ep@plicht.de schrieb am 13.06.04 14:24:12:
Meine Programmier-Erfahrung: - Div. Assembler (Z80, 680x, 80x86) - Jahrelang Delphi unter Windows, d.h. OO-Erfahrungen sind vorhanden - minimal C++, gerade am Lesen des Stroustrup-Buches - etwas Perl, geringe Erfahrungen mit gdlib, ncurses
Also Deine Delphi-Erfahrung kannst Du mit Kylix auch unter Linux nutzen.
So wie ich das bis jetzt überblicke bieten sich zum Programmieren unter X verschiedene Libs wie QT, GTK usw. an. Die professionellen Entwicklungen scheinen wohl überwiegend mit C oder C++ gemacht zu sein. Trotzdem ist es für einen Neueinsteiger etwas unübersichtlich. Daher meine Fragen:
- Gibt es ausser X unter Linux überhaupt eine sinnvolle Möglichkeit, graphisch orientierte Programme zu erstellen? Wenn ja, welche lib?
Also es gibt das Framebufferdevice auf das ich aber an Deiner Stelle über GTK oder so zugreifen würde. Alles andere würde ich lassen.
- Was würdet ihr einem Neueinsteiger empfehlen, wenn Programme unter X erstellt werden sollen? Welche Sprache? Welche lib?
Ich nehm C++ und Qt, muss aber zugeben, dass ich GTK auch noch nicht ausprobiert habe. Die XLib fand ich nicht so das wahre. Was es dann noch gibt ist die SDL. Die scheint gar nicht so kompliziert zu sein. Und natürlich OpenGL. Aber es müsste bei fast allen auch Kylix- und Perl-Bindings geben.
Trotzdem würde ich gerne ein paar Tipps hören, auch gerne zu geeigneter Literatur.
Also einerseits das Buch "KDE- und Qt-Programmierung" von der SuSE-Press oder auch "Linux 3D-Programmierung". philipp _______________________________________________________ WEB.DE Video-Mail - Die E-Mail der nachsten Generation! Jetzt testen: http://freemail.web.de/?mc=021198
Philipp Otte wrote:
ep@plicht.de schrieb am 13.06.04 14:24:12:
- Was würdet ihr einem Neueinsteiger empfehlen, wenn Programme unter X erstellt werden sollen? Welche Sprache? Welche lib?
Ich nehm C++ und Qt, muss aber zugeben, dass ich GTK auch noch nicht ausprobiert habe.
dito :) auch weil ich KDE-Nutzer bin ....
Was es dann noch gibt ist die SDL. Die scheint gar nicht so kompliziert zu sein. Und natürlich OpenGL.
OGL lässt sich wunderbar mit den oben genannten Frameworks verwenden (oder aber GLUT-Fenster-Routinen verwenden)
Aber es müsste bei fast allen auch Kylix- und Perl-Bindings geben.
ansonsten: Python ist IMHO eine sehr nette Einstiegssprache, auch mit OpenGL-Bindings und anderen netten Dingen.
Trotzdem würde ich gerne ein paar Tipps hören, auch gerne zu geeigneter Literatur.
Also einerseits das Buch "KDE- und Qt-Programmierung" von der SuSE-Press
das gefiel mir nicht so... für den Qt-Einstieg: Das Tutorial von Trolltech durchprogrammieren und anschliessend die Examples lesen. Gruss Andreas
also ich würde dir zu kylix raten, da du mit Delphi schon Erfahrungen hast! Was hast du unter Windows genutzt? Borland? dann müstetst du dich bei kylix wirklichnciht viel umstellen! mfg Jan
Also, danke erstmal an alle die geantwortet haben... Größtenteils guter Input... Mir geht es drum etwas zu lernen was so oder so ähnlich auch in 20 Jahren noch Bestand hat (ha, ha), nicht die Modesprache der Woche. Kylix: Ja, klar, habe ich auch schon dran gedacht. Der Umstieg wäre sicher leicht, und Delphi halte ich immer noch für die genialste Sache für Gelegenheitsprogrammierer unter Windows. Aber: Soweit ich aber weiss werden die Programme für eine Art WIN32 Umgebung kompiliert und dann sowas emuliert. Kann sein daß das nur anfangs bei Kylix so war und heute ein nativer Code erzeugt wird, ich habe das nicht mehr verfolgt. Dagegen spricht weiterhin das die freie Kylix-version recht beschränkt ist, viele der Funktionen die ich von Delphi (Professional) kenne, gibt's unter der einfachen Version von Kylix nicht, für die größeren Versionen von Kylix habe ich momentan nicht die Knete. Ich habe mal bei Borland gearbeitet und hatte so Zugriff auf lizensierte Versionen und konnte mir die Upgrades leisten. Das ist aber lange her... Java: Ja, hm, hng, ja, sicher, hm, klar, macht jeder, will jeder, soll portabel sein. Aber jeder sagt mir: Wenn Du C++ kannst ist Java ganz leicht. Wenn ich aber beides nicht kann, warum dann nicht gleich C++ lernen? Portabilität? Ich will nicht sagen das es mir egal ist, aber ich habe schon vor nur noch für/auf Linux zu programmieren. Ist ja eh nur für meine privaten Zwecke, nix kommerzielles. Und portabel kann man wohl auch mit C++ programmieren. Python: Habe ich schon viel gutes drüber gehört, sicherlich lohnenswert da mal reinzugucken. Da ich aber nun mal schon mit Perl angefangen habe (und es geil finde) fürchte ich ich sollte mich mal auf eine oder zwei Sachen konzentrieren. C++: Das wird's dann wohl werden. Scheint mir am logischsten zu sein für diese Umgebung. Graphiklib: Bin ich noch unentschieden, ich tendiere auch nach dem Input zu QT, u.a. weil ich auch für meinen Sharp Zaurus was programmieren möchte, das hatte ich in meinem Urpsrungsposting vergessen. Also, dank an alle für den Input. Wenn ich mal was herzuzeigen habe (so in 2-3 Jahren :-) melde ich mich gerne wieder. Aber wahrscheinlich melde ich mich mit dummen Fragen schon viel früher hier... Gruß, Ekki (Südpfalz)
* Ekki Plicht
Kylix: Ja, klar, habe ich auch schon dran gedacht. Der Umstieg wäre sicher leicht, und Delphi halte ich immer noch für die genialste Sache für Gelegenheitsprogrammierer unter Windows. Aber: Soweit ich aber weiss werden die Programme für eine Art WIN32 Umgebung kompiliert und dann sowas emuliert. Kann sein daß das nur anfangs bei Kylix so war und heute ein nativer Code erzeugt wird, ich habe das nicht mehr verfolgt.
Nein. Es wurde von Anfang an nativer Code erzeugt. Nur die IDE selbst basiert auf Wine, mittlerweile AFAIK nur libwine.
C++: Das wird's dann wohl werden. Scheint mir am logischsten zu sein für diese Umgebung.
Graphiklib: Bin ich noch unentschieden, ich tendiere auch nach dem Input zu QT, u.a. weil ich auch für meinen Sharp Zaurus was programmieren möchte, das hatte ich in meinem Urpsrungsposting vergessen.
Ja, C++ ist sicherlich eine recht gute Wahl. Qt oder Gtk--. Oder auch wxWidgets (basiert unter Linux auf Gtk+). Von allem anderen würde ich Abstand nehmen, da viele Toolkits von modernen Benutzeroberflächen doch weit entfernt sind (Fox/Fltk: Nicht theme-fähig, keine Anti-Aliased-Fonts). Gruß, Bernhard -- "Freedom is just another word for nothing left to lose, Nothing don't mean nothing honey if it ain't free, now now. And feeling good was easy, Lord, when Bobby sang the blues, You know feeling good was good enough for me, Good enough for me and my Bobby McGee." -- Janis Joplin
Ekki Plicht wrote:
Graphiklib: Bin ich noch unentschieden, ich tendiere auch nach dem Input zu QT, u.a. weil ich auch für meinen Sharp Zaurus was programmieren möchte, das hatte ich in meinem Urpsrungsposting vergessen.
ja dann :) der Vorteil von Qt liegt auch in der Portabilität, soltlest Du in die Verlegenheit kommen auch für Windows zu backen dann geht vieles bei Qt mit write once-compile everywhere. Andreas
On Tuesday 15 June 2004 14:17, Andreas Loesch wrote:
ja dann :) der Vorteil von Qt liegt auch in der Portabilität, soltlest Du in die Verlegenheit kommen auch für Windows zu backen dann geht vieles bei Qt mit write once-compile everywhere.
Ich sage mal: Jein.
Qt ist portabel und hat auch sehr viele Klassen, die Systemkonzepte
abstrahieren (QFile, QDir, QProcess, QThread, QMutex, QSocket*, ...), aber
dann muß man natürlich auch sehr gut aufpassen, daß man immer hübsch dabei
bleibt und nicht etwa aus Bequemlichkeit andere Libs benutzt, die diese
Abstraktionsebene nicht beachten.
Mehr Info dazu hier (war mal ein Vortrag an der FH Nürnberg):
http://www.suse.de/~sh/qt/
CU
--
Stefan Hundhammer
Stefan Hundhammer wrote:
On Tuesday 15 June 2004 14:17, Andreas Loesch wrote:
ja dann :) der Vorteil von Qt liegt auch in der Portabilität, soltlest Du in die Verlegenheit kommen auch für Windows zu backen dann geht vieles bei Qt mit write once-compile everywhere.
Ich sage mal: Jein.
Qt ist portabel und hat auch sehr viele Klassen, die Systemkonzepte abstrahieren (QFile, QDir, QProcess, QThread, QMutex, QSocket*, ...), aber dann muß man natürlich auch sehr gut aufpassen, daß man immer hübsch dabei bleibt und nicht etwa aus Bequemlichkeit andere Libs benutzt, die diese Abstraktionsebene nicht beachten.
das sit klar :) aber auch für größere Systeme eigenen sich die Qt-Utility-Klassen (zusätzlich den den von Dir genannten Systemwrappern gibts ja noch sehr nette Datenstrukturklassen) und die Portabilität hat bei mir noch nie gelitten und hat mich auch noch nicht in unrealisierbares gebracht. Das einzige Problem ist, dass es kostenlos (nichtkommerziell) nur die Qt2 für Windows gibt :( und der Schritt von 2.X zu 3 war schon _sehr_ groß und hat viel wichtiges gebracht. Andreas
On Tuesday 15 June 2004 14:53, Andreas Loesch wrote:
Das einzige Problem ist, dass es kostenlos (nichtkommerziell) nur die Qt2 für Windows gibt :( und der Schritt von 2.X zu 3 war schon _sehr_ groß und hat viel wichtiges gebracht.
Das würde ich nun gerade nicht als Problem ansehen. Wer professional Software
entwickelt und auch verkauft, wird um ein gewisses Mindestmaß an Werkzeugen
nicht herumkommen - kommerzielle, versteht sich. Qt kostet keine
Laufzeitlizenzgebühren, nur Entwicklerlizenzen - und das bewegt sich ungefähr
in der gleichen Dimension wie MS Visual irgendwas (jeweils pro Entwickler),
jedenfalls DEUTLICH unter dem, was man einem Kunden als Tagessatz verrechnen
wird.
TrollTech fördert Entwicklung unter Linux - das finde ich schon _sehr_ in
Ordnung so. ;-)
CU
--
Stefan Hundhammer
Hallo,
* Stefan Hundhammer
On Tuesday 15 June 2004 14:53, Andreas Loesch wrote:
Das einzige Problem ist, dass es kostenlos (nichtkommerziell) nur die Qt2 für Windows gibt :( und der Schritt von 2.X zu 3 war schon _sehr_ groß und hat viel wichtiges gebracht.
Das würde ich nun gerade nicht als Problem ansehen.
Es ist halt ein großes Problem bei Free-Software-Projekten. Gruß, Bernhard -- _________ http://www.bwalle.de _________________________________________________ Applaus: Rauschmittel, unter dessen Einwirkung Politiker sich zu den seltsamsten Erklärungen verleiten lassen. -- Ron Kritzfeld
On Tuesday 15 June 2004 14:21, Stefan Hundhammer wrote:
Mehr Info dazu hier (war mal ein Vortrag an der FH Nürnberg):
Ja, das ist doch mal handfeste Information, danke. Bestärkt mich noch mehr in meiner Entscheidung QT zu verwenden. Gruß, Ekki
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Stefan Hundhammer