Hallo Ratti, * Ratti schrieb am 24.Aug.2002:
Bernd Brodesser:
Ich kann zu Gimp, Photoshop und andere nichts sagen, es ist aber eine Tatsache, daß Microsoft absichtlich existierende Standards reihenweise verletzt und eigene setzt. Was also sollen die armen freie Programmierer machen? Sollen sie sich an den alten Standard halten, der oftmals sogar ein ISO-Standard ist, oder sollen sie Microsoft hinterherrennen?
Wenn Du sagst, sie sollen Microsoft hinterherrennen, dann bedenke, daß es ja auch viele Menschen geben, die die alten Standards verwenden und schätzen. Als alter UNIX-Programmierer und Sysadmin habe ich das Problem, daß ich mich immer wieder an Mircosoft Pseudostandards gewöhnen muß, obwohl die schlechter sind, und ich kein Microsoftprodukt verwende.
Ich rede ja nicht von technischen Standards. Da muß man wirklich immer genau hingucken, was warum standardisiert wird, und vor allem: Von wem, sprich: Ob man die Formulierung eines Standards z.B. einer Firma überlässt, ja wohlmöglich Monopol-Billy.
Ich rede auch nicht von technischen Standards, jedenfalls nicht nur. Ok, ich glaube nicht, daß es ISO-Normen gibt, wo welche Knöpfe hingehören. Obwohl, ... Wer überläßt die Formulierung der Standards Billy-Boy? Millionen von Kunden, die seine Produkte kaufen. Er bricht doch Standards, die es schon gibt. Was soll man dagegen tun? Sein Produkt nicht kaufen? Gut mache ich, und weiter? Millionen von Kunden, von denen die allermeisten keine Ahnung haben, davon überzeugen, daß sie gerade einen Standard brechen? Ist den meißten sogar egal.
Aber davon rede ich ja nicht, wie z.B. ein TCP/IP-Paket auszusehen hat.
Im Prinzip nichts anderes.
Ein Standard ist, daß man sich irgendwann mal bei grafischen Oberflächen darauf eingeschossen hat, daß sie eine Schreibtisch nachahmen. Na, "Desktop" eben. Die Programme heissen auch nicht umsonst "Applikationen", frei übersetzt "Etwas darauf angebrachtes". Sie ahmen eigentlich nix anderes nach als Bücher oder Hefte, die auf dem Schreibtisch liegen. Man macht eine Applikation auf, und darin befinden sich eingeklebt wie in einem Fotoalbum die Fenster dieses Programms.
Ja, erinnere mich daran, als Apple mit Lisa rauskam.
Man wird jetzt im "Real life" versuchen, daß alle Hefte und Bücher sinnvolle Formate haben. Zum Beispiel hat alles A4 oder A5. Es werden
In Deutschland, in Amerika haben sie weit kaputtere Formate.
auch alle Hefte von vorne gelesen und keins von Hinten, und eher unbeliebt sind Querformate, und, und, und ... Das wäre alles machbar und teilweise wäre eins genausogut wie das andere, nur ist es eben schlecht, wenn es jeder anders macht.
Macht doch jeder anders. Bücher haben so wie so andere Formate. Octav usw.
In diesem Schema ist Gimp eine Loseblattsammlung: Man macht eine Applikation auf, und viele kleine Zettel fallen auf den Desktop. Das ist ein Problem, im "Real Life" gibt es für sowas Heftklammern oder Fotoecken.
Der Standard, von dem wir hier reden, ist also eigentlich schon viele hundert Jahre alt: Schreibtisch, Akten, Bücher, Hefte. Und er ist keine Erfindung von Apple oder Microsoft. Wenn schon, dann Xerox, aber die haben im Grunde genommen nur "digitalisiert", wie's sowieso schon lief.
Hat alles Vor- und Nachteile. Ich kann da wenig zu sagen, da ich mich nicht mit Graphik beschäftige, mit Gimp nicht klar komme, weil keine Ahnung davon habe und keine Lust auf hohen Lernaufwand. Photoshop habe ich noch nie gesehen. Kann mir aber nicht vorstellen, daß es für mich wesentlich leichter ist, da mir wirklich die wesentlichsten Grundlagen fehlen. Alles was ich mache, ist mit einem Pinsel merkwürdige Figuren hinzaubern, die nicht wirklich schön sind, und weiß nicht, was ich damit soll. (Das ist doch noch nicht Photoshop, wenn doch, dann habe ich damit doch schon mal gespielt.) Bernd -- Alle meine Signaturen sind rein zufällig und haben nichts mit dem Text oder dem Schreiber zu tun, dem ich antworte. Falls irgendwelche Unrichtigkeiten dabei sein sollten, so bedauere ich das. Es wäre nett, wenn Du mich benachrichtigen würdest. |Zufallssignatur 0