Hallo, 04.07.2008 10:37, Roman Fietze wrote:
Hallo Arno,
Sorry wenn ich dich und die Liste nochmal nerven muss:
On Monday 16 June 2008 10:05:48 Arno Lehmann wrote:
Noch besser geht's mit Knoppix, finde ich. Allerdings dann ohne automatisches Bare-Metal-Recovery. Dafür geht Knoppix auf fast jedem System, was man - leider - von der Bacula recovery-CD nicht so sagen kann.
Wo finde ich im Web Informationen wie ich ein manuelles Bare-Metal-Recovery mit Knoppix oder der openSUSE Rescue-CD/DVD machen kann?
Keine Ahnung. Hab' ich nie gesucht.
Wie ich eine zerlegte oder neue Festplatte per Rescue-CD wieder partitioniere, LVM anlege, die Filesysteme anlege ist kein Problem, eine neue Platte ergibt (bei mir) sowieso eine neue Aufteilung der Platte. Ein zweites Linux-System mit einem "Standard-openSUSE" oder eine USB-Festplatte haette ich zur Not, um eventuell kleine Files oder Bacula-Binaries darauf "ab und an" abzulegen.
Ok. Das ist dann quasi der Bare-Metal-Teil. Das Recovery ginge dann so weiter dass man, vom laufenden Rescue-System aus, alle neuen Partitionen in richtiger Struktur mountet (also typischerweise neues Root => /mnt, dann /mnt/home, /mnt/var, /mnt/tmp, /mnt/usr etc. pp., dann den FD mit seiner "Notkonfiguration" startet und per bconsole oder was auch immer das Restore mit Ziel /mnt anstößt. Danach noch den Bootloader einrichten, fstab anpassen, und wenn ich jetzt nichts vergessen habe :-) war's das auch schon.
Aber ich weiss noch nicht:
- Wie ich das z.B. zu Hause ohne seperaten Rechner mit einem laufenden dir/sd machen soll, auf der Knoppix ist ja wohl nur ein fd drauf. Oder auch der Rechner mit dem Director drauf stirbt.
Richtig. Recovery-CD ist dann sinnvoll wenn nur ein Client wiederhergestellt werden soll.
- Woher ich in einem zerlegten Einzelsystem die BSRs oder bacula-*.conf Files herbekommen soll, falls ich sie mir nicht anderweitig wegsichern koennte (z.B. auf eine USB-Platte), oder die verfuegbaren BSRs nicht aktuell sind.
Sollten die Informationen im Web diese Punkte ansprechen, bin ich mit den Informationen dort natuerlich erst mal zufrieden.
Die andere Frage ist, wie man vorgeht wenn DIR, SD oder - von dir nicht erwähnt - die Catalog-Datenbank weg sind. Dazu gibt's ein ganzes Kapitel im Bacula-Manual. Meine Strategie dabei ist die folgende: 1. Datenbank läuft auf einem anderen Rechner als der DIR. Damit habe ich die Wahrscheinlichkeit, dass ich den DIR samt Konfiguration ohne Catalog wiederherstellen muss stark verringert. Wenn ich dann die Catlog-Datenbank noch clustere und entsprechend zuverlässige Hardware und Netzwerkinfrastruktur benutze kann ich das Risiko ganz nahe an Null bringen. 2. Ins Catalog-Backup kommen bei mir auch die Bootstrap-Files und die Konfiguration. Catalog-Backups gehen in einen eigenen Pool wo sonst nichts gesichert wird. Damit fällt es leicht, das letzte Backup zu finden und ggf. per bextract wieder einzuspielen. 3. Der DIR wird normal mitgesichert. Wenn der wiederhergestellt werden muss kann das entweder durch simples Neuinstallieren mit nachfolgendem Restore der Konfiguration aus dem Backup geschehen, oder ich habe ein halbwegs aktuelles Image des DIR (Betriebssystem plus DIR plus Konfiguration ist nicht besonders umfangreich). 4. BSRs sind schön im Katastrophenfall, aber nicht unersetzlich. Vor allem zur Wiederherstellung des Catalogs bzw. des DIR lohnen sie. Aber, wie 2. und 3. andeuten, kann man auch ohne auskommen. 5. Wenn's wirklich wichtig ist stellt man einen komplett einsatzbereiten DIR und ggf. SD bereit, die mit der Konfiguration und Zugang zum Catalog versehen sind. So lässt sich selbst nach Ausfall des DIR sofort ein Restore durchführen. Als Reserve tut's dabei oft auch ein Admin-PC mit einfachem Bandlaufwerk (wobei der schon in der Nähe der Bänder sein sollte :-) 6. Bei Sicherung auf Platte ist es sinnvoll die Tools bextract und bls auf ein paar anderen Rechnern die an die Platten drankönnen bereitzuhalten. Um dann mal eben deine Frage zu beantworten :-) Man kann ohne die BSRs auskommen. Wenn man eine Situation hat wo das nicht sinnvoll ist - DIR, SD und Catalog auf einer Maschine, und diese Maschine ist die einzige die an die Volumes drankommt - dann tut man gut daran diese Maschine separat zu sichern. Im einfachsten Fall per tar | mail oder rsync oder scp oder image auf USB-Disk... auf jeden Fall sollte die Sicherung immer so aktuell wie möglich sein. Eklig wird das wenn der Catalog richtig groß wird... Wenn das eben nicht möglich ist kommt man nicht drum herum, die verfügbaren Medien nach den aktuellsten Sicherungen des Catalogs und der Konfiguration zu scannen (bls) und die dann erstmal manuell zurüchzuspielen (bextract). Also:
- Woher ich in einem zerlegten Einzelsystem die BSRs oder bacula-*.conf Files herbekommen soll, falls ich sie mir nicht anderweitig wegsichern koennte (z.B. auf eine USB-Platte), oder die verfuegbaren BSRs nicht aktuell sind.
Handarbeit. Minimalsystem installieren, Hardware gängig machen, Bacula installieren, die Orgie mit bls und bextract starten, Konfiguration und Catalog an die richtigen Stellen bringen, Bacula starten. Wenn man die Volumes mit den Catalog- und Konfigurationsbackups leicht identifizieren kann ist das kein Drama. Wenn ich aber 100 Bänder in der Library habe, und alle Logs bzw. Status-Mails weg sind aus denen ich sehen kann welche Bänder benutzt wurden, dann ist das ein echtes Problem... Also sorgt man in größeren Installationen besser dafür dass man niemals in so einer Situation landet. So, reicht dir das übers Wochenende? ;-) Arno
Roman
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