-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1 Hallo Thomas Am Mittwoch, 29. Oktober 2003 13:38 schrieb Thomas Hertweck:
Hartmut Meyer wrote:
[...] Wie jemand zum Thema Portal-Registrierung steht muss selbstverständlich jeder für sich entscheiden. Ich kann auch nachvollziehen, dass nicht jedem wohl ist beim Gedanken seine Anschrift angeben zu müssen. Andererseits haben wir als Firma ein (vermutlich nachvollziehbares) Interesse daran, unseren Kundenkreis möglichst gut zu kennen. Natürlich geht es dabei auch um unseren Wunsch mehr zu verkaufen, also mehr zu verdienen. Ihr solltet auch nicht glauben, dass wir euren potentiellen Bedenken gegenüber ignorant wären - aber als Firma die Geld verdienen muss, wäre es fahrlässig nicht nach Möglichkeiten zu suchen die Kundenbindung zu verbessern. Natürlich kann man sich darüber streiten, welches ein angemessener Weg ist und ob - beispielsweise - die Angabe zum Geschlecht wirklich nötig ist (ich vermute es geht darum in eventuellen Anschreiben die richtige Anrede wählen zu können -"Sehr geehrter Herr Roßdeutscher" klingt einfach besser als "Sehr geehrter Kunde, sehr geehrte Kundin" und auf Verdacht Herrn Roßdeutscher anzusprechen obwohl es möglicherweise eine Frau ist wird sicher auch nicht ideal sein.)
Ich halte die Einschraenkung (auch nur in Teilen) der SDB sowie die Zwangsregistrierung fuer einen falschen Weg und wage zu be- haupten, dass damit nicht mehr Kundenbindung erreicht wird, son- dern eher Kunden abgeschreckt werden. Wenn ich, nur um an ein paar Online-Infos zu gelangen, Adressangaben machen muss, dann macht micht das schwer stutzig, und dann kann da in der FAQ noch so viel zum Datenschutz stehen - die Erhebung der Daten ist in grossen Teilen fuer die SDB nicht noetig, selbst wenn man sie auf registrierte Kunden beschraenkt. Zu sehr erinnert dieses Vorgehen einfach an die Zwangsregistrierung von M$, zu viel Schindluder wird einfach mit dem (unnoetigen) Datensammeln getrieben (ganz unabhaengig von SuSE, das nur am Rande vermerkt). Was das Thema "Schindluder treiben" betrifft, so muss ich Dir ohne Einschränkung zustimmen. Allerdings kannst Du die Vorgehens-Weise von M$ nicht mit der von SuSE vergleichen. Betrachte Dinge, wie Support oder auch die SDB als Dienstleistung, die ja auch Geld kostet. Wenn SuSE dafür eine gewisse Gegenleistung erwartet, so finde ich das legitim. Das hat nicht mit der Zwangs-Registrierung von Microsoft(tm) zu tun, die ja ein Werkzeug geschaffen haben, um den User zu kontrollieren. Das heisst, dass das Betriebssystem ohne Registrierung nicht funktioniert. SuSE-Produkte jedoch laufen ohne Registrierung genauso gut, wie ohne. Wenn man bedenkt, dass SuSE-Linux meist nach kurzer Zeit bereits zum kostenlosen Download bereit steht, dann ist es mehr als verständlich, dass ein Unternehmen, welches ja Gewinne machen muss, um überleben zu können, nach Möglichkeiten suchen muss, seinen Kunden, die für das Produkt bezahlt haben, das Gefühl zu geben, dass sie dafür auch mehr Leistungen bekommen. In Zeiten wirtschaftlicher Rezession, mit der wir mehr oder weniger alle zu kämpfen haben, reicht es nicht mehr aus, den Kunden zu erzählen: "Dafür habt ihr es 2 Monate früher, außerdem auf CD mit Handbuch." Den kundenkartenextraserviceleistungs-gewöhnten Kunden von Heute reicht das nicht aus. Sie wollen das Gefühl haben, __persönlich__ betreut zu werden. Und genau das versucht (liebe SuSEn berichtigt mich wenn ich irre) die SuSE Linux AG meiner Meinung nach. Der Punkt irritiert viele von Euch zu Recht, aber ich denke, dass man da auch eine "friedliche Lösung" wird finden können. Ich hoffe es zumindest.
Ganz generell finde ich die Einschraenkung der SDB fragwuerdig. IMHO verdient SuSE mit der SDB kein Geld, das Argument, "SuSE muss halt Geld verdienen und macht das deswegen" zaehlt also in dieser Hinsicht nicht. Fuer mich sieht das so aus, als vergisst SuSE langsam, wem sie eigentlich letztendlich den Erfolg zu ver- danken hat, naemlich einerseits den vielen freiwilligen Entwick- lern in der Community und auch ihren Privatkunden, denn ohne die- sen Markt wuerden sich auch grosse Firmen nicht unbedingt fuer Linux engagiert haben. Die Aussage 'Diese Bevorzugung von zahlen- den Kunden halten wir für fair und glauben, die Community dadurch nicht einzuschränken.' klingt in meinen Ohren etwas wie Hohn.
Siehe oben. Es mag viele stören, oder empören. Aber es ist mit Sicherheit kein Hohn. Auch wird SuSE nicht vergessen haben, was sie der Community zu verdanken haben. Die Community sollte aber auch nicht vergessen, was sie SuSE (und auch anderen Unternehmen) zu verdanken hat. Die Community (der ich ja, genau wie jeder von Euch auch angehöre) sollte solchen Prozessen immer misstrauisch gegenüberstehen, aber sie sollte sich davor hüten paranoid zu werden.
Fuer mich war u.a. die SDB immer ein Argument, SuSE guten Gewis- sens an Neulinge und Einsteiger weiter empfehlen zu koennen. Aber mit der ganzen Entwicklung, die SuSE genommen hat, z.B. die Split- tung in Private und Professional, etc., der IMHO inzwischen schlechteren Qualitaet was Stabilitaet und Ausgereiftheit der Distribution angeht, usw. empfehle ich inzwischen SuSE nicht mehr uneingeschraenkt. Dass nun die SDB noch eingeschraenkt wird, und sicher werden weitere aehnliche Massnahmen folgen, denn das waere die logische Konsequenz, ist ein weiterer Schritt in eine Rich- tung, die SuSE weiter von der Community wegbringt.
Siehe oben. Ich glaube nicht, dass das SuSE von der Community wegbringt. Ich glaube SuSE hat ein sehr starkes Interesse daran, die Community noch zu stärken. Ich kann Neu-Einsteigern mit ruhigem Gewissem empfehlen, die Box zu kaufen. Und zwar nicht nur, um SuSE zu unterstützen, sondern eben auch deshalb, weil Support included ist und sehr gute Handbücher dazugehören. Das ist gerade für Neueinsteiger sehr wichtig. CU Thorsten - -- Thorsten Körner | http://www.123tkShop.org openSource e-Commerce | http://www.123tk.com -----BEGIN PGP SIGNATURE----- Version: GnuPG v1.2.2 (GNU/Linux) iD8DBQE/n8yMs5R35vLkl/cRAoXIAJ9gxSRW+eGQjxwQV54mokUBYtJR1QCgsmr3 5fuN+NHHO3B/LJgChrRj0eM= =6Cl5 -----END PGP SIGNATURE-----