Moin, Bernhard Walle:
Allerdings verstehe ich z. B. nicht, warum man für Zeitungen (die überwiegend schwarz-weiß und nur in einer sehr groben Auflösung gedruckt werden) so eine überwältigende Grafikqualität braucht. Sieht man da überhaupt den Unterschied, ob das Foto irgendwann mal RGB war?
Ich rede von (Tages-)Zeitungen, nicht von Zeitschriften, Prospekten o. ä.
Technisch gesehen gibt es einen Unterschied. Eine RGB nach Grayscale Konversion dürfte ein anderes Resultat produzieren als von CMYK aus. Ich würde mal davon ausgehen, daß sowas auch gleich in Graustufen gescannt wird, was ja im Grunde genommen "Beschiss" ist, weil der Scanner ja bloß RGB kann... :-) Vieles kommt auch von Agenturen, da hat man sowieso elfenneunzig Datenquellen. Praxisbezogene Antwort: Aber das ist theoretisch. In der Praxis wäre das bei den üblichen groben Rastern im Tageszeitungsdruck egal, da kann man die Gradationskurve mit der geschlossenen Faust korrigieren. Nun ist es aber so, daß die Leute, die das machen, eine gewisse Ausbildung und ein "gängiges" Arbeitsumfeld haben und auf bestimmter Software eingearbeitet sind. Und die machen sicherlich mehr Arbeit, als nur das Schwarzweiss-Bild auf Seite 1 und 5. Von daher werden die wahrscheinlich auch mit "Standardsoftware" arbeiten. Ich würde da mal einen Vergleich ziehen: Wenn ich in einer Firma einen Fileserver mit Linux hochziehe, einen DNS-Server auch mit Linux, einen NNTP mit Linux und einen ftp mit Linux, dann werde ich nicht hingehen und aus reiner Sympathie für anders-seiende einen IIS auf Windows dazwischen stellen. Das geht, aber das macht man nicht, wenn man nicht muß. Bei Zeitungen ist das aber sowieso immer so'ne Sache. Die arbeiten in der Regel mit Redaktionssystemen, weil du mit "normalen" Programmen gar nicht gleichzeitig mit vielen Leuten ein Dokument erstellen kannst. Daher sind die gängigen DTP-Gepflogenheiten dort nur eingeschränkt gültig. Das Resultat sah man häufiger mal in der taz, als die ihr Redaktionssystem umgestellt haben. Da hat sich einer vertippt und das falsch geschriebene Wort ins gemeinsame Dictionary eingepflegt. Von dort aus wurden alle anderen Artikel aller Redakteure "korrigiert". Die haben Wochen gebraucht, um es loszuwerden. Ich weiss leider nicht mehr, was es war, aber es war wie Flöhe. Und es gibt doch ASCII-Viren. ;-) Gruß, Ratti