On Wed, 21 Aug 2002 at 20:12 (+0200), Ratti wrote:
[ Bernhard Walle ]:
Kann sein, es ist aber sicher die Minderheit, die so denkt. Ich denke so: Warum soll ich die Vorteile, die ich an Linux schätze, aufgeben, bloß dass Linux eine breitere Basis bekommt? Warum müssen alle das gleiche Betriebssystem verwenden? Mich stören bloß die Leute, die Linux installierert haben, damit nicht zurecht gekommen sind, und rumerzählen, Linux sei scheiße. Warum sagt man denen nicht klipp und klar, dass Linux kein Ersatz für Windows ist sondern einfach ein anderes Betriebssystem mit anderen Stärken und Schwächen?
Mit "Basis" ist das so eine Sache.
Im Grunde genommen wäre es mir egal, wieviele andere Leute Linux verwenden, solange ich meinen Kram machen kann und in Problemfällen nicht der einsamste Mensch aller Zeiten bin.
Wie gesagt, im Grunde.
Ich habe aber diese Digitalkamera, von der ich die Bilder nicht runterbekomme. Ich habe eine Drucker, auf dem ich nicht drucken kann. Ich habe keinen Player um mir im Web Flash6-Movies anzugucken.
Das stimmt schon irgendwie. Allerdings bin ich der Meinung, dass es dazu nicht nötig ist, Linux in Window zu verwandeln -- weil dann hätten wir ja gleich alle bei Windows bleiben können. Nochmal: Ich verwende Linux nicht, weil ich Microsoft nicht mag oder mir Windows zu teuer wäre (tatächlich gibt es für Windows auch jede Menge Freeware und die Windows-Lizenz bekommt man ja mit einem neuen PC automatisch¹). Ich denke, dass gerade bei Firmenarbeitsplätzen, wo die Leute sich ja gar nicht mit dem System auskennen sollen sondern einfach ihre Arbeit machen sollen und der Admin macht den Rest, noch ein großes Potential steckt, das für die nötige Linux-Verbreitung sorgt. Und ich habe ja nichts gegen gute Tools oder eine Hardwareerkennung beim Start, solange ich die Wahl habe und nicht ein Diplom brauche, um das ganze Zeug abzustellen. Kurz: Ein Expertenmodus (oder wie man das auch immer bezeichnet), der mich fragt, ob ich das möchte, wäre für alle die beste Lösung. Und jetzt noch konkret zu dem, was Du angesprochen hast: Bei der Druckerunterstützung sehe ich aber keine Probleme mehr. Fast jeder Tintenstrahler wird von Turboprint unterstützt und fast jeder Laserdrucker kann irgendwie PCL. Wenn Du einen GDI-Drucker hast, dann ist man auf Herstellertreiber angewiesen. GDI-Drucker sind aber von Haus aus schlecht. Immer dann, wenn eine Hardware ohne einen Herstellertreiber nur so gut ist wie ein Kühlschrank in der Antarktis ist das prinzipiell schlecht. Und auch unter Windows ist dieses Prinzip schlecht. Von Zeit zu Zeit ändert sich die Treiber-API, und wenn dann der Hersteller meint, die neue Version von Windows nicht mehr untersützen zu müssen, weil Dein Gerät X Jahre alt ist, hast Du das gleiche Problem. Ich habe das gleiche Problem nicht mit dem Drucker sondern mit meinem Scanner. Ich habe mir jetzt einen neuen gekauft, und zwar einen, der unter Linux mit Sane ohne von Haus aus unterstützt wird (und zwar gut unterstützt wird). Allerdings war der alte Scanner dank Parallelport sowieso nicht wirklich schnell und auch nicht wirklich gut (halt 100 Mark beim Mediamarkt), insofern war Linux nicht der ausschlaggebende Grund aber sicherlich auch ein Grund. Zu Flash 6: Ich bin zwar noch auf keine Seite gestoßen, die mit Flash 5 nicht zufrieden wäre aber irgendwann werde auch ich auf so eine Seite stoßen. Insofern wäre es mir lieber, Macromedia hätte Flash 6 für Linux rausgebracht. Naja, Adobe hat auch über ein Jahr für den Acrobat Reader 5 gebraucht, insofern besteht noch Hoffnung. Ich hoffe, Du kannt meine Einstellung einigermaßen nachvollziehen. Gruß, Bernhard ¹ leider; so muss man Windows auch bezahlen wenn man es nicht nutzt -- _________ http://www.bwalle.de _________________________________________________ Linux ist wie ein Pinguin im Wasser, elegant und geschmeidig und für manch andere Spezies durchaus gefährlich.