Schönen Abend allerseits,
Dr. Jürgen Vollmer schrieb:
Hallo,
Am Donnerstag, 4. März 2010 21:00:56 schrieb Joerg Ritter:
EIne zyklische Sicherung geht schon in die angestrebte Richtung.
Problem ist akt.: ich bin WIndows-Flüchtling, habe vor ca.3 Mon. auf
Linux umgesattelt,
habe wenig bzw. keine Ahnung und bin froh wenn ich einen Knopf drücke
das es es sich dreht.
(Wenn man nur wüsste was man hier tut):-)
[... ]
Probier mal:
mkdir /pfad/zum/backup/medium/backup
Wenn man gleich eine Verzeichnishierarchie auf dem Backup-Medium anlegen
will, z.B. zur Sicherung mehrerer Rechner auf der einen USB-Platte, dann
hilft einem
mkdir -p /pfad/zum/backup/medium/backup/host_1 \
/pfad/zum/backup/medium/backup/host_2 \
....
/pfad/zum/backup/medium/backup/host_N
rsync -av /home/ich/verzeichnis/ /pfad/zum/backup/medium/backup/
dann wird das /home/ich/verzeichnis/ vollständig nach
/pfad/zum/backup/medium/backup/ kopiert.
^
Du meintest sicher "der Inhalt von /home/ich/verzeichnis/", denn
entscheidend ist hierbei der letzte Slash ---> ^
Wenn Du das Quellverzeichnis mit einem Slash am Ende angibst, werden
sämtliche Dateien und Verzeichnisse *darin* nach
/pfad/zum/backup/medium/backup/ kopiert, d.h. verzeichnis/ befindet sich
dann *nicht* im Zielverzeichnis /pfad/zum/backup/medium/backup/.
Die Lösung, wenn man am Ende
/pfad/zum/backup/medium/backup/verzeichnis/
^^^^^^^^^^^
haben will, ist: Slash am Ende des Quellverzeichnisses weglassen.
Das ist eine Besonderheit von rsync, denn der bash ist der letzte Slash
egal (genau deswegen konnte A. Tridgell das so impementieren).
BTW:
Wenn ich z.B. /home sichere, dann will ich das auch im
Backup-Verzeichnis stehen haben, damit man das gesicherte Verzeichnis
auf Anhieb erkennt. Sogar, wenn ich nur /home/ich von host_1 und
/var/spool/mail sowie /var/spool/wwwoffle von host_2 sichern will,
möchte ich im Ergebnis
/pfad/zum/backup/medium/backup/host_1/home/ich/ sowie
/pfad/zum/backup/medium/backup/host_2/var/spool/mail und
/pfad/zum/backup/medium/backup/host_2/var/spool/wwwoffle
haben, damit auf dem Backup-Medium immer absolute Pfade stehen, selbst
wenn sie nicht vollständig, wie auf dem zu sichernden Host, gefüllt
sind. Das macht es einem leicht, im Falle eines nötigen
Full-Desaster-Recovery z.B. durch
rsync -av --numeric-ids /pfad/zum/backup/medium/backup/host_2/ host_2:/
alles gesicherte des Hosts auf einen Schlag wiederherzustellen. Außerdem
haben es die normalen Nutzer dann einfacher, versehentlich gelöschte
Dateien oder Verzeichnisse von dem per NFS exportierten Verzeichnis
(read only!) des Backup-Rechners durch einfaches Drag'n Drop im File-
Browser wiederzubekommen, weil sie unter den Host-Verzeichnissen die
exakt gleichen Verzeichnishierarchien vorfinden.
Ich plädiere im übrigen immer wieder dafür, sich nicht nur eine
Backup-Strategie, sondern immer eine kombinierte Backup- und
Restore-Strategie zu überlegen, denn wie heißt es so schön:
"Im Ernstfall [eines Datenverlusts] interessiert sich kein Mensch dafür,
wie gut Du Daten sichern kannst, sondern nur dafür, dass Du sie
wiederherstellen kannst."
Also ist auch eine regelmäßige Restore-Übung sehr zu empfehlen. Ich habe
mal jemanden jammern hören: "Ich habe doch immer gesichert!" Leider
hatte Mutti irgendwann in den letzten drei Monaten beim Saugen
versehentlich das USB-Kabel gelockert :-( Mit kleinen Restore-Übungen,
die nur wenige Minuten dauern, wäre das wohl rechtzeitig aufgefallen.
Noch ein Gedanke: was machst Du, wenn bei einem Blitzeinschlag sowohl
die Platte im Rechner als auch die (elektrisch verbundene) Backup-Platte
hinüber sind?
Lösungsvorschlag: eigenen Backup-Rechner im Netzwerk, der nicht immer
eingeschaltet sein muss (automatisches 'shutdown -h now' als cron-job,
Booten per Zeitschaltuhr).
Noch besser, falls der Backup-Rechner beim Gewitter gerade sichert
(nicht lachen -- im Juli 2008 ist mir das passiert): häufige Differenz-
Sicherung ohne Hardlinks (rsync-Option --compare-dest=<Full-Snapshot>)
auf eine optische DVD-RAM; zusätzlich ist das mit der Wechselplatte von
Jürgen sehr gut. So kann man höchstens eine Woche Arbeit verlieren (bei
mehreren Mann aber immernoch entsprechend viele Mannwochen Verlust!),
aber nicht gleich die ganze IT-Firma. /1/
Besten Gruß, Tom
/1/ Etwas Elektrik:
Allerdings sollten in einer Firma Überspannungs- und -stromfilter
sowieso obligatorisch sein -- schön abgestuft vom Grobschutz im
Zentralverteiler über den Mittelschutz im Unterverteilerschrank bis zum
Feinschutz an der Steckdose. Saubere sternförmige Erdungen mit
getrennten Null- und Erdungsleitern (Vier-Leiter-Technik) sind dann aber
auch wichtig (schon, damit man im Normalbetrieb keine Störungen vom
Abschirmgeflecht auf die Adern der Netzwerkleitungen bekommt).
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