Am Tue, 24 May 2011 08:21:58 +0200 schrieb Andre Tann
Tobias Crefeld, Montag 23 Mai 2011:
Du stößt da irgendwann an theoretische Grenzen: Entweder die Netzverbindung ist zuverlässig oder Du musst den wahlfreien Zugriff einschränken. Andernfalls hast Du irgendwann dasselbe Problem, das [..]
So hart ist die Grenze aber nicht: Man könnte es so einrichten, daß eine Datei zum Lesen jederzeit geöffnet werden kann, zum Schreiben aber nur dann, wenn die anderen Nodes nichts gegenteiliges signalisieren. Bricht also das Netzwerk weg, dann kann ich die Datei erst dann schreiben, wenn das Netzwerk wieder da ist. Ebenso beim Anlegen einer neuen Datei: das geht erst, wenn sicher ist, daß auf den anderen Nodes keine gleichnamige Datei existiert.
Willst Du das wirklich? Was machen denn die User, wenn "das Netz nicht geht"? Erfahrung lehrt, dass dann User von fat clients auf alternative, lokale Speichermedien ausweichen und somit liegen die Daten wieder sonstwo, nur nicht dort, wo sie hin sollen. Wie gesagt: Lotus Domino kann das. Aber da werden auch keine Dateien als solche gespeichert.
Das ist in meinem Szenario leider nicht richtig möglich. Alle müssen in alle Bereiche schreiben dürfen. Und das läßt sich im Moment ganz einfach dadurch lösen, daß nur ein Fileserver existiert. Der einzige Nachteil dieser Lösung ist, daß alle, die übers WAN kommen, verständlicherweise über die Geschwindigkeit klagen. Powerpoint-Datei doppelgeklickt, Kaffee geholt und pinkeln gegangen, und schwupp - die Datei ist offen...
Hatte mal so ein ähnliches Szenario. Jeweils 1 bis 50 User pro Standort, insgesamt 20 Standorte. Die größeren Standorte mit eigenem (Netware-)Fileserver und die kleineren mit Fat client und (ISDN...-) file access auf den Server in der Zentrale. Einmal Win2k via ISDN-dialup anmelden, hieß dann 10 min. Pause. Mit DSL graduell besser, aber auch nicht der Hit und der morgendliche boot-storm brachte regelmäßig den Netzzugang der Zentrale zum Erliegen. Lösung war: Zwei Win2k-Terminalserver in der Zentrale und alle anderen Sites nur noch mit recycleten NT4-PC oder Linux-Thinclients ausgestattet. BTW: Bei meinem jetzigen Semmel-Geber geht man mittlerweile dazu über, statt dem gammligen alten Fileserver, einen Subversion-Server zu nutzen. Das lenkt die Problematik der konkurrierenden Dokumenten-"Entwicklung" in etwas geordnetere Bahnen. Auch hiermit ließe sich in Grenzen im Hintergrund via dünne Leitung synchronisieren und etwaige Zugriffskonflikte können vom User intelligent gelöst werden, was die Maschine letztlich nie zuverlässig, da nur automatisch erschlagen kann. Ansonsten versuchen wir das meiste über massgeschneiderte Webapplikationen zu erschlagen. Das fängt beim Email (IMAP) an, geht mit SVN und Wiki weiter und endet beim Management für die Software-Entwickler, Ticketsystem für den Support und diversen Monitoring-Tools für die Administration. Im Moment brauchen noch einige, wenige einen VPN-Zugang ins Büro für die Fat-Clients (=Laptops), aber mit der Migration zu Webserver-basierten Lösungen besteht immer weniger Bedarf nach so einem Zugang. Blanke Fileserver sind eigentlich überholt - zumindest soweit es die Dokumentenablage betrifft. Archivierungspflicht, Versionierung, etc. führen früher oder später immer zu einem wie auch immer gearteten Dokumenten-Management-System. Das Ganze noch integriert mit Email samt seinen berüchtigt-vervielfältigten Dateianhängen und Du bist bei kleinen Monstern wie Domino oder Sharepoint angelangt. Was es da an OSS-Lösungen gibt, entzieht sich meiner Erfahrung. -- Gruß, Tobias. -- Um die Liste abzubestellen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+unsubscribe@opensuse.org Um eine Liste aller verfuegbaren Kommandos zu bekommen, schicken Sie eine Mail an: opensuse-de+help@opensuse.org