Thorsten Körner schrieb:
[...] Betrachte Dinge, wie Support oder auch die SDB als Dienstleistung, die ja auch Geld kostet. Wenn SuSE dafür eine gewisse Gegenleistung erwartet, so finde ich das legitim.
Ich sehe das ein bissl anderst. Ich denke, es ist fuer SuSE weit leichter (und billiger), einen Artikel in eine SDB zu stellen und diese SDB allen zugaenglich zu machen als User am Telefon- support (der ja beim Kauf einer z.B. Professional Variante da- bei ist - wenn auch auf gewisse Themen beschraenkt) zu verarzten. Denn ich moechte mich nicht zwangsregistrieren muessen, selbst wenn ich mir eine SuSE-Distri gekauft und damit einen Code habe; dann rufe ich doch lieber "anonym" mal den Telefonsupport an und "nerve" SuSE dort und das kommt dann SuSE letztendlich sicher teurer... Ich habe im Schrank einige SuSE Versionen stehen, 4.3, 6.4, 8.0 und 8.2 und ich habe bisher noch nie den Telefonsupport in Anspruch genommen, obwohl ich es haette koennen. Das lag eben auch daran, dass Infos aus der SDB schnell und einfach zugaeng- lich waren. Wie es nun funktioniert (oder geplant ist), dass man derart viele personenbezogene Daten an SuSE uebermitteln muss, um auf aktuelle Artikel der SDB zugreifen zu koennen, halte ich fuer einen grossen Rueckschritt, selbst wenn ich SuSE's Bestre- ben, mit Linux Geld zu verdienen, beruecksichtige.
Das hat nicht mit der Zwangs-Registrierung von Microsoft(tm) zu tun, die ja ein Werkzeug geschaffen haben, um den User zu kontrollieren. Das heisst, dass das Betriebssystem ohne Registrierung nicht funktioniert. SuSE-Produkte jedoch laufen ohne Registrierung genauso gut, wie ohne.
Du hast da sicher Recht, ich schrieb deshalb ja auch, "es erinnert an die M$ Zwangsregistrierung" und nicht "es ist dazu identisch".
Wenn man bedenkt, dass SuSE-Linux meist nach kurzer Zeit bereits zum kostenlosen Download bereit steht, dann ist es mehr als verständlich, dass ein Unternehmen, welches ja Gewinne machen muss, um überleben zu können, nach Möglichkeiten suchen muss, seinen Kunden, die für das Produkt bezahlt haben, das Gefühl zu geben, dass sie dafür auch mehr Leistungen bekommen.
IMHO dient die SDB u.a. dazu, Fehler der SuSE Distribution auszu- gleichen, die eben im Laufe der Erstellung passiert sind. Oder es werden gewisse Probleme erklaert. Mehrwert ist fuer mich da der Telefonsupport, den nur wahre Kaeufer in Anspruch nehmen koennen. Wenn aber die SDB eingeschraenkt wird, dann vergrault man IMHO damit potenzielle Kaeufer von einer Distribution in der Zukunft. Wie oft habe ich meine CDs schon weiter gegeben an Leute, die sich gerne mal ne SuSE anschauen wollten - wenn die dann nicht damit zurecht komment und ihnen der Zugang zu freier Info, die eben Bugs der Distri beheben soll, verweigert wird, dann werden - wie Kristian auch schon schrieb - die Leute die SuSE wieder von der Festplatte schmeissen und in Zukunft eben kein eigenes Paket kaufen. Oft genug erlebt, dass sich viele nach so einer Ausleih- aktion die naechste SuSE-Version gekauft haben. So Leute vergrault man IMHO durch solche Aktionen wie das Einschraenken der SDB, deren Sinn ich nicht verstehe, selbst wenn ich versuche, das al- les durch die SuSE-Brille zu sehen...
[...] Siehe oben. Es mag viele stören, oder empören. Aber es ist mit Sicherheit kein Hohn. Auch wird SuSE nicht vergessen haben, was sie der Community zu verdanken haben. Die Community sollte aber auch nicht vergessen, was sie SuSE (und auch anderen Unternehmen) zu verdanken hat.
Ich denke, vielen ist schon bekannt, was SuSE zu verdanken ist. Ich habe mir privat auch SuSE-Pakete gekauft, obwohl ich sie bei der Arbeit auch haette kopieren koennen - aber mir war es eben wert, die Arbeit von SuSE auch ein bissl zu honorieren. Ich denke, SuSE profitiert letztendlich auch von den Regulars auf der Liste und den anderen Freiwilligen, die hier helfen und schon so man- ches Problem einer SuSE-Distri aufgedeckt und auch zur Loesung beigetragen haben. Der Eindruck hat sich aber - nicht alleine durch die SDB Aktion, da spielt viel mehr eine Rolle, sie passt aber ins Bild - bei mir ergeben, dass SuSE in eine Richtung ten- diert, die etliche Anwender vergrault...
Die Community (der ich ja, genau wie jeder von Euch auch angehöre) sollte solchen Prozessen immer misstrauisch gegenüberstehen, aber sie sollte sich davor hüten paranoid zu werden.
ACK.
[...] Siehe oben. Ich glaube nicht, dass das SuSE von der Community wegbringt. Ich glaube SuSE hat ein sehr starkes Interesse daran, die Community noch zu stärken.
Ich glaube nicht, dass das Uebermitteln von derart personenbezo- genen Daten und der Hinweis, dass die Daten auch weitergegeben werden (wenngleich eingeschraenkt durch eine gewisse Vereinbarung), zum Nutzen einer SDB dem Gedanken einer Community entspricht. Ich glaube, gerade in Linux-Bereich findet man doch Leute, die sich mit dem Thema Sicherheit und Datenschutz vermehrt auseinandersetzen. Mich als Kunde bindet das Verhalten von SuSE, das hier an den Tag gelegt wird, jedenfalls nicht naeher an SuSE, sondern bringt mich weiter davon weg. Und, den Reaktionen nach hier zu urteilen, bin ich da nicht der Einzige... Gruesse, Th.