Hi Am 13 Sep 2001, um 11:14 hat Malte Reiff geschrieben:
"Heinz W. Pahlke"
schrieb: "Manfred Tremmel"
schrieb:
Hallo Heinz, Du hast zum Glück unrecht mit Deiner Behauptung. Dies zeigt gerade, daß unser Sozialverhalten noch nicht ganz so verkrüppelt ist. Sonst würde es nämlich keinen interessieren. Bei den ganzen Postings hier müßte man meinen, hier seien nur Weltverbesserer in der Liste. Da werden der Welthunger und die Verkehrstoten herangezogen. Was macht ihr denn dagegen? In der großen Mehrheit doch nichts. Und das ist auch natürlich und notwendig um weiterleben zu können. Man kann sich nicht um alle Probleme der Welt kümmern. Jeder sucht sich ein spezielles Problemfeld heraus, in dem er sich engagiert. Das ist auch gut und richtig so. Erstens wäre alles andere ineffektiv und zeitens käme man sonst aus dem weinen überhaupt nicht mehr heraus. Ich möchte bitte mal denjenigen sehen, der sich um alle Probleme gleichzeitig kümmert. Daß ihr nun zufällig alle den Welthunger als Euer Thema auserkoren habt nehme ich Euch nicht ab. Und das nun als billige Ausrede dafür heranzuziehen alles normal weiterlaufen zu lassen ist gerade verwerflich.
Welthunger ist einer der Stichpunkte aber nicht das Thema. Das Thema ist wohl eher, dass täglich Menschen sterben wo keiner nach Gerechtigkeit schreit, oder aus Ausbeutung und Unterdrückung ein Gewaltpotential entsteht, dass die betroffenen Menschen es nicht länger hinnehmen wollen oder können (s. Palestina, Russland 1914-18, Namibia 2000, Kurdistan, Pakistan ... ). ? Was wird normal weiterlaufen ? Die Anschläge sind verwerflich !
Und naturgemäß ist es so, daß Probleme, die einen selbst mehr oder weniger direkt betreffen, gravierender erscheinen, als andere. Oder interessiert Euch das Leid irgendeines Junkies in irgendeiner Stadt - natürlich nicht. Und damit sind wir beim Punkt: das, was gerade in der Welt passiert geht uns alle etwas an. Wir werden davon mehr oder weniger direkt betroffen sein. Wer davor die Augen verschließt und sich jetzt hinstellt und sagt Amerika ist ja selbst Schuld und das geschieht denen ganz recht, der verkennt die Situation völlig. Wir stehen hier möglicherweise am Beginn eines langandauernden terroristischen Krieges, der nicht nur gegen Amerika, sondern gegen die gesamte westliche Welt gerichtet sein wird. Und das macht mir Angst.
Da stimme ich Dich voll zu. Die kommenden Bomben werden nichts ändern,es eher noch schlimmer machen, solange die führenden Köpfe noch frei rumlaufen. Gewalt und Terror sind immer ein Mittel der Macht und der Politik gewesen, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Es hat immer Menschen gegeben, die gegen ein System mit Gewalt angegangen sind oder Andersdenken verfolgt und ermordet haben. Ich hatte immer gehofft, dass die Menschen und vor allem die Politiker aus der Geschichte gelernt hätten. Peter