nur in anderer Form?
Viele machen Vieles und müssen deshalb aber von den Detail keine Ahnung haben? Ich kenne Eure interne Abläufe nicht, kann mir deshalb an dieser Stelle kein Urteil erlauben.
Klar, wenn diese Verteiler dann direkt zu den Entwicklern gehen, erhöht sich deren Traffic. Nur ändert das nichts an den Problemen der Anwender mit den Produkten/Verantwortlichkeiten der Entwickler.
Nein, damit hälst Du die Entwickler vom entwickeln ab, für den Anwender ändert sich kurzfristig nichts und langfristig kann das Produkt nur schlechter werden. Euer jetziges Vorgehen verhindert aber, dass Feedback zu den Entwicklern durchdringt - Mal ganz davon abgesehen, dass es nicht nur deutschsprachige Entwickler und nicht nur deutschsprachige Bug-Reports gibt.
3. Bugtracking-Systeme sind in der Regel durchsuchbar und helfen dadurch unnötige Bugreports zu vermeiden
Was aber keiner macht. Es mag sein, dass es keiner der Distributoren so macht ... sehr viele Entwicklergruppen machen es aber.
Schau Dir öffentliche Bugtracking Systeme an. Ich kann Dir einige nennen:
http://bugzilla.ximian.com http://bugzilla.gnome.org Diverse gnats Listen auf http.//sources.redhat.com Wobei ich hier allerdings auch feststellen muss, dass diese Bugtrackingsysteme oft auch nicht gerade toll funktionieren, sondern oftmals Verantwortung nur abgewiesen wird (WONTFIX not ...), sich zuständig fühlt diese Bugs dann an die Zuständigen auch weiterzuleiten (Klassiker: Übersetzungsbugs), oder einfach verwahrlosen. Ralf