Am Don, 2003-01-30 um 12.02 schrieb Andreas Kneib:
Indem man etwas hervorhebt, hebt man es auch heraus.
Das ist klar. Deine erste Formulierung habe ich in diesem Fall etwas anders verstanden. Das ist also geklärt.
b) Sage mir bitte wie bei der Ausrichtung auf ZWEI unterschiedliche Zielgruppen EIN sauberes Produkt entstehen soll?
Wieso _ein_ Produkt? Neben SuSE-Professional und SuSE-Personal gibt's inzwischen ja auch den SuSE Linux Office Desktop. Eine Arbeitsumgebung, die eine einfache, komfortable und vor allem effektive Bedienung verspricht mit "kompromisslos schneller" Installation.
Die SuSE Linux Box (Personal & Professional) ist im Grunde ein Produkt. Es richtet sich an Heimanwender. Das Segment Heimanwender ist in diesem Fall nocheinmal aufgespalten - so wie Du es im weiteren auch richtig anführst. SLOD richtet sich an die reinen Büroanwender, die einfach nur ein System für Office nutzen möchten ohne das Sie ein Windows-System benutzen müssen.
Das sind _drei_ Produkte, die zwar auf der gleichen Linie gefahren werden, aber unterschiedliche Zielgruppen bedienen: Umsteiger (SuSE-Personal), ambitioniertere Heimanwender (SuSE-Professional) und MS-Office-Anwender (SLOD ). Oder unterscheiden sich die Produkte nur durch die Aufschrift des Pappkartons und den Lieferumfang? ;)
Wenn wir nun nochmal auf die Box kommen: Warum kann ich dann unter der Personal auch Professional Pakete installieren und finde die Updates auch im gleichen FTP-Baum? Richtig weil es ein Produkt ist. Nocheinmal zur History der Personal: Dieses "Unterpodukt" wurde deshalb entwickelt, weil uns die Neueinsteiger immer wieder berichteten, das Sie von dem Umfang der SuSE Linux Distribution erschlagen wurden. Also möchten wir dem "einfachen" Heimanwender eine heruntergebrochene Auswahl an Softwarepaketen und keine Serverdienste.
Gern. Euer Kunde hat Probleme mit Fetchmail. Dank der einfachen, komfortablen und vor allem effektiven Bedienung durch YaST brauchte er sich nie mit Sachen wie http://www.dcoul.de/infos/mailhandling.html auseinanderzusetzen. Nun erscheint plötzlich diese Fehlermeldung:
| Fehler beim Lesen der Datei /etc/fetchmailrc. Die Datei benötigt ein | bestimmtes Format um von YAST2 | gelesen werden zu können. Für Informationen siehe | /usr/share/doc/packages/yast2-config-mail/fetchmailrc.txt.
Ja, es ist richtig, das er jetzt ein Problem hat und sich mit der Sache beschäftigen muß. Aber er hat die Möglichkeit sich zu beschäftigen, denn als Administrator stehen im alle Informationen offen. Und auch bei anderen Systemen müßte er nun sich mit dieser Sache beschäftigen. Ich sehe an dieser Stelle noch keinen Nachteil.
Okay, Euer Kunde könnte das Problem durch das Lesen von /usr/share/doc/packages/yast2-config-mail/fetchmailrc.txt vermutlich selber lösen. Aber Leute, die selbstständig Dokumentationen lesen, um sich etwas anzueignen, sind offensichtlich keine typischen Einsteiger.
Ja, das ist jetzt der Kern der Sache. Aber hier gilt wie in allen Betriebssystemen: Keine Arme keine Kekse. Ich bekomme auch keine Brötchen auf meinen Tisch, wenn ich nicht arbeiten gehe.
Das es nichts bringt, den Leuten zu erzählen, alles ist klickbar und leicht zu lösen. Wenn das Tool YaST, dass Ihnen die Aufgabe erleichtern soll, nicht funktioniert, sind diese Leute aufgeschmissen.
Klar ist es in dieser Situation ein Problem für denjenigen - aber es ist aus der Welt zu schaffen, wenn man sich mit dieser Sache beschäftigt. Es gibt immer wieder mal Dinge die nicht funktionieren. Das wird auch in Zukunft immer so sein, denn es gibt keine bugfreie Software. Das ist in der EDV ein Naturgesetz. Das dieser Kunde jetzt das Problem hat, daß der kostenfreie Installationssupport in dieser Sache nicht weiterhelfen kann, weil es nicht im Rahmen des Installationssupports enthalten ist, ist für einige möglicherweise eine Frechheit - ist aber so.
Und wenn dieses Tool auch noch erfordert, dass eine Datei ein zugeschnittenes Format haben _muss_, dann kann ihnen auch kein anderer, fortgeschrittener Anwender mehr unter die Arme greifen. Weil Euer Kunde in diesem Falle eben _kein_ Problem mit der fetchmailrc hat sondern mit dem zielgruppenorientierten YaST.
Weil die meisten der "wissenden" Gruppe bisher YaST2 verteufeln. Aber das bringt uns doch nicht weiter. Also selbstgemachte Leiden. Ich kann es nur immer wieder betonen: Wenn jemand einen guten Lösungsvorschlag für ein Problem hat: http://www.suse.de/feedback
Vor allem hat der Fragesteller aus der von SuSE anvisierten Käuferschicht nicht in die SDB geschaut. ;)
Das ist richtig.
SuSE interessiert sich nicht für die vom Newbie gefragte Klientel sondern für den Newbie selber. Du sagst es ja immer wieder und auch die SuSE-Werbung suggeriert entsprechendes. Warum sollte sich diese Klientel dann von SuSE-Professional/Personal angesprochen fühlen und sich deshalb mit YaST2 auskennen?
Gut aus dieser Argumentationskette kann man das so sehen. Wenn der Kunde uns fragt, dann würde er den Hinweis aus der SDB schon erhalten.
Nein, warum sollte das krank sein? Allerdings hat YaST, gerade wenn ich diese Fetchmail-Sache sehe, den Status eines "Installationstools" längst hinter sich gelassen und agiert weit umfassender.
Gut, sagen wir Installation- und Konfigurationstool.
Möchte mal sehen, wie die o.g. Zielgruppe ohne YaST die Newsgroups "zumüllt".
Na, Du traust Eurer Zielgruppe ohne YaST aber wenig zu.
Ich arbeite im Support. Da wird man immer wieder erheitert ;-) Ciao, Torsten -- http://www.hall-music.de/ letzte Änderung 19.01.2003